Wirtschaftsreferat, KWF und WK wollen mit einem gemeinsamen Programm bis 2020 den absehbaren
leichten Konjunkturaufschwung unterstützen.
Klagenfurt (wkk) - Als „beispielgebendes Investitionspaket“ bezeichnete Kärntens Wirtschaftslandesrat
Christian Benger am 10.11. das Förderportfolio des Kärntner Wirtschaftsförderungsfonds (KWF) für
die Jahre 2015 bis 2020. Es umfasst schwerpunktmäßig die Bereiche, Forschung, Entwicklung und Innovation,
den Tourismus sowie die Investitionsförderung, aber auch die allgemeine Wirtschaftsentwicklung und die Stabilisierung
von gefährdeten Unternehmen. In einer gemeinsamen Roadshow der KWF-Vorstände Sandra Venus und Erhard
Juritsch mit Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl durch die Kärntner Bezirke soll das attraktive
Förderangebot nun an die Unternehmerin und den Unternehmer gebracht werden. In Summe verfügt der KWF
über ein Fördervolumen von etwa 22 Millionen Euro jährlich, dazu kommen noch knapp sechs Millionen
aus EU-Mitteln. Diese Möglichkeiten sind mangels entsprechender Projekte in den vergangenen Jahren nicht zur
Gänze ausgeschöpft worden.
Das soll sich nun ändern: Als Tourismusreferent betonte Benger, dass sogar die an der Ausarbeitung beteiligte
Österreichische Hotel- und Tourismusbank (ÖHT) das KWF-Modell als „best practice“ herausgestrichen habe:
„Kärnten hat das beste Investitionsprogramm in Österreich.“ Dies betreffe vor allem die bessere Ausschöpfung
von Finanzierungsmöglichkeiten, die leichtere Abwicklung und die effizientere Zusammenarbeit mit Banken, die
vom klassischen Zuschuss in Richtung Finanzierung gehe. Benger: „Straffer Prozess, reduzierter Aufwand, schnelle
Erreichbarkeit – das ist eine neue Qualität in der Zusammenarbeit für die Wirtschaftsförderung.“
Die gute Stimmung der Akteure Land, KWF und WK soll nun die von KWF-Vorstand Erhard Juritsch in Aussicht gestellte
„zarte Wirtschaftsdynamik“ unterstützen, die WIBIS (das Wirtschaftspolitische Berichts- und Informationssystem
des KWF), aber auch Joanneum Research für 2016 vorhersagen: Es zeichnet sich ein klarer Beschäftigungsaufbau
in Schlüsselbereichen der Kärntner Wirtschaft sowie ein Rückgang der Insolvenzen ab. Juritsch: „Im
Sinne einer prozyklischen Wirtschaftsförderung sind wir guter Hoffnung, mit unserem Programm auf diesen positiven
Trend aufsetzen zu können.“ Laut seiner Vorstandskollegin Sandra Venus soll das vorwiegend über die Instrumente
der Beteiligungsfinanzierung sowie der Finanzierung technologieorientierter, forschungsintensiver und investierender
Unternehmen gelingen, darüber hinaus haben auch die Vorstellungen der Wirtschaftskammer Berücksichtigung
in Form der Weiterführung der erfolgreichen Internationalisierungsförderung oder der regionalen Impulsförderung
für kleinere Projekte gefunden. Dementsprechend bezeichnete auch WK-Präsident Jürgen Mandl das Programm
als „solide und sehr gut aufgesetzt. Es ist damit ein wichtiger Anreiz geschaffen worden, die gebotenen Möglichkeiten
auch anzunehmen und Modernisierung und Internationalisierung weiter voranzutreiben.“
Das sei auch dringend notwendig, mahnte Mandl: Alle aktuellen Studien zur Standortqualität Österreichs
würden einen großen Investitionsrückstand aufzeigen, der eine Gefahr für den Wiederaufschwung
darstelle. „Nach jeder Talsohle geht es wieder aufwärts, und wenn wir dann nicht up to date sind, versäumen
wir den Zug ein zweites Mal.“
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