Innsbrucker Haus für Musik und Theater im Entstehen

 

erstellt am
23. 11. 15
11:00 MEZ

Spatenstich läutet nächste Bauphase ein
Innsbruck (ikm) - Mit einem Haus für Musik und Theater wird in der Tiroler Landeshauptstadt bis 2018 ein kulturelles Großprojekt mit einer Nutzfläche von rund 6.355 m2 verwirklicht. Das Auftragsvolumen liegt bei knapp 58 Millionen Euro. Es entsteht ein im Rahmen eines internationalen Architekturwettbewerbes ausgewähltes Projekt des Innsbrucker Architekten DI Erich Strolz am Areal des ehemaligen Stadtsaalgebäudes in der Universitätsstraße. Am 20.11. fand der feierliche Spatenstich statt.

"Ein lang ersehntes Kulturprojekt wird jetzt verwirklicht: Für mich ist dieses Haus der Musik gleichsam der größte Klangkörper Tirols, der das ganze Jahr über von Leben erfüllt ist. Das Land leistet dazu seinen finanziellen Beitrag ebenso wie für den demnächst startenden Neubau des Management Center Innsbruck am benachbarten Fennerareal", betont Landeshauptmann Günther Platter im Rahmen der Grundsteinlegung.

"Der Grundstein für das neue kulturelle Aushängeschild im Herzen Innsbrucks und damit für einen lebendigen Ort, an dem sich Kulturschaffende, Lehrende und Studierende vernetzen und gegenseitig beflügeln können, ist gelegt. Ich freue mich sehr, dass das Haus der Musik Gestalt annimmt und künftig für alle Kulturinteressierten vielseitig nutzbar sein wird", so Kulturlandesrätin Dr.in Beate Palfrader.

"Die in die Jahre gekommenen Stadtsäle machten in den vergangenen Monaten Platz für Neues. Das künftige Haus der Musik hebt durch die gemeinsamen Anstrengungen von Stadt Innsbruck, Land Tirol und Bund das Kulturwesen in Innsbruck auf eine neue Stufe. Die Grundsteinlegung für das Haus der Musik ebnet den Weg für ein innovatives und technisch hoch stehendes Zentrum für Musik und Kultur - einem Kulturquartier", betont Bürgermeisterin Mag.a Christine Oppitz-Plörer.

Daran anknüpfend führt IIG-Geschäftsführer Dr. Franz Danler aus: "Das Haus der Musik ist eines der größten laufenden städtischen Investitionsprojekte. Für die IIG ist der Bau mehr als ein Prestigeobjekt. Das von Architekt Strolz geplante Bauvorhaben verändert das Innsbrucker Stadtbild nachhaltig, tritt dabei aber nicht in Konkurrenz mit den historischen Bauten im Umfeld."

Inszenierung Spatenstich
Der Spatenstich zum Haus der Musik wurde nun begangen. In Anlehnung an das entstehende Zentrum für Musik und Theater ist die Grundsteinlegung gemeinsam mit sämtlichen künftigen dort tätigen KünstlerInnen inszeniert worden. Jede Künstlerorganisation gab je ein für sie wichtiges Symbol in einen Cellokoffer und erklärte ihre Intention. So fanden sich dort am Schluss eine Maske vom Tiroler Landestheater (Kammerspiele), ein Mundstück und ein Paukenschlegel vom Tiroler Symphonieorchester Innsbruck (TSOI), ein Liederheft und eine Festschrift vom Tiroler Sängerbund, eine Schatulle mit Orden vom Blasmusikverband Tirol, ein mobiler Notenhalter vom Tiroler Landeskonservatorium, eine Schnecke einer Viola da Gamba von den Festwochen der Alten Musik, ein Liederheft vom Tiroler Volksmusikverein, eine Faksimile einer Mozarthandschrift vom Mozarteum Innsbruck und der dritte Band des Buches Musikgeschichte Tirol vom Institut für Musikwissenschaft Innsbruck.

All diese Utensilien nahmen die politischen VertreterInnen und der Bauherr mitsamt des Koffers in Empfang. Letzterer wird im Jänner 2016 im Rahmen der Rohbauarbeiten in den Grundstein des neuen Gebäudes eingemauert.

Offenes kulturelles Zentrum
Das Haus der Musik führt mehrere wichtige musikalische Ausbildungsstätten der Landeshauptstadt an einem Standort zusammen. Insgesamt zehn NutzerInnen, darunter Tirols größter Klangkörper, das Tiroler Symphonieorchester Innsbruck (TSOI), bekommen dort eine neue Heimat. Damit ist es ganzjährig - und ganztägig - von Leben erfüllt.

Seit Anfang September ist beim Innsbrucker Stadtsaalgebäude kein Stein auf dem anderen geblieben. Nachdem die großflächigen Friese des Tiroler Malers Max Weiler im ehemaligen großen Stadtsaal abgenommen wurden, konnte mit den Abbrucharbeiten begonnen werden. Mit einem graphisch aufwändig gestalteten Bauzaun und einem eigenen Internet-Blog auf http://www.hausdermusik- innsbruck.tirol/ wird für das kommende Veranstaltungshaus geworben.

Raumprogramm des Hauses für Musik und Theater
Es entsteht ein großer Veranstaltungs- und Probesaal für bis zu 600 Personen, der sowohl dem (TSOI) als auch Externen für Veranstaltungen zur Verfügung steht.
Zusätzlich wird es einen kleinen Saal für ca. 120 Personen geben. Darüber hinaus stehen Verwaltungs- und Übungsräume sowie Instrumentendepots zur Verfügung. Für die Kammerspiele des Tiroler Landestheaters sind eine Bühne mit Zuschauerraum für ca. 220 Personen, ein Bühnenturm, eine Black Box, Garderoben und Werkstätten geplant. Auch eine Gemeinschaftsbibliothek für Landeskonservatorium, Musikwissenschaften, Mozarteum und ein gemeinsames Kompaktarchiv bekommen ihren Platz. Zusätzlich erhalten das Tiroler Landeskonservatorium und das Institut für Musikwissenschaft sowie die Landesvereine Sängerbund, Volksmusikverein und Blasmusikverband Räume.

Budgetierung und Baukosten
Für die Kostenaufteilung wurden die erforderlichen Grundsatzbeschlüsse bereits im Dezember 2013 von Bund, Land Tirol und Stadt Innsbruck gefasst. Der Innsbrucker Stadtsenat segnete den Projektbericht am 06. Mai 2015 einstimmig ab. Am 19. Mai wurde die Beschlussfassung über den Finanzierungsanteil des Landes in der Landesregierung gefasst. Der Kostenrahmen liegt unter Einberechnung des Anteils für die Denkmäler (Befundung, Abnahme, Übersiedlung) bis zum Fertigstellungstermin 2018 bei geschätzten 58 Millionen Euro. Davon werden rund 23,6 Millionen Euro vom Land Tirol, 25,4 Millionen Euro von der Stadt Innsbruck und 9 Millionen Euro vom Bund getragen.

Projektentwicklung und Planung
Ziel der Projektentwicklung nach dem Wettbewerb war es, die Planung weiterzuentwickeln, mit den NutzerInnen abzustimmen und die erforderlichen Beschlussfassungen und Genehmigungen zu erwirken. Eine dafür eingesetzte Projektsteuerungsgruppe bestehend aus VertreterInnen von Land Tirol, Stadt Innsbruck und Bund tagt im Drei-Wochen-Rhythmus. Somit können rechtliche Abklärungen, Finanzierungsfragen, sowie allfällige Freigaben und Entscheidungen zeitnah behandelt werden.

Parallel dazu präzisiert die Planungsgruppe im zweiwöchigen Rhythmus die Anforderungen, die an das Haus gestellt werden und arbeitet dieses ins Projekt ein. Zusätzlich begleitet ein Projektbeirat die Weiterentwicklung des Hauses der Musik in gestalterischer Hinsicht. Weiters informiert die IIG die angrenzenden NachbarInnen auch während der Bauphase laufend.

Vorplatzgestaltung
Die angrenzenden Außenlagen werden vom städtischen Amt für Tiefbau im Zuge der Errichtung vom Haus der Musik neu gestaltet. Die Planungsschwerpunkte betreffen dabei den ruhenden und fließenden Verkehr sowie die fußläufige Verbindung zur Altstadt und die unmittelbar angrenzenden zu gestaltenden Flächen. Die Fertigstellung der unmittelbar angrenzenden Außenanlagen soll möglichst zeitgleich mit der Gesamtfertigstellung des Hauses der Musik bis Mitte 2018 erfolgen.

Weiterer Terminplan
Nach dem Spatenstich folgt bis Anfang nächsten Jahres die Herstellung der Baugrube. Die ersten Rohbauarbeiten sind für Jänner 2016 geplant. Die Baufertigstellung erfolgt bis Ende 2017. Mit der Gesamtfertigstellung samt Einrichtung und Probebetrieb ist Mitte 2018 zu rechnen.

 

 

 

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