Kunst und Design der 1920er Jahre aus der JTI Collection Vienna von 19.11.2015 – 28.02.2016
Wien (leopold museum) - Die JTI Collection Vienna der JTI Austria GmbH (vormals Austria Tabak) geht bis
auf die Wiener Weltausstellung 1873 zurück und umfasst rund 10.000 tabakhistorische Objekte und Bilder. Sie
ist damit eine der umfangreichsten ihrer Art in Europa.
1928 schrieb die österreichische Tabakregie Werbegeschichte, indem sie renommierte Künstler einlud,
bei der Neugestaltung ihrer Packungen mitzuwirken. Die Liste der Teilnehmer liest sich wie ein Who is Who der damaligen
Kunstszene. Mitglieder von Secession oder Hagenbund, wie Josef Dobrowsky, Anton Faistauer, Oskar Laske, Carry
Hauser, Franz von Zülow, Ludwig Heinrich Jungnickl, Albert Paris Güthersloh, Alfred Gerstenbrand,
lieferten ebenso Entwürfe, wie Künstlerinnen und Künstler der Wiener Werkstätte und des Werkbundes.
Darunter Gabi Lagus Möschl, Mathilde Flögl, Maria Strauss-Likarz, und Oswald Haerdtl. Nicht
nur das Design der Packungen, sondern auch neue Marken sollten eine Öffnung zur Moderne signalisieren. Die
Sorten Jam, sowie eine nach einer zeitgenössischen Jazzoper von Ernst Krenek benannte Marke zeugen von der
Amerikabegeisterung der Zeit. Mit der Asta wurde erstmals eine spezielle Zigarette mit rotem Seidenmundstück
für die mondäne Frau lanciert.
Die Ergebnisse dieses Wettbewerbes zur Ästhetisierung eines Alltagsproduktes spiegeln nicht nur den herrschenden
Zeitgeist wider. Sie treten darüber hinaus in einen spannungsreichen Dialog mit der Kunst der Zwischenkriegszeit
aus der Sammlung des Leopold Museums.
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