Die Nationalratspräsidentin eröffnete am 18.11. das erste Lehrlingsforum der Demokratiewerkstatt
mit 20 Lehrlingen der Wiener Stadtwerke
Wien (pk) - Nationalratspräsidentin Doris Bures eröffnete am 18.11. das erste Lehrlingsforum der
Demokratiewerkstatt. In diesem Rahmen begrüßte Bures um 10.00 Uhr in der Demokratiewerkstatt des Parlaments
im Palais Epstein 20 Lehrlinge der Wiener Stadtwerke, die über einen Roten Teppich in den Festsaal geleitet
wurden - und somit die ersten TeilnehmerInnen des Lehrlingsforums waren.
Bures begrüßte sie mit den Worten: "Als ich vor etwas mehr als einem Jahr Nationalratspräsidentin
geworden bin, habe ich in diesem Haus viele tolle Einrichtungen kennengelernt. Eine davon war die Demokratiewerkstatt.
Aber etwas hat gefehlt – und das waren Sie. Darum haben wir Ihnen heute den Roten Teppich ausgerollt - über
den sonst nur Staatsgäste gehen. 80.000 Kinder und Jugendliche haben die Demokratiewerkstatt des Parlaments
bisher besucht. Darunter waren aber so gut wie keine Lehrlinge. Das ändern wir ab heute." Rund 1.000
Lehrlinge sollen von nun an jährlich ins Lehrlingsforum der Demokratiewerkstatt kommen, so die Nationalratspräsidentin.
Drei Schwerpunkte: Parlament, Demokratie und PolitikerInnen
Das auf Initiative der Nationalratspräsidentin geschaffene Lehrlingsforum soll Lehrlingen die Bedeutung von
Politik und Demokratie vermitteln, das Interesse an politischer Beteiligung wecken und dabei an die reale Erfahrungswelt
der jungen Menschen anknüpfen. Lehrlinge aus ganz Österreich im Alter von 15 bis 24 Jahren können
dabei an drei thematisch unterschiedlichen Workshops teilnehmen, die in Kooperation mit der Bundesjugendvertretung
eigens für diese Zielgruppe konzipiert worden sind. Die rund vierstündigen Workshops des Lehrlingsforums
sind unterteilt in die Bereiche "Parlament", "Demokratie" und "PolitikerInnen".
Nationalratspräsidentin Bures: "Demokratie funktioniert nur, wenn alle mitmachen. Junge und Alte, Frauen
und Männer und eben auch Schülerinnen, Schüler und Lehrlinge."
Lehrlingsparlament und jugendliche Mitbestimmung
Das Lehrlingsforum der Demokratiewerkstatt war nicht die erste Innovation für Lehrlinge im Parlament, die
von Nationalratspräsidentin Doris Bures initiiert wurde. Am 4. und 5. März 2015 wurde das erste Lehrlingsparlament
abgehalten. Bei dieser zweitägigen Veranstaltung schlüpften Jugendlichen in die Rolle von Abgeordneten
und lernten den Gesetzgebungsprozess kennen. Wie im realen parlamentarischen Leben schlossen sie sich zu Klubs
zusammen, erarbeiteten Positionen zu fiktiven Gesetzesvorschlägen und bestimmten, welche Personen den jeweiligen
Klub in den Ausschussberatungen vertreten sollen. Am Ende musste schlussendlich bei einer Plenarsitzung eine Mehrheit
für die jeweilige Position gefunden werden.
Nationalratspräsidentin Bures sagte dazu heute zu den 20 Lehrlingen: "Wenn Sie sich nicht einbringen,
dann bestimmen andere über Sie und ihre Lebenschancen. Es wäre schön, wenn das Lehrlingsforum für
Sie ein Anfang ist, sich verstärkt mit Politik und dem Wert von Demokratie auseinanderzusetzen. Ich wünsche
Ihnen alles Gute."
In Österreich beginnen knapp 40 Prozent aller Jugendlichen nach Vollendung der neunjährigen Schulpflicht
eine Lehrausbildung (2014: 38,8 Prozent). Insgesamt werden in knapp 32.000 Lehrbetrieben (bzw. überbetrieblichen
Lehrwerkstätten) rund 115.000 Lehrlinge ausgebildet. 34,1 Prozent von ihnen sind weiblich.
Nationalratspräsidentin Doris Bures: "Lehrling zu sein, bedeutet schon sehr früh ein sehr erwachsenes
Leben zu führen. Sie stehen voll im Beruf, tragen Verantwortung und treffen Entscheidungen - für sich
selbst und für ihre Zukunft. Sie kennen viele Facetten des Lebens und sollten daher nicht andere über
sich bestimmen lassen, sondern mittun und auf keinen Fall auf ihr Wahlrecht verzichten. Dieses Recht wurde in Österreich
hart erkämpft."
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