Über Grenzen zur Utopie

 

erstellt am
20. 11. 15
11:00 MEZ

Haslauer und Schellhorn: 200.000 Euro von Salzburg 20.16 und "Wahre Landschaft" für Projekte aus der freien Kulturszene
Salzburg (lk) - Für Projekte aus der freien Kulturszene zum Jubiläumsjahr 2016 stellt das Land Salzburg im nächsten Jahr 200.000 Euro zur Verfügung, und zwar durch eine gemeinsame Ausschreibung der Salzburg 20.16 GmbH und des Kulturressorts des Landes. Das gaben Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer und Kulturreferent Landesrat Dr. Heinrich Schellhorn am 19.11. bekannt.

Je 100.000 Euro werden für Projekte über den Schwerpunkt "Salzburg Utopie" von Salzburg 20.16 und über das Kulturförderprogramm "Wahre Landschaft" unter dem Motto "an Grenzen gehen" vergeben.

Die Ausschreibung richtet sich an Kulturinitiativen und Kultureinrichtungen sowie an Künstlerinnen und Künstler im Bundesland Salzburg. Gefördert werden Projekte, die einen transdisziplinären Ansatz verfolgen, innovative Formen der Kunstvermittlung beinhalten und neue Räume für die Kunst erschließen. Die Einreichfrist endet am 15. Jänner 2016. Weitere Informationen gibt es auf der Landes-Website.

Haslauer: Spannende Auseinandersetzung mit brisanten Themen
"Eine spannende künstlerische Auseinandersetzung mit diesen brisanten Themen und Denkansätzen darf erwartet werden", sagte Landeshauptmann Haslauer. "Die gemeinsame Ausschreibung findet in enger Zusammenarbeit beider Ressorts und der Salzburg 20.16 GmbH statt. Dadurch wird ein gut dotierter Ideenwettbewerb für die Salzburger Kulturschaffenden geboten. Die beiden Themen lassen viel Spielraum für künstlerische Auseinandersetzungen sowie kreative Denkanstöße und kontroverse Diskussionen zu."

Schellhorn: In Zeiten großer Veränderungen
"Wir befinden uns in einer Zeit großer Veränderungen. Es ist daher wichtig, in der aktuellen Ausschreibung des Förderprogramms 'Wahre Landschaft' darauf zu reagieren", betonte Landesrat Schellhorn. "Viele Menschen mussten im Laufe der Geschichte Salzburgs aus verschiedenen Gründen an und über Grenzen gehen. Die aktuelle gesellschaftspolitische Aufgabe aufgrund der Flüchtlingsbewegung durch Salzburg ist eine große Herausforderung. Bei der Suche nach Lösungen ist viel Kreativität gefragt. Daher ist es logisch, Künstlerinnen und Künstler nach möglichen Modellen abzufragen. Die gemeinsame Ausschreibung mit Salzburg 20.16 bietet die Möglichkeit einer spannenden Verbindung, da auch der Utopie-Gedanke immer wieder Inspirationsquelle für viele Künstlerinnen und Künstler ist."

Drei Grundsatz-Fragen des menschlichen Daseins
Das Jubiläum Salzburg 20.16 dreht sich um die drei Grundsatz-Fragen des menschlichen Daseins: Woher kommen wir? Wer sind wir? Und wohin gehen wir? Die Ausschreibung an die Salzburger Kulturschaffenden greift diese drei Fragestellungen auf und knüpft daran an, dass sich 1816 Grenzen verschoben haben. Regionen, die bisher zusammengehörten, wurden durch Staatsgrenzen getrennt. Andere Regionen näherten sich einander an.

Das wirft für das Jubiläumsjahr folgende Fragen auf: Was bedeuten Grenzen in der ganzen Vielschichtigkeit des Begriffs heute für uns? Wohin steuert Salzburg in den nächsten 50 oder 100 Jahren? Wie sehen Utopien für Salzburg aus?

Chancen und Risiken für die Entwicklung Salzburgs sollen mit den Instrumenten der Kunst skizziert und diskutiert werden. Es soll geklärt werden, welche Visionen angestrebt werden und welche Schreckensszenarien es mit allen Mitteln der Politik und der Vernunft zu verhindern gilt?

Wahre Landschaft: "An Grenzen gehen"

Die Überwindung von Grenzen, seien sie territorialer, gesellschaftlicher oder persönlicher Natur, ist die Voraussetzung für Veränderung, oft die Chance auf ein besseres Leben oder aktuell: Überleben. Im Kontext der aktuellen Flüchtlingssituation lädt das Programm "Wahre Landschaft" unter dem Motto "An Grenzen gehen" dazu ein, Projekte einzureichen, die Grenzen aufzeigen, Grenzen ausloten und Grenzen überwinden lassen.

Salzburg 20.16: "Salzburg Utopie"
Der thematische Förderschwerpunkt von Salzburg 20.16 mit dem Titel "Salzburg Utopie" regt Kunstschaffende dazu an, sich in ihren Projekten mit der Utopie als Instrument zur Auslotung von möglichen und unmöglichen Kultur-, Politik- und Gesellschaftsszenarien in einem Land Salzburg der Zukunft auseinanderzusetzen. Der freie Gedanke und die zügellose Vision sollen aufzeigen, welche Potenziale im Fortschritt schlummern, aber auch welche Abgründe sich vor dem Glauben an den unendlichen Wohlstand auftun könnten.

Projekte müssen 2016 begonnen werden
Die Auswahl der Projekte übernimmt eine unabhängige Jury. Der Start der Projekte muss 2016 erfolgen. Das Projekt muss spätestens im ersten Quartal 2017 abgeschlossen sein. Informationen zur Einreichung, wie Einreichbogen mit Auswahl des Themas, Projektbeschreibung, detaillierter Kosten- und Finanzierungsplan und Information zum Projektträger, befinden sich unter http://www.salzburg.gv.at/kultur.

 

 

 

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