Inhaltliches Konzept und Ausstellungsarchitektur präsentiert
St. Pölten (nlk) - Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll stellte am 17.11. gemeinsam mit dem Leiter
des wissenschaftlichen Fachbeirates Univ.Prof. Dr. Stefan Karner, dessen Stellvertreter Gen. Dir. Doz. Dr. Wolfgang
Maderthaner und dem Architekten DI Gerhard Abel das inhaltliche Konzept und die Ausstellungsarchitektur für
das künftige Haus der Geschichte im Museum Niederösterreich vor.
„Der inhaltliche Bogen spannt sich von der Urgeschichte bis zur Gegenwart mit klarem Focus auf die Zeit ab Mitte
des 19. Jahrhunderts“, so der Landeshauptmann: „Unser Ziel ist, die Geschichte Niederösterreichs als Kernland
der Republik darzustellen.“ Dabei soll das Haus der Geschichte so konzipiert werden, „dass auch die stetige Weiterentwicklung
der Zeitgeschichte präsentierbar ist“, sagte Pröll. So könne man nicht nur neue wissenschaftliche
Erkenntnisse einarbeiten, sondern das Haus der Geschichte bleibe dadurch auch „am Puls der Zeit“.
Insgesamt werde das Haus der Geschichte im Museum Niederösterreich rund 3.000 Quadratmeter an Vermittlungsfläche
bieten, informierte der Landeshauptmann weiters. Neben einer permanenten Ausstellung wird es auch einen Raum für
wechselnde Ausstellungen geben, die anlassbezogen gestaltet werden. „Die Vertiefungsausstellung im Eröffnungsjahr
2017 soll sich dem Thema Erste Republik widmen“, kündigte er an. Außerdem werde ein eigener „Kulturpfad“
die Verbindung zu den anderen Institutionen des Kulturbezirkes herstellen.
„Das Haus der Geschichte ist voll auf Schiene“, betonte der Landeshauptmann, dass der Zeitplan mit einer Eröffnung
Mitte des Jahres 2017 aus heutiger Sicht eingehalten werden könne. Das Haus der Geschichte habe nicht nur
große Bedeutung für den Kultur- und Wissenschaftsstandort Niederösterreich, sondern man erwarte
sich auch entsprechende Effekte für die Kulturtourismus, so Pröll.
Das Haus der Geschichte solle ein „offenes Forum, in dem einander Wissenschaft und Öffentlichkeit begegnen
können“, werden, meinte Prof. Karner in seiner Stellungnahme: „Es soll ein Ort der umfassenden Darstellung
der Geschichte Niederösterreichs, Österreichs und Zentraleuropas werden.“ Dabei gebe es drei Leitthemen,
informierte er: „Die Donau als Strom, der uns verbindet, das Thema Grenze als Chiffre für die vielfältigen
Teilungen dieses Raumes und das Thema Brücke als Chiffre für die zahlreichen verbindenden Elemente.“
Das Haus der Geschichte selbst basiere auf den drei Säulen Ausstellungen, Forschung und Service, berichtete
Karner weiters. Mit den Ausstellungen wolle man vor allem zeigen, „dass Geschichte nie abgeschlossen ist“, betonte
er: „Wir wollen dem Besucher zeigen, dass dies auch seine Geschichte ist, und wir wollen den Besucher zur aktiven
Beteiligung an der Gesellschaft motivieren.“
„Dieses Land – und das war für uns von vornherein eine wesentliche Dimension – hat ein europäisches Erbe,
ist ein Kernland Zentraleuropas“, beschrieb Gen. Dir. Maderthaner die Überlegungen des 92 Expertinnen und
Experten umfassenden wissenschaftlichen Beirates:
„Die zentrale Bedeutung für den Kontinent ist für uns ganz wesentlich.“
Architekt Abel beschrieb das architektonische Konzept für das Haus der Geschichte im Museum Niederösterreich.
„Es sollen offene, flexible Strukturen sein“, so Abel, der betonte: „In einem Haus der Geschichte darf auch gestaunt
werden.“
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