ViraTherapeutics GmbH entwickelt neue Therapie gegen Tumore
Innsbruck (scinews) - Die „ViraTherapeutics GmbH“ hat am am Abend des 09.11. in Innsbruck ihr neues Forschungslabor
eröffnet. Das Biotechnologieunternehmen ist eine Ausgründung der Medizinischen Universität Innsbruck
(MUI). Das Start-up entwickelt eine neuartige Behandlung von fortgeschrittenen Tumoren auf Basis krebstötender
(onkolytischer) Viren.
Im neuen Labor samt Büro mit einer Gesamtfläche von rund 300 Quadratmetern laufen die zur Zulassung neuer
Krebstherapeutika gesetzlich vorgeschriebenen Untersuchungen. Nach Angaben des Unternehmens wird frühestens
in eineinhalb Jahren im Zuge einer ersten klinischen Studie eine kleine, ausgewählte Gruppe von Krebspatientinnen
und –patienten die tumorzerstörende Immunimpfung verabreicht bekommen. Aktuell können noch keine Patient/inn/en
in Studien aufgenommen werden.
Das von der elfköpfigen Gruppe der ViraTherapeutics GmbH entwickelte Virus „VSV-GP“ (eine Variante des Vesicular
Stomatitis Virus) kann Krebszellen effektiv angreifen. Dazu wurde es in molekularbiologischer und gentechnischer
Feinarbeit entworfen. Die Behandlung von fortgeschrittenem Krebs auf Basis dieser Viren gilt weltweit als neu.
Grund dafür ist, dass sie voraussichtlich auch bei mehrfacher Anwendung hochspezifisch wirksam bleibt und
gesunde Zellen verschont. Das bestätigen alle bisherigen Ergebnisse im Zellkultur- sowie Mausmodell.
Die ViraTherapeutics GmbH wurde 2013 von der Virologin Prof.in Dr.in Dorothee Holm-von Laer und Dr. Ludwig Weiss
vom Tiroler Gründungszentrum CAST gegründet. Die VSV-GP-Therapie für fortgeschrittene Tumore kann
die junge Firma im neuen Labor durch den im heurigen Sommer erfolgten Einstieg der Boehringer Ingelheim Venture
Fund GmbH (Sitz Ingelheim Deutschland), der Heidelberger EMBL Ventures GmbH sowie der Venture-Capital-Initiative
der Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) als Investoren weiterentwickeln.
Dem Start-up stehen dazu derzeit insgesamt 5,5 Mio. Euro zur Verfügung: 3,6 Mio. Euro durch den Einstieg der
Investoren, 1,0 Mio. durch eine „Seedfinancing-Förderung“ der Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) sowie
0,9 Mio. Euro von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) für das von ViraTherapeutics
koordinierte „Research Studio Austria ViraVet (RSA ViraVet)“.
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