Niederösterreich nimmt damit Vorreiterrolle ein
St. Pölten (nlk) - Der 5. November 1978 war ein historischer Tag für das Bundesland Niederösterreich.
Damals fand die Volksbefragung zum Atomkraftwerk Zwentendorf statt, und eine hauchdünne Mehrheit hat sich
gegen die Inbetriebnahme ausgesprochen. Exakt 37 Jahre danach, am 5. November 2015, konnte erneut eine wichtige
energiepolitische Zäsur gesetzt werden. „Seit diesem Tag kommen 100 Prozent unseres Strombedarfs aus erneuerbaren
Energiequellen“, so Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll am 22.11. in der Radiosendung „Forum Niederösterreich“.
Das Bundesland Niederösterreich sei damit unabhängig von Strom aus fossilen Energieträgern, betonte
er: „Niederösterreich nimmt damit eine ganz besondere Vorreiterrolle ein.“
Niederösterreich ist mit dem Erreichen dieses Zieles eine Modellregion geworden: So kommt im EU-Schnitt nur
ein Viertel des Stromes aus erneuerbarer Energie, in Gesamt-Österreich etwa zwei Drittel. „Das Land Niederösterreich
hat schon frühzeitig die Weichen für eine zukunftsorientierte Energiepolitik gestellt“, sagte der Landeshauptmann
und verwies zum Beispiel auf die Tätigkeit der NÖ Energieberatung: „In den vergangenen zehn Jahren sind
durch diese Einrichtung rund 36.000 Beratungen durchgeführt worden.“
Seit 2002 sind in Niederösterreich insgesamt 2,8 Milliarden Euro in den Ökostromausbau investiert worden
– von der Photovoltaikanlage bis hin zur Erneuerung der Donaukraftwerke. Mehr als 300.000 Menschen haben sich aktiv
eingebracht, etwa durch die thermische Sanierung ihres Hauses oder durch die Errichtung einer Photovoltaikanlage.
Mit dem Erreichen dieses Energiezieles sind auch positive Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt verbunden, denn durch
die Investitionen in die erneuerbaren Energien werden „green jobs“ geschaffen. Dazu die Ökologin Monika Langthaler:
„Das Spannende ist, das gerade im Umwelt-und da wiederum besonders im Energiebereich, die Jobs steigen. Wir brauchen
immer mehr Menschen, die sich auskennen bei der Installation von Photovoltaikanlagen, von Biomasseanlagen, von
Solaranlagen. Wir sehen, dass in Niederösterreich die Zahl der ,green jobs‘ kontinuierlich wächst.“
Auch in Zukunft werde man den Ausbau der erneuerbaren Energie intensiv vorantreiben, betonte Landeshauptmann Pröll
abschließend:
„Bis zum Jahr 2030 wollen wir 50 Prozent des gesamten Energiebedarfes aus nachwachsenden Rohstoffen gewinnen.“
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