Land stellt für Projekte in zwei Gemeinden knapp 160.000 Euro bereit
Bregenz (vlk) - Die schrittweise Umsetzung des Energieautonomie-Ziels für Vorarlberg bis zum Jahr 2050
wird von Landesseite mit unverminderter Konsequenz vorangetrieben. Erst kürzlich wurde für Biomasse-Nahwärmeprojekte
in Schoppernau und Dornbirn eine Unterstützung in Gesamthöhe von rund 160.000 Euro bewilligt, berichten
Energielandesrat Erich Schwärzler und Umweltlandesrat Johannes Rauch. In der Energiepolitik werde das Land
weiterhin erneuerbaren Energieträgern Vorrang einräumen, betonen die beiden Regierungsmitglieder.
Verstärkte Anstrengungen zur Energieeinsparung, erhöhte Energieeffizienz und eine zielstrebige Nutzung
von umweltschonenden, in der heimischen Natur verfügbaren Energieträgern wie der Sonnenkraft, Biogas
und Biomasse sowie der Wasserkraft: Das sind für Energielandesrat Schwärzler die wesentlichen Bausteine,
wie sich in Vorarlberg das Ziel der Energieautonomie erreichen lässt. Auswertungen würden zeigen, dass
Vorarlberg sehr gut unterwegs ist.
Schritt für Schritt zu mehr Unabhängigkeit
"Jede einzelne Investitionen in erneuerbare Energien bringt Vorarlberg einen Schritt näher an das
Ziel der Energieautonomie heran", sagt der Energielandesrat. Hintergrund sei, in Energiefragen von Preissteigerungen
und Versorgungsengpässen bei Öl und Gas unabhängiger zu werden. Ein ebenfalls wichtiger Aspekt gerade
bei der Biomasse sei die Sicherung eines zusätzlichen Einkommens für unsere Land- und Forstwirte, erläutert
der Landesrat. "Durch die Anlehnung an die Forststrategie ist gewährleistet, dass dem Wald nur soviel
entnommen wird, wie auch wieder nachwächst. Derzeit ist die Situation nach wie vor so, dass deutlich mehr
Holz nachwächst, wie geschlagen wird", so Schwärzler.
Aktiver Beitrag zum Klimaschutz
Neben der Sicherung von Wertschöpfung und Arbeitsplätzen hebt Umweltlandesrat Johannes Rauch den
aktiven Beitrag zum Klimaschutz hervor. "Längst wird in Vorarlberg mehr Wärme aus Holz erzeugt als
durch den Einsatz von Heizöl extra leicht", erklärt Rauch. Die Energieerzeugung aus Holz (Biomasse)
lag 2013 bei 903 Gigawattstunden. Mit einem Plus von rund 2,5 Prozent zum Jahr 2012 wurde damit ein neuer Höchstwert
erreicht. Der Biomasseanteil hat sich in elf Jahren um 77 Prozent gesteigert. "Die hohe Akzeptanz, die es
in der Bevölkerung für den eingeschlagenen Weg gibt, ist eine schöne Bestätigung", freut
sich der Umweltlandesrat.
Projekte in Schoppernau und Dornbirn
In Schoppernau unterstützt das Land die Errichtung einer Biomasseheizzentrale samt Leitungsnetz. Über
1,8 Millionen Euro werden investiert. Nach Fertigstellung soll die Anlage öffentliche Objekte, Gewerbebetriebe
und private Haushalte mit umweltfreundlicher Wärmeenergie versorgen. Als Brennstoff kommt regionales Waldhackgut
zum Einsatz. Der Gesamtholzbedarf der Anlage wird rund 3.300 Kubikmeter Hackgut betragen. Hochwertige und moderne
Filteranlagen sorgen für eine schadstoffarme Verbrennung – auch hier steht der Umweltgedanke im Vordergrund.
Am über zwei Kilometer langen Leitungsnetz werden im Endausbau insgesamt 26 Abnehmer hängen. Die jährliche
CO2-Einsparung liegt bei rund 839.000 Kilogramm.
Im Rahmen eines Projekts in Dornbirn sind zwei bestehende Nahwärmenetze ausgebaut und danach zusammengeführt
worden, um die Wärmeerzeugung zu optimieren. Um die erforderliche Leistung für acht zusätzliche
Abnehmer zu erhalten, wurde die Heizzentrale um einen neuen Biomasseheizkessel und eine neue Rauchgaskondensation
erweitert. Der bisherige Heizölbedarf wird künftig zur Gänze durch Biomasse ersetzt. Die Gesamtinvestitionskosten
belaufen sich auf mehr als 780.000 Euro. Die jährliche, durch das Projekt zusätzlich erreichte CO2-Einsparung
liegt bei rund 393.000 Kilogramm. Der Ausbau ist bereits so gut wie abgeschlossen.
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