Energie- und Verkehrspolitik sind die Stellschrauben für das Klima
Innsbruck (lk) - Rund die Hälfte alle Treibhausgas-Emissionen stammen aus dem Verkehr, großes
Einsparungspotenzial gibt es durch die Steigerung der Energieeffizienz und die Umstellung auf CO2-neutrale, erneuerbare
Energieträger. „Die Energie- und die Verkehrspolitik sind somit die Stellschrauben zur Erreichung der Klimaziele.
In beiden Bereichen haben wir die Weichen gestellt und sind auf dem richtigen Weg“, sind sich Energielandesrat
LHStv Josef Geisler und Mobilitätslandesrätin LHStvin Ingrid Felipe einig.
Mit dem Energiewendeprogramm ‚Tirol 2050 energieautonom‘, das die Halbierung des Energiebedarfs und den Umbau des
Energiesystems auf CO2-freie, erneuerbare Energieträger zum Ziel hat, dem konsequenten Ausbau der Öffis
und einem Luftgütepaket im Verkehr habe man ein umfassendes Maßnahmenbündel geschnürt, mit
dem Tirol die Klimaziele erreichen könne.
16 Prozent weniger CO2 seit 2005
Der Anteil Tirols an den österreichischen Treibhausgas-Emissionen liegt bei 6,7 Prozent. 5,5 Millionen Tonnen
an CO2-Äquivalent oder 7,8 Tonnen pro Kopf werden Tirol zugerechnet. Die Treibhausgas-Emissionen sind in Tirol
seit 2005 um 16 Prozent zurückgegangen. „Trotz der positiven Tendenz in den letzten zehn Jahren liegen wir
in Summe nur knapp unter dem Wert von 1990“, wollen sich Felipe und Geisler weiter anstrengen. Ausgehend von den
Emissionen im Jahr 1990 muss Österreich gemäß dem EU-Rahmen für Klima- und Energiepolitik
bis zum Jahr 2030 die Treibhausgas-Emissionen um 40 Prozent verringern.
Raumwärme: CO2-Ausstoß um 600.000 Tonnen verringert
Große Fortschritte macht Tirol in der Steigerung der Energieeffizienz von Gebäuden. Innerhalb von zehn
Jahren wurde durch umfassende Sanierungsmaßnahmen der Heizenergiebedarf von 100.000 Haushalten eingespart.
Das entspricht einer Reduktion der CO2-Emissionen um 600.000 Tonnen. Beim Anteil von erneuerbaren Energieträgern
übertrifft Tirol schon jetzt sämtliche Vorgaben. „Wir liegen derzeit bei 40 Prozent. Bis zum Jahr 2050
wollen wir völlig ohne fossile Energie auskommen“, so Geisler. Eine Schlüsselrolle komme dabei der Wasserkraft,
der Photovoltaik sowie der Umweltwärme zu. Im Mobilitätsbereich setzt Tirol auf Elektro- und Wasserstoffmobilität.
Gut für’s Klima: Tempo 100 und sektorales Fahrverbot
„Eine Einsparung von 16.000 Tonnen CO2 jährlich bringt der Lufthunderter, der seit einem Jahr in Kraft ist“,
rechnet LHStv Felipe vor. Auf den Autobahnabschnitten, auf denen Tempo 100 gilt, werden durch die geringere Geschwindigkeit
rund 6,5 Millionen Liter weniger Treibstoff verbraucht. Eine Treibhausgas-Einsparung von 10.000 Tonnen CO2 erwartet
sich Felipe durch die Wiedereinführung des sektoralen Fahrverbots. Das entspricht einer Reduktion der CO2-Emissionen
des schweren Güterverkehrs im Unterland um 6,5 Prozent. Bis zu 200.000 Lkw-Fahrten sollen dadurch von der
Straße auf die Schiene gebracht werden.
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