Bieler: "Wasserversorgung ist
 infrastrukturelles Rückgrat des Landes"

 

erstellt am
20. 11. 15
11:00 MEZ

"Tag des Wassers" am 19. November 2015 im KUZ Eisenstadt
Eisenstadt (blms) - Zum zehnten Mal veranstaltete die Plattform Wasser Burgenland (PWB) am 19.11. im Kultur- und Kongresszentrum Eisenstadt den „Tag des Wassers“. Auf dem Programm standen eine Fachausstellung von 32 Ausstellern, Vorträge und Diskussionen zu branchenspezifischen Themen. Rund 200 Teilnehmer nutzten die Gelegenheit zum fachlichen Wissensaustausch, zu Diskussionen und zur Information über branchenspezifische Neuerungen und Fortbildungsmöglichkeiten. Bei einem Pressegespräch mit Landesrat Helmut Bieler, dem Obmann der Plattform Wasser DI Dr. Helmut Herlicska und dem Vorstand der Abteilung 9 des Amtes der Burgenländischen Landesregierung WHR DI Gerald Hüller im Vorfeld des Infotages am 18.11. standen Nachhaltigkeit bei der Wasserversorgung und Sanierungsmaßnahmen der Leitungssysteme, aber auch Förderungen im Bereich der Siedlungswasserwirtschaft im Mittelpunkt.

Leitungserneuerung zentrale Aufgabe für die Zukunft
Die Wasserversorgung sei „ein wesentliches infrastrukturelles Rückgrat des Landes und eine Grundlage für die weitere wirtschaftliche Entwicklung des Burgenlandes“, erklärte Bieler. „Der Ausbau und die Erhaltung der Wasserleitungen auf höchstem technischem Stand zählen deshalb zu den wichtigsten Aufgaben für die Zukunft.“ Die Plattform Wasser Burgenland (PWB) lege „großen Wert auf die Bewusstseinsbildung bei der burgenländischen Bevölkerung“, sagte PWB-Obmann Herlicska. „Wir verstehen uns als Interessensvertretung der Wasserversorger, wir repräsentieren immerhin 90 % der burgenländischen Wasserversorgung“. Diese wird von sechs Wasserverbänden, einigen Gemeindewasserverbänden sowie – vor allem im Landessüden - von Wassergenossenschaften gewährleistet.

Jährlich 16 Mio. Euro für Sanierungsmaßnahmen notwendig
Da die Versorgungsnetze großteils aus den 50er und 60er-Jahren des 20. Jahrhunderts stammen und die durchschnittliche Lebensdauer von Wasserleitungen rund 50 Jahre betrage, bestehe nun erheblicher Sanierungs- und Erneuerungsbedarf, so Herlicska. Er beziffert den jährlichen Investitionsbedarf „alleine für die Sanierung des veralteten Wasserleitungsnetzes im Burgenland auf mehr als 16 Mio. Euro bis 2020“. Danach müssten mehr als 23 Mio. Euro jährlich investiert werden. „Für diese Leistungen ist die Unterstützung der öffentlichen Hand unabdingbar“. Die Erneuerungsrate der Leitungen liege bei lediglich einem Prozent jährlich, erklärte Hüller. „Diese Rate müsste erhöht werden, es besteht erheblicher Nachholbedarf“.

Bundesmittel nur mehr bis 2016
50 % betragen die Förderungen durch den Bund, 10 % kommen vom Land. Für 2015 und 2016 seien noch Bundesförderungen vorhanden; um auch ab 2017 entsprechende Mittel zur Verfügung zu haben, seien neue Regelungen im Rahmen des Finanzausgleichs notwendig. Mit EU-Förderungen sei in den letzten zwei Jahren in Wasserversorgungsprojekte in allen Landesteilen investiert worden; neue EU-Mittel gebe es aber nur mehr für die Neuschaffung von Infrastruktur bzw. grenzüberschreitende Projekte.

„Wir werden seitens der Politik alles tun, um Rahmenbedingungen zu schaffen, die die Wasserversorgung für die burgenländische Bevölkerung auf dem bestehenden hohen Niveau und in bester Qualität auch in der Zukunft gewährleisten. Die Trinkwasserversorgung wird auch weiterhin in öffentlicher Hand bleiben“, so Bieler.

 

 

 

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