Zum Schutz gegen Hochwasser werden rund sechs Millionen Euro investiert
Neufeld (blms) - Mit dem Spatenstich fiel am 12.11. in Neufeld der offizielle Startschuss zum Bau umfassender
Hochwasserschutzmaßnahmen für die Gemeinde Neufeld a. d. Leitha und die Gemeinden Ebenfurth und Landegg
auf niederösterreichischer Seite. Rund sechs Millionen Euro werden in den Schutz der Bevölkerung investiert.
Über 80 Prozent der Kosten, rund 4,65 Millionen Euro, übernimmt der Bund, 1,1 Millionen Euro trägt
der Wasserverband Leitha III bei. „Die Sicherheit hat höchste Priorität und zählt zu den wichtigsten
Aufgaben der Landespolitik. Durch die Schutzmaßnahmen werden in Neufeld, Ebenfurth und Landegg über
2.000 Menschen künftig vor Hochwasser geschützt“, so Landesrat Helmut Bieler. Die Fertigstellung ist
für Herbst 2016 geplant. Die baulichen Maßnahmen sind zum Schutz gegen ein hundertjährliches Hochwasser
ausgelegt.
„Hochwasserschutz ist Menschenschutz. Die Bevölkerung erwartet, dass auch ihr Hab und Gut geschützt wird“,
begrüßt Neufelds Bürgermeister Michael Lampel den Bau der Schutzmaßnahmen. Wichtig sei, dass
der Bau „in Neufeld und in Ebenfurth parallel erfolgt“. Die baulichen Maßnahmen in Landegg folgen danach.
Insgesamt werden nicht weniger als 4.000 Meter Dämme und 325 Meter Hochwasserschutzmauern errichtet. Zur Dammsicherung
werden 13.000 Tonnen Steinsicherungen eingebaut; außerdem ist zur Damminstandhaltung die Errichtung von 16.000
m2 Begleitwegen erforderlich. Darüber hinaus werden vier Drainagewasserpumpen errichtet, sagt DI Helmut Rojacz,
verantwortlich für die Wassermengenwirtschaft im Land: „Die eingesetzten Maßnahmen entsprechen dem letzten
Stand der Technik. Sowohl in Neufeld als auch in Ebenfurth und in Landegg werden sogenannte Fangdämme errichtet.
Drainagewasser, das durch die Dämme sickert, wird aufgefangen und mittels Pumpen in die Leitha zurückgepumpt.
Bei Hochwasser führt die Leitha bis zu 350 m3 Wasser pro Sekunde“, so der Experte.
Die Leitha ist in vier Verbände geteilt: „Die Wasserverbände Leitha I und Leitha III fallen in den Zuständigkeitsbereich
des Burgenlands, für die Wasserverbände Leitha II und Leitha IV ist das Land Niederösterreich zuständig“,
erklärt Robert Bambasek, Obmann der Wasserverbandes Leitha III.
Die Schutzmaßnahmen für die Gemeinde Neufeld, Ebenfurth und Landegg seien noch das „fehlende Glied
im Hochwasserschutz im Bereich des Wasserverbandes Leitha III“, so Rojacz. Alle drei Gemeinden sind von einem hundertjährlichen
Hochwasser betroffen. In Neufeld sind Teile des Siedlungsgebietes südlich der Leitha mehrere Gemeindestraßen,
die Kläranlage des Wasserverbandes Neufelder Seengebiet und die Brunnenanlage des Wasserleitungsverbandes
Nördliches Burgenland gefährdet. Die Stadtgemeinde Ebenfurth stand 1975 zur Gänze unter Wasser.
In der Gemeinde Pottendorf – Ortsteil Landegg – ist die südlich der Leitha gelegene „San Lorenzo-Siedlung“
gefährdet.
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