Brüssel/Trient/Innsbruck (lk) - Seit April 1995 verfügen das Land Tirol, die Autonome Provinz Bozen-Südtirol
und die Autonome Provinz Trient über eine gemeinsame ständige Vertretung in Brüssel. Diese hat die
Aufgabe, die Interessen der Länder bei den europäischen Institutionen zu vertreten. „Das gemeinsame Verbindungsbüro
ist ein Paradebeispiel für eine europäische Erfolgsgeschichte der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit“,
ist LH Günther Platter überzeugt. So werden hier die gemeinsamen Interessen und Ziele zu einer Strategie
gebündelt sowie Ressourcen genutzt, um als starke Europaregion in der Europäischen Union aufzutreten.
Insbesondere arbeitet das Büro bei der Erstellung der Makroregionalen Strategie für den Alpenraum, bei
der Berglandwirtschaft oder bei Verkehrsthemen mit.
Veranstaltungen zu Themen der Europaregion
Darüber hinaus präsentiert sich die Europaregion dem Publikum mit verschiedensten Events wie den Open
Days, einer Veranstaltungsreihe der Europäischen Kommission, die zwischen 2006 und 2015 vom Büro mit
organisiert wurde und eine Vielzahl an Personen erreichte. Weitere Veranstaltungen umfassten die Diskussion um
Ein- und Ausblicke des EVTZ sowie ein Seminar im Europäischen Parlament über Gigaliner in Bergregionen.
Das Büro betreut auch die regionalen Mitglieder im Ausschuss der Regionen, organisiert Arbeitsgespräche
rund um die Plenartagungen. So wurden seit 1995 insgesamt 300 Delegationen empfangen.
Informationen vor Ort
„Das Büro nimmt eine wichtige Rolle ein, da es direkt vor Ort die gesetzgeberischen Tätigkeiten in der
EU mit dem ‚richtigen‘ Blick für die Europaregion verfolgt und sich in deutsch-österreichischen Arbeitskreisen
unter anderem zu Umwelt, Energie oder Landwirtschaft einbringt“, erläutert LH Platter. Als Verbindungsbüro
stellt die Vertretung natürlich auch einen direkter Draht zu den Landesregierungen dar und informiert Verwaltungen,
Unternehmen und BürgerInnen in wöchentlichen Berichten und Newslettern.
Darüber hinaus ist das Büro Anlaufstelle für SchülerInnen, Studierende, Wirtschaftstreibende
oder Vereine: Rund 600 verschiedene Besuchergruppen informierten sich in den letzten 20 Jahren vor Ort über
die Europäische Union und die Arbeit der Europaregion. „Bewusstseinsbildung gehört zu einer der wichtigen
Aufgaben der Vertretung“, so LH Platter.
Das Büro in Brüssel
Insgesamt sind zehn MitarbeiterInnen und mehrere PraktikantInnen im Brüsseler Büro tätig. Abwechselnd
ist ein/e Koordinator/in für die Dauer von zwei Jahren für die Vertretung verantwortlich – in Übereinstimmung
mit den jeweiligen GeneralsekretärInnen des Europäischen Verbundes für territoriale Zusammenarbeit
(EVTZ). Den KoordinatorInnen obliegt die Administration, sie sind aber auch federführend bei der Umsetzung
des gemeinsamen Arbeitsprogramms zuständig.
Derzeit ist Richard Seeber Koordinator. Ihm folgt Valeria Liverini.
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