Ostermayer: "Vielfalt des österreichischen Buchmarktes und Erfolg der heimischen
Autoren sichtbar machen" – Manès-Sperber-Preis 2015 geht an Ilma Rakusa
Wien (bpd) - "Bücher sind ein ganz wichtiges Kulturgut. Daher möchte ich mich für all
das bedanken, was Autorinnen und Autoren, Verlage und der Buchhandel für dieses Kulturgut leisten. Gemeinsam
ist es uns im letzten Jahr gelungen, einige Verbesserungen für die Branche umzusetzen, wie im Bereich des
Urheberrechts oder durch die Einführung einer Buchpreisbindung für E-Books. Wir haben ein Maßnahmenpaket
in der Höhe von 11,4 Millionen Euro geschnürt, dass die gesamte Literaturkette umfasst – von den Autoren,
den Verlagen, dem Handel bis hin zu gesetzlichen Verbesserungen und Vermittlungsaktivitäten", sagte Kulturminister
Josef Ostermayer am 12.11. bei der Eröffnung der internationalen Buchmesse "Buch Wien 15" in der
Messe Wien.
"Darüber hinaus arbeiten wir auch an Maßnahmen, die das literarische Schaffen noch sichtbarer machen.
Gemeinsam mit dem österreichischen Hauptverband werden wir ab dem kommenden Jahr einen Österreichischen
Buchpreis vergeben. Idealerweise im Rahmen der 'Buch Wien'. Damit soll über die Ländergrenzen hinweg
mehr Aufmerksamkeit für österreichische Autoren und Verlage erreicht werden", so Ostermayer.
Der Kulturminister wies in dem Zusammenhang auch auf eine weitere Preisvergabe hin, den Manès-Sperber-Preis,
der an den österreichisch-französischen Romancier, Essayisten und politischen Intellektuellen Manès
Sperber erinnert. "Ich denke, dass es in Zeiten, in denen religiöse Fanatiker versuchen, Menschen und
damit Meinungen zu unterdrücken, enorm wichtig ist, Zeichen zu setzen, die uns an jene Werte der Aufklärung
erinnern, für die Manès Sperber gekämpft hat. Wenn wir in drei Wochen den Sperber-Preis an eine
Literatin vergeben, die in ihrem Leben wie in ihrem Schreiben Grenzen kennengelernt und überschritten hat,
dann ist das so ein wichtiges Zeichen. Es freut mich daher besonders, dass heuer dieser Preis an die Erzählerin
und Essayistin Ilma Rakusa gehen wird. Sie ist eine außergewöhnliche europäische Autorin und Vermittlerin
zwischen den Kulturen", so Ostermayer.
Der mit 8.000 Euro dotierte Preis wird vom Bundeskanzleramt gestiftet und alle zwei Jahre von der Manès-Sperber-Gesellschaft
in Wien vergeben. Ausgezeichnet werden Persönlichkeiten, deren literarisches und essayistisches Werk in einem
sichtbaren thematischen Zusammenhang mit dem Oeuvre von Sperber steht. Dabei spielen die transnationale europäische
Orientierung sowie das intellektuelle und zivilgesellschaftliche Engagement eine wesentliche Rolle. Die diesjährige
Verleihung des Manès-Sperber-Preises wird am 4. Dezember 2015 im Bundeskanzleramt in Wien stattfinden. Die
letzten Preisträger waren Péter Esterházy (2009), Jirí Gruša (2011) und Regis Débray
(2013).
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