Impulsförderungen der OÖ. Wachstumsstrategie bereits nach 3 Monaten ausgeschöpft
Linz (lk) - In einer gemeinsamen Pressekonferenz im OÖ. Presseclub präsentierte Landesrat Dr.
Michael Strugl gemeinsam mit Dr. Thomas Raferzeder, Abteilung Statistik, Amt der OÖ Landesregierung, am 27.11.
die "Aktuellen Fakten und Prognosen zur wirtschaftlichen Entwicklung in Oberösterreich".
Die beiden Impulsförderungen der OÖ. Wachstumsstrategie - Wachstums- und Konjunkturinitiative für
die produzierende Wirtschaft Oberösterreichs (WKW) und die Tourismuswirtschaft Oberösterreichs (WKT)
– haben voll eingeschlagen: „Bereits nach knapp drei Monaten hat die Abteilung Wirtschaft bekannt gegeben, dass
keine Förderanträge mehr bearbeitet werden können, weil die Budgetrahmen schon zur Gänze ausgeschöpft
sind. Damit haben wir unser Ziel, mittels Förderungen ein entsprechendes Investitionsvolumen auszulösen,
innerhalb kürzester Zeit erreicht“, zeigt sich Wirtschafts-Landesrat Dr. Michael Strugl erfreut.
Aktueller Status:
Wachstums- und Konjunkturinitiative für die produzierende Wirtschaft Oberösterreichs (WKW):
168 Anträge
Investitionsvolumen: 109,1 Mio. Euro
Beantragtes Fördervolumen: 12,4 Mio. Euro
Budget: 10 Mio. Euro
Wachstums- und Konjunkturinitiative für die Tourismuswirtschaft Oberösterreichs (WKT):
30 Anträge
Investitionsvolumen: 12,5 Mio. Euro
Beantragtes Fördervolumen: 1,7 Mio. Euro
Budget: 1,5 Mio. Euro
Die entsprechenden Förderungsrichtlinien wurden in der Regierungssitzung vom 29.6.2015 beschlossen. Die Richtlinien
gelten an sich von 1.8.2015 – 31.12.2016, nach dem Prinzip „first come, first serve“. Es werden jetzt aber nicht
alle Förderungsanträge genehmigt werden können, um die vorgegebenen maximalen Budgetrahmen nicht
zu überschreiten.
Neuer „Konjunkturreport“ beleuchtet wirtschaftliche Entwicklung in Oberösterreich
Seit heuer gibt es für Oberösterreich einen eigenen „Konjunktur- und Wirtschaftsreport“, der die wirtschaftliche
Entwicklung unseres Bundeslandes beleuchtet. Er wird von der Abteilung Statistik des Amtes der oö. Landesregierung
erstellt und viermal pro Jahr veröffentlicht.
Mit dem nunmehr bereits 3. „Konjunkturreport“ - für das 3. Quartal 2015 - sind die wichtigsten Wirtschaftsindikatoren
für Oberösterreich wieder aktuell verfügbar. „Da derselbe Prognosezeitraum wie bei den publizierten
Österreich-Ergebnissen der renommierten Wirtschaftsforschungsinstitute verwendet wird, gibt es vergleichbare
Zahlen und Daten, aus denen Oberösterreichs Benchmarks ablesbar sind“, betont Wirtschafts-Landesrat Strugl.
Konjunktur- und Wirtschaftsentwicklung in Oberösterreich im Detail
Die österreichische Konjunktur weist seit Jahresbeginn ein nur sehr verhaltenes Wachstum auf. Ein geringes
Ansteigen des privaten Konsums steht einem moderaten Rückgang der Investitionstätigkeit gegenüber.
Oberösterreich konnte im 1. Quartal 2015 Produktionszuwächse in der Sachgütererzeugung verbuchen.
Die Bauwirtschaft entwickelte sich allerdings stark negativ.
Das Wirtschaftswachstum wird für Oberösterreich auch 2015 mit 0,6 % sehr gering ausfallen, obwohl sich
der Wert seit der Juni-Prognose um 0,2 Prozentpunkte erhöht hat. Dies entspricht einem nominellen Wachstum
von 1,9 % und einem Bruttoregionalprodukt (BRP) von knapp 57 Mrd. Euro.
Trotz einer leichten Konjunkturerholung im Euroraum bleibt die Exportsteigerung für 2015 gedämpft. Ein
geringfügiges Wachstum wird sowohl für die privaten Haushalte als auch für die Investitionstätigkeit
erwartet. Erst 2016 sollte sich die Lage spürbar bessern. Im privaten Bereich könnte durch die Entlastung
der Lohnsteuerpflichtigen im Zuge der Steuerreform eine höhere Konsumnachfrage entstehen. Der niedrige Ölpreis
und der schwache Euro sollten ebenso wie das Staatsanleihen-Ankaufprogramm der EZB dafür sorgen, dass sich
das Wirtschaftswachstum erhöht.
Im Vergleich zur Prognose im 2. Quartal 2015 hat sich das Stimmungsbild für 2016 nicht verändert.
Für das reale Wirtschaftswachstum für 2016 wird ein Wert von 1,8 % prognostiziert. Die nominelle Wachstumsrate
beträgt ca. 3,3 % und das Bruttoregionalprodukt 2016 wird bei etwa 58,8 Mrd. Euro liegen. Damit ist das Wachstum
2015 im Bundesvergleich voraussichtlich geringfügig unterdurchschnittlich und wird 2016 durch anziehende Exporttätigkeit
überdurchschnittlich ausfallen. 2017 sollte sich das Investitionswachstum beschleunigen und damit das reale
Wirtschaftswachstum in OÖ auf 2,0 % steigen.
Generell ist die Abweichung der OÖ-Werte von den Ö-Werten in Jahren mit moderatem Wachstum sehr gering.
Bei hohem Wirtschaftswachstum profitiert OÖ überdurchschnittlich und in ausgeprägten Rezessionen
verliert OÖ stärker als im Ö-Durchschnitt.
Die Inflationsrate beträgt im August 2015 1 Prozent (vorläufige Zahlen). Sie wird sich bei nicht weiter
fallendem Ölpreis 2015 auf einem Niveau von 1,1 % (Juni-Prognose: 1,2 %) stabilisieren und 2016 voraussichtlich
auf vorerst 1,7 % steigen.
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