Wien (statistik austria) - Der energetische Endverbrauch fiel im Jahr 2014 gegenüber dem Vorjahr um 4,3%
auf 1.063 Petajoule (PJ), wie aus aktuellen Berechnungen von Statistik Austria zur endgültigen Energiebilanz
hervorgeht. Dieses Ergebnis wurde vor allem durch einen starken Rückgang beim Energieverbrauch der Haushalte
erreicht (-13,0% auf 238 PJ) – durch die im Vergleich zu 2013 deutlich höheren Außentemperaturen nahm
die Heizgradsumme um 19,2% ab. Im Industriesektor fiel der Energieverbrauch um 1,1% auf 315 PJ. Der Energieeinsatz
im Verkehr sank um 1,3% auf 367 PJ.
Der energetische Endverbrauch zeigte 2014 bei fast allen Energieträgern einen deutlichen Rückgang gegenüber
2013: Erdgas -7,9% auf 176 PJ, Erdölprodukte -3,1% auf 403 PJ, Kohle -1% auf 18 PJ, Fernwärme -8,7% auf
73 PJ, elektrischer Strom -2,1% auf 215 PJ sowie erneuerbare Energieträger -5,0% auf 168 PJ. Eine Erhöhung
um 10,3% auf 11 PJ konnte nur bei den brennbaren Abfällen festgestellt werden.
Nachhaltige Stromproduktion aus Windkraft und Photovoltaik wächst weiterhin
Der stärkste Produktionsanstieg von elektrischer Energie gegenüber dem Vorjahr wurde – mit +24% auf
17 PJ – bei Windkraftwerken und Photovoltaik-Anlagen verzeichnet. Dieser Anstieg beruht, wie schon im Jahr zuvor,
auf einem weiteren Ausbau der Kapazitäten. Auch die Produktion aus Wasserkraft war 2014, wie bereits im Vojahr,
rückläufig (-2,4% auf 148 PJ). Der Anteil anrechenbarer Stromproduktion aus erneuerbaren Quellen (Wasserkraft,
Biomasse, Windkraft, Photovoltaik und Geothermie) stieg 2014 gegenüber 2013 um 2,3 Prozentpunkte auf 69,2%
(gemäß der Normalisierung laut EU-Berechnungsvorschrift; siehe methodische Informationen).
Der Endverbrauch von Fernwärme ging mit -8,7% (auf 73 PJ) deutlich weniger stark zurück als die Heizgradsumme
(-19,2%). Grund dafür dürfte der weiterhin verstärkte Ausbau von Fernwärmenetzen sowie die
damit verbundene Erhöhung der Netzanschlüsse bzw. der Fernwärmenutzung sein. 2014 entsprach die
anrechenbare Produktion von Fernwärme aus erneuerbaren Energieträgern (Biomasse, Erdwärme und Solarwärme)
45,3% der Gesamterzeugung und nahm somit um 2,1 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr zu.
Endverbrauch: Anteil anrechenbarer erneuerbarer Energie steigt auf 33%
Der Rückgang des energetischen Endverbrauchs der Haushalte um 13,0% war ebenfalls niedriger als jener
der Heizgradsumme. Dies liegt vor allem am relativ geringen Rückgang bei elektrischem Strom (-3,5%), während
Kohle, Gas und Öl um rund 17%, Fernwärme und erneuerbare Energieträger um rund 15% rückläufig
waren.
Der Anteil anrechenbarer erneuerbarer Energie (am Bruttoendenergieverbrauch gemäß EU-Richtlinie 2009/28/EG)
erhöhte sich gegenüber 2013 (32,2%) um 0,8 Prozentpunkte auf 33,0%. Den höchsten Anteil an erneuerbarer
Energie gab es beim erneuerbaren Strom (aus Wasserkraft, Wind, Photovoltaik, Erdwärme und Biomasse) mit 69,2%
am Gesamtstromverbrauch. An zweiter Stelle lag die erneuerbare Fernwärme aus Biomasse, Solar- und Erdwärme
mit 45,3% der gesamten Fernwärmeproduktion, gefolgt vom direkten Einsatz erneuerbarer Wärme (Biowärme,
Umgebungswärme, Erdwärme und Solarwärme) mit 30,9% des Gesamtwärmeverbrauchs.
Der Anteil anrechenbarer erneuerbarer Energieträger im Verkehr (nachhaltig produzierte Biotreibstoffe und
Biogas exklusive elektrischer Energie) an den Treibstoffen insgesamt lag 2014 bei 6,9% (berechnet nach EU-Vorgaben;
siehe methodische Informationen). Wird die erneuerbare Elektrizität miteinbezogen, steigt dieser Anteil auf
8,6%.
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