Stöger: Disruptive Technologien versprechen Produktivitätssprünge, werfen aber
auch Verteilungsfragen auf
Wien (bmvit) - „Wir sind mitten im Technologiesprung ins digitale Zeitalter“, konstatierte Verkehrs-, Innovations-
und Technologieminister Alois Stöger am am Abend des 17.11. zur Eröffnung des forum bmvit im Festsaal
des TU-Hochhauses am Getreidemarkt. Disruptive Technologien versprechen massive Produktivitätssprünge,
sie werfen aber auch Verteilungsfragen zu Arbeit und Einkommen auf. Wie müsse die Innovationspolitik darauf
reagieren? „Müssen wir uns mehr auf das Zusammenspiel mit anderen Politikbereichen konzentrieren: auf die
Bildungspolitik, auf die Infrastrukturpolitik, auf die Gestaltung neuer Arbeitsformen, auf neue Strukturen der
sozialen Absicherung?“, schlug der Bundesminister schon den Tenor der anschließenden Diskussion einer hochrangig
besetzten Runde von Expertinnen und Experten an.
„Wir brauchen nicht eine Innovationspolitik, wir brauchen viele Politiken für Innovation“, resümierte
Dirk Pilat vom Direktorat für Wissenschaft, Technologie und Industrie in der OECD seine Keynote. Gerade angesichts
der globalen Herausforderungen wie Klimawandel und das Altern der Gesellschaft fehle noch immer ein umfassender,
alle gesellschaftlichen Handlungsfelder einbeziehender Blick auf das Lösungspotenzial von, aber auch die Voraussetzungen
für Innovationen. Bildung sei dabei ein zentraler Faktor.
Mit Klara Sekanina von der schweizerischen Volkswirtschaftsstiftung und Sylvia Schwaag-Serger von der schwedischen
Innovationsagentur VINNOVA nahmen auch zwei Expertinnen an der Diskussion teil, die vom Bundesministerium für
Verkehr, Innovation und Technologie neu in den Rat für Forschung und Technologieentwicklung entsandt worden
sind. Peter Koren, stv. Generalsekretär der Industriellenvereinigung, verwies auf die 128 „Hidden Champions“
unter den Unternehmen in Österreich, die zu Weltmarktführern in ihren Technologiesegmenten zählen.
Das forum bmvit hatte den neuen Veranstaltungszyklus unter dem Titel „rethinking innovation policy“ im vergangenen
Juni mit einem Vortrag der Innovationsökonomin Mariana Mazzucato (gemeinsam veranstaltet mit der Österreichischen
Akademie der Wissenschaften) eröffnet. Für das kommende Jahr sind weitere impulsgebende Diskussionen
vorgesehen.
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