64 Prozent: Klimawandel akute Gefahr - 62 Prozent: Gipfel wird globalen Temperaturanstieg nicht
eindämmen – Für 31 Prozent ist EU Vorreiter in Klimapolitik - #FragedesMonats
Wien (ögfe) - „Morgen ist ein Stichtag für den globalen Klimaschutz. Im Rahmen der UNO-Klimakonferenz
soll ab Montag über Maßnahmen zur Begrenzung des weltweiten Temperaturanstiegs entschieden werden. Eine
Mehrheit der ÖsterreicherInnen sieht die Erfolgsaussichten des Gipfels allerdings skeptisch“, analysierte
ÖGfE-Generalsekretär Paul Schmidt am 29.11. das Ergebnis einer aktuellen Umfrage der Österreichischen
Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE). „Der Klimawandel stellt für den Großteil der Befragten
eine akute Gefahr dar. Umso mehr ist die EU in Paris gefordert, eine Vorreiterrolle einzunehmen.“
Generell wird der Klimawandel von rund zwei Drittel der ÖsterreicherInnen (64 Prozent) „eher als akute Gefahr“
betrachtet. 27 Prozent sehen ihn „eher nicht als akute Gefahr“. 8 Prozent äußern sich zu dieser Frage
nicht.
Die Rolle der Europäischen Union in der internationalen Klimapolitik wird ambivalent beurteilt. 31 Prozent
denken, dass die EU „eine Vorreiterrolle“ einnimmt, 27 Prozent meinen, sie „hinkt eher hinterher“, 30 Prozent äußern
sich neutral („keines von beiden“).
„Stärker als in den vergangenen Jahren hat die EU erst kürzlich deutliche Zeichen zum Klimaschutz gesetzt:
Nicht nur wurde das europäische Emissionshandelssystem erneuert und gilt als Vorlage für ähnliche
Systeme in China, Südkorea und Brasilien. Die EU hat auch mit ihrer Bereitschaft, bis zum Jahr 2030 vierzig
Prozent ihrer Treibhausgase einzusparen, eine klare Linie vorgegeben. Diese findet allerdings noch recht geringen
Widerhall bei den ÖsterreicherInnen.“
Ziel des UNO-Klimagipfels ist die Beschränkung des globalen Temperaturanstiegs auf maximal zwei Grad Celsius
bis zum Jahr 2100. 22 Prozent der befragten ÖsterreicherInnen sind optimistisch und glauben, dass sich die
Konferenzteilnehmer auf Maßnahmen einigen werden, die die Umsetzung dieses Ziels ermöglichen. 62 Prozent
äußern sich hingegen skeptisch und erwarten eher keinen Durchbruch (15 Prozent „weiß nicht/Keine
Angabe).
„Angesichts des fortschreitenden Klimawandels sind nachhaltige Maßnahmen ein Gebot der Stunde. Die EU sollte
in Paris ihren Einfluss geltend machen, um weitreichende Beschlüsse zu erzielen. Aus globaler Verantwortung
ebenso wie in ihrem eigenem Interesse: Denn auch der Klimawandel birgt das Potential, zu einer weiteren weltweiten
Flüchtlingswelle zu führen“, so Schmidt abschließend.
Die Umfrage wurde von der Sozialwissenschaftlichen Studiengesellschaft vom 16. bis 24. November 2015 im Auftrag
der ÖGfE durchgeführt. Befragt wurden österreichweit 516 Personen per Telefon (repräsentativ
für die österreichische Bevölkerung ab 16 Jahre/Gewichtung nach Geschlecht, Alter und Bildung).
Maximale Schwankungsbreite ca. +/- 4,5 Prozent. Differenz auf 100 Prozent aufgrund gerundeter Werte.
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