ÖBB und WKÖ-FV Fahrschulen setzen auf verstärkte Zusammenarbeit beim Thema richtiges
Verhalten vor Eisenbahnkreuzungen.
Wien (öbb/wko) - Eisenbahnkreuzungen sind ein Hotspot für Straßenverkehrsunfälle –
Ursache ist fast immer Unachtsamkeit durch die Straßenverkehrsteilnehmer. 2014 kam es in Österreich
zu mehr als hundert Unfällen auf Eisenbahnkreuzungen, einige davon mit tödlichem Ausgang. Um das Bewusstsein
dafür bei den Straßenverkehrsteilnehmern zu schärfen, ziehen die ÖBB und der Fachverband Fahrschulen
in der Wirtschaftskammer Österreich jetzt verstärkt an einem Strang: Im Rahmen der jüngsten Fachverbandstagung
informierte ein Mitarbeiter der ÖBB-Infrastruktur die Fahrschulbesitzer über Unfallrisiken und Sicherheitsvorkehrungen
an Eisenbahnkreuzungen und stand den Zuhörern Rede und Antwort.
Videos machen dramatische Folgen sichtbar Besonders das Video über die Kräfteverhältnisse bei
einem Zusammenprall auf Eisenbahn-kreuzungen war von Interesse für die Zuhörer und wurde diesen seitens
ÖBB-Infrastruktur für die Ausbildung in den Fahrschulen zur Verfügung gestellt. Es veranschaulicht
auf dramatische Weise, was bei einem Zusammenprall von einem Zug und einem Pkw passiert – die Straßenverkehrsteilnehmer
haben dabei meist keine Chance.
Im Zuge des „Fahrlehrertages 2016“ im kommenden Frühjahr ist ein weiterer, vertiefter Infoaustausch geplant.
Dazu kam man überein, dass es sinnvoll ist, bei Übungsfahrten mit Fahrschülern nach Möglichkeit
auch Fahrten über Eisenbahnkreuzungen einzuplanen. Denn nur so kann praxisnah das richtige Verhalten geübt
werden.
Gemeinsam für weniger Unfälle – Sensibilisierung der Fahrschüler ist der erste Schritt Ziel der
Kooperation ist es, dass Fahrschulen bereits in der Ausbildung der Straßenverkehrsteilnehmer auf die besondere
Situation an Eisenbahnkreuzungen hinweisen. Denn Züge können weder rechtzeitig bremsen noch ausweichen
– aus diesem Grund endet das Ignorieren von Stopptafel, Lichtzeichenanlage und/oder Schranken für Straßenverkehrsteilnehmer
oftmals fatal.
Franz Seiser, Vorstand ÖBB-Infrastruktur AG: „Jeder Unfall ist einer zu viel und verursacht vielfach großes
Leid im Umfeld der Betroffenen. Mit der nötigen Aufmerksamkeit ließen sich viele Unfälle vermeiden.“
Herbert Wiedermann, WKÖ-Fachverbandsobmann der Fahrschulen und des allgemeinen Verkehrs: „Durch die verstärkte
Info unserer Fahrschulleiter und –lehrer gewährleisten wir ein noch höheres Ausbildungsniveau. Schließlich
geht es darum, bei den angehenden Straßenverkehrsteilnehmern gleich von Anfang an für Gefahrenquellen
wie diese Bewusstsein zu schaffen. Damit leisten wir gemeinsam mit den ÖBB einen aktiven Beitrag zur Unfallprävention“.
Auch im Zuge der Neu-Überarbeitung der Führerscheinprüfungsfragen wird dem sicheren Passieren von
Eisenbahnkreuzungen künftig noch mehr Gewicht gegeben.
Auch Thomas Scheiber, Obmann des WKÖ-Fachverbandes Schienenbahnen -mit 105 Mitgliedern die österreichweite
Interessensvertretung für alle Eisenbahnen -, bestätigt die Bedeutung der Kooperation: „Wir unterstützen
diese Initiative und werden diese auch an sämtliche unserer Mitglieder kommunizieren und verstärkt darauf
aufmerksam machen.
Eisenbahnkreuzungen aus einer anderen Perspektive Im Rahmen der Kooperation sollen interessierte Fahrlehrer auch
die Möglichkeit zur Mitfahrt auf einer Lok erhalten. Hier können sie selbst erleben, was man als Lokführer
sieht und was nicht. So können Sie im wahrsten Sinne des Wortes mit dem Lokführer mitfühlen, wie
lange der Anhalteweg eines Zuges sein kann.
Mit Sicherheit gut investiert Die ÖBB-Infrastruktur AG hat in den letzten 10 Jahren rd. 25 Mio. Euro jährlich
in die weitere Verbesserung der Sicherheit bei Eisenbahnkreuzungen investiert – dabei wurden 75 % der Kosten von
Bund und ÖBB getragen, der restliche Anteil von Ländern und Gemeinden.
Im Rahmen der jährlichen Sicherheitskampagne „Bleib auf der sicheren Seite“ sensibilisiert die ÖBB-Infrastruktur
gezielt vor Gefahren im Zusammenhang mit dem Bahnverkehr. So sind neben vielen Informationen auch Videos zu den
häufigsten gefährlichen Situationen, die durch Unachtsamkeit oder Leichtsinn entstehen, im Internet abrufbar
– mehrere davon im Zusammenhang mit Eisenbahnkreuzungen.
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