Fünf Varianten vertieft und beurteilt
St. Gallen/Bregenz (vlk) – Mit der Netzstrategie für das mittlere Rheintal sollen grenzüberschreitende
Verkehrslösungen entwickelt werden. In Anwesenheit des St. Galler Regierungsrats Willi Haag hat die Interessensgruppe
zur Netzstrategie Raum Diepoldsau, Hohenems, Altach, Mäder, Kriessern (DHAMK) vor kurzem die vorliegenden
fünf Varianten vertieft und beurteilt.
Im Jahr 2015 wurden fünf Varianten zur Siedlungsentlastung und Verbesserung der Verkehrssituation im mittleren
Rheintal konkretisiert. Es zeigte sich, dass der Spielraum für die Varianten wegen der nötigen Straßengeometrien,
Siedlungsgebiete, Hydrogeologie, Schutzgebiete und Bautechnik sehr begrenzt ist. Außerdem musste geklärt
werden, wie die Varianten an das bestehende Straßennetz angeschlossen werden könnten.
Gemeinsame Lösung
Die Diskussion in der Interessensgruppe bestätigte, dass der Entscheid für oder gegen eine Variante
nicht einfach zu treffen sein wird. Alle Maßnahmenkonzepte haben nebst Vorteilen ihre eigenen, recht starken
Vorbehalte. Aus den bisherigen Stellungnahmen und Diskussionen wird aber klar, dass nur eine gemeinsame Lösung
in Frage kommt. Angestrebt wird deshalb ein möglichst guter, stabiler Konsens für eine oder maximal zwei
Lösungsvarianten. Diese sollen dann von den zuständigen Stellen weiterbearbeitet werden.
Weiteres Vorgehen
Der weitere Fahrplan sieht vor, dass die Gemeinden und Interessensorganisationen bis Februar/März 2016
einen Schlussbericht erhalten. Detaillierte Ergebnisse sollen im Frühjahr veröffentlicht werden.
Die Netzstrategie für das mittlere Rheintal
Mit der Netzstrategie sollen grenzüberschreitende Verkehrslösungen zur Siedlungsentlastung für
das mittlere Rheintal entwickelt werden. Als Grundlage für die Netzstrategie werden mithilfe eines Verkehrsmodells
die heutigen Belastungen des Straßennetzes abgebildet und die zukünftigen Auswirkungen abgeschätzt.
In Zusammenarbeit mit dem Planungsunternehmen Ernst Basler + Partner sowie der Stadtland GmbH verfolgen die Beteiligten
mit der Netzstrategie keine reine Straßenlösung, sondern einen Gesamtverkehrsansatz. Große Bedeutung
haben dabei die Siedlungsentwicklung sowie die Schonung von Natur und Landschaft.
Die Planung der Netzstrategie wird von einer Begleitkommission und einer Interessensgruppe begleitet und ist somit
breit abgestützt. Die Begleitkommission besteht aus Amtsvertretern des Landes Vorarlberg und des Kantons St.Gallen
sowie aus Beteiligten des Agglomerationsprogramms, des Strategiepapiers Vision Rheintal und des Projekts Mobil
im Rheintal. Sie prüfen die vorgeschlagenen Lösungen auf ihre Verträglichkeit mit den planerischen
und gesetzlichen Rahmenbedingungen. Die Interessensgruppe setzt sich aus Personen aus dem Naturschutz, der Wirtschaft
und aus Bürgerinitiativen sowie Vertretern der fünf betroffenen Gemeinden zusammen. Sie bringen lokale
Kenntnisse und Anliegen ein und geben Hinweise zur Akzeptanz von Lösungen.
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