Bildungsreferent LH Kaiser nahm in Aktueller Stunde des Landtages Stellung zur Bildungsreform
Klagenfurt (lpd) - Im Rahmen der Aktuellen Stunde der 39. Sitzung des Kärntner Landtages nahm seitens
des Regierungskollegiums Landeshauptmann Peter Kaiser am 26.11. in seiner Funktion als Bildungs- und Schulreferent
zur Bildungsreform Stellung. „Ich war Mitglied der Reformkommission und habe mich seit einem halben Jahr bemüht,
ein Ergebnis zu Stande zu bringen, das den pädagogisch Notwendigkeiten entspricht, möchte aber nicht
verhehlen, es hätte etwas mehr sein können“, stellte der Landeshauptmann fest. Die Reform ist für
ihn jedoch die Basis für weitere vernünftige Entwicklungen im Bildungsbereich.
Bei den Verhandlungen wurden seitens der Kommission drei Prämissen verfolgt. “Vom Steuergeld muss möglich
viel in den Klassen bei den Schülerinnen und Schülern ankommen. Die nach wie vor bestehenden Bildungsbarrieren
sind zu durchbrechen und Bildung muss bereits vor dem sechsten Lebensjahr einsetzen. Die Kindergärten sind
die ersten Bildungseinrichtungen“, betonte Kaiser.
Erstmals gäbe es einen bundesweit einheitlichen Bildungskompass und ebenso einen Qualitätsrahmen für
alle Bundesländer bei dem überall dieselben Bildungsinhalte in spielerischer Form vermittelt werden.
Vorgesehen sei auch das zweite verpflichtende Kindergartenjahr. In diesem Zusammenhang merkte der Landeshauptmann
an, dass in Kärnten bereits 92 Prozent aller Vierjährigen in der Kindergartenbetreuung seien. „Angehoben
wird künftig auch die Qualität der Kindergartenausbildung. Zudem soll die Bundesanstalt für Kindergartenpädagogik
(BAKIP) künftig zu einer berufsbildenden höheren Schule in der Ausbildung weiterentwickelt werden“, teilte
Kaiser mit.
In Bezug auf die Schuleingangsphase und das neue Volksschulpaket stellte Kaiser fest, dass die Sprachförderung
möglichst früh, ziel- und zweckorientiert einsetzen sollte. "Wichtig ist in der Eingangsphase auch
die gezielte Förderung, denn hier wird die Lust bzw. der Frust am Lernen bereits gelegt“, betonte der Landeshauptmann.
Kindern mit Lernschwächen sollte ermöglicht werden, auch drei Jahre für die ersten zwei Volksschulklassen
zu benötigen.
Zum Autonomiepaket bemerkte Kaiser, dass es erstmals die Chance biete, dass Schule innovativ werde. „ Es bestehen
nun Schwerpunktsetzungsmöglichkeiten für die Pädagoginnen und Pädagogen zwischen fünf
Prozent im Volksschulbereich bis 33 Prozent in höheren Schulen und das ist die große Chance“. Nicht
zufrieden ist Kaiser mit der Lösung für die gemeinsame Schule der 6 bis 14jährigen. „Umfassendere,
nachhaltigere Erkenntnisse erreicht man nur ab bestimmten Größenordnungen, beispielsweise in Form von
Bildungscampussen.“
Die Bildungsdirektionen sind für den Landeshauptmann die Chance, dass es zu einer Entpolitisierung komme.
Man spare in ganz Österreich mit Präsident und Vizepräsident sowie den Kollegien 500 politisch besetzte
Positionen ein. „Für Kärnten kann ich festlegen und werde dafür sorgen, dass sehr viel an pädagogischer
Kompetenz dort hineinkommt und weniger an Verwaltung“, bemerkte er.
Für Kaiser bietet die Bildungsreform die Voraussetzung und die Chance. „Nutzen wir sie durch entsprechende
Behandlungen und Verhandlungen im Parlament, um dank dieser Reform aus der Theorie etwas Praktisches zum machen“.
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