LH Kaiser, LHStv.in. Prettner und LR Holub vor Ort - LHstv.in Prettner: Qualität ist bereits
top, muss gesichert werden
Klagenfurt (lpd) - In einer Enquete des Kärntner Landtags im Kärntner Landesarchiv wurde am 10.11.
die Qualitätssicherung im Kärntner Gesundheitswesen ausführlich behandelt. Landtagspräsident
Reinhart Rohr konnte dazu Landeshauptmann Peter Kaiser, Gesundheitsreferentin LHStv.in Beate Prettner und Landesrat
Rolf Holub, den dritten Landtagspräsidenten Josef Lobnig, zahlreiche Abgeordnete, Fachbeamte und Mediziner
willkommen heißen.
Die Gesundheitsreferentin und der Landtagspräsident hoben in ihren Eingangsstatements den Konsens der Kärntner
Gesundheitspolitik und der flächendeckenden Versorgung seit Jahrzehnten hervor, verhehlten jedoch nicht, dass
durch die steigenden finanziellen Anforderungen, Maßnahmen notwendig seien, um die Qualität der Versorgung
aufrecht zu erhalten. „In Kärnten geht es darum Qualität zu sichern und nicht erst zu schaffen. Die medizinische
Arbeit, die bei uns geleistet wird, ist eine Spitzenmedizin, die weltweit herzeigbar ist. Sie ist bereits jetzt
top“, stellte Prettner klar.
Anhand der Veränderung der statistischen Daten zwischen 1955 und 2015 in Kärnten, die Gesundheitsreferentin
nannte dabei die steigende Altersstruktur, die sinkende Geburtenrate und die steigende Lebenserwartung, sei es
notwendig, den Regionalen Strukturplan Gesundheit (RSG) umzusetzen.
„Wichtig ist der Gesamtblick auf Kärnten und dabei das Inseldenken aufzugeben. Ein stimmiges Gesamtkonzept
ist das Gebot der Stunde“, so Prettner. Die Anforderungen hätten sich massiv verändert, auch in Bezug
auf die Mobilität, die sich massiv verbessert habe. „Wir setzen künftig auf Kooperationen (Telemedizin,
Zentralapotheke, Klinikum Klagenfurt - AUVA), damit nicht jedes Spital alle Leistungen anbieten muss, sondern eine
Spezialisierung der einzelnen Standorte möglich sein wird, auch auf Grund der Zugangsbeschränkung zum
Medizinstudium“, gab Prettner bekannt .Ausgeglichen soll künftig auch das Gefälle beim medizinischen
Angebot zwischen Ost und West in Kärnten werden.
Ein klares Bekenntnis gab es seitens der Gesundheitsreferentin auch für die Primary Health Care Versorgungsform
(PHC) im niedergelassenen Bereich. Sie solle vor allem von den Menschen in den Bezirken genützt werden. „Qualität
heißt, dass der Patient zum richtigen Zeitpunkt, beim richtigen Arzt, die richtige Versorgung bekommt und
von bestens ausgebildeten Fachkräften, Ärzten sowie dem Pflegepersonal“, so Prettner. Lobend hervorgehoben
wurde auch der seit dem Jahr 2013 laufende Prozess der Gesundheitsreform in Österreich. „Alle maßgeblichen
Entscheidungsträger des Bundes, der Länder und der Sozialversicherungen sitzen an einem Tisch und Kärnten
spielt auch hier eine herausragende Rolle“.
Die sechs Referenten beleuchteten das Thema aus verschiedenen Gesichtspunkten. Silvia Türk, Abteilungsleiterin
im Bundesministerium für Gesundheit, rückte die „Qualität im österreichischen Gesundheitswesen
mit besonderem Einblick in das Kärntner Gesundheitswesen“ in den Mittelpunkt ihrer Ausführungen.
Primarius Bernd Stöckl, Abteilungsvorstand der Orthopädie am Klinikum Klagenfurt, warf die Frage auf
„Ist unter den derzeitigen Rahmenbedingungen eine medizinische Versorgung - State of the Art - möglich?“
Der Gesundheitsökonom Ernest G. Pichlbauer thematisierte: „Qualität aus Versorgungssicht“.
Andrea Samonigg-Mahrer, Geschäftsführerin und Verwaltungsdirektorin des Krankenhauses Spittal/Drau, beleuchtete
„Das Kärntner Gesundheitswesen aus der Sicht privat geführter Spitäler“.
Christoph Arneitz, Turnusärztereferent der Ärztekammer Kärnten, sprach zum Thema „Investition in
die Zukunft - Qualität sichern bedeutet Ausbildung forcieren“.
Generaldirektor Josef Probst, vom Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger, ging auf
das Thema „Vom Gesundheitswesen zum Gesundheitssystem“ näher ein.
Moderiert wurde die Enquete von der der Medizinjournalistin Sabine Fisch. Vor deren Beginn gab es eine Gedenkminute
für den heute verstorbenen früheren Gesundheits- und Sozialreferenten Rudolf Gallob.
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