Intensive Gesprächsforen prüfen Themen und Inhalte
Bregenz (stadt) - Die Städte Bregenz, Dornbirn, Feldkirch und Hohenems sowie die Regio Bregenzerwald
prüfen bekanntlich eine mögliche Bewerbung zur Europäischen Kulturhauptstadt im Jahr 2024. Die Sprecher
der Städte mit Christoph Thoma (Bregenz), Roland Jörg (Dornbirn), Harald Petermichl (Feldkirch) und Martin
Hölblinger (Hohenems) wurden von den Stadtoberhäuptern beauftragt, ein Grundsatzpapier auszuarbeiten,
das auf Basis eines breiten Prüfverfahrens beruht. Die Entscheidung über eine Bewerbung soll im Frühsommer
2016 fallen.
Ein zweitägiges Arbeitstreffen mit dem Dramaturgen und erfahrenen Kulturhauptstadt- Macher Hanns-Dietrich
Schmidt (Prorektor der Folkwang-Hochschule Essen) ging diese Woche über die Bühne. Hanns-Dietrich Schmidt
war im Team von Ruhr.2010 und erarbeitet aktuell mit Neil Peterson (Kulturhauptstadt Liverpool 2008) ein Konzept
für die deutsche Bewerbung zur Kulturhauptstadt 2025 in Magdeburg. Hanns Schmidt moderierte diese Klausur,
leitete die Diskussion und gab zudem einen Einblick in die Jahre bis zu einer möglichen Vergabe des Titels.
Im Fokus der Klausur, an der unter anderem Sabine Benzer (Theater am Saumarkt), Peter Niedermair (Historiker, Lustenau),
Renate Breuss (Werkraum Bregenzerwald), Hanno Loewy (Jüdisches Museum Hohenems), Martin Assmann (Stadtplaner,
Dornbirn) sowie Elisabeth Leitner (TU Wien) und Albert Seitlinger (Dramaturg, Wien) teilnahmen, stand die Frage
des Dialogs im Rheintal sowie die Definition des Raumes, sprich des Rheintals als Grenzregion am Bodensee. Wie
verändert eine mögliche Kulturhauptstadt die Region? Wie kann sich das Bewusstsein verändern? Die
Suche nach einer europäischen Dimension stand ebenso im Raum wie die Frage nach der internationalen Ausrichtung
der heimischen Kulturszene.
Ein erstes Thema, das als gemeinsame Schnittmenge definiert werden konnte, waren künstlerische und kreative
Produktionsstätten. „Dem gegenüber steht auch ein breites Verständnis von Kreativwirtschaft, die
wir im weiteren Prozess genauer durchleuchten werden“, stellte Christoph Thoma, Geschäftsführer von Bregenz
Tourismus & Stadtmarketing, fest.
Die Gespräche gehen weiter. Am 17. Dezember folgt eine Tagesklausur im vorarlberg museum, zu der Vorarlberger
Kulturinitiativen und Kulturschaffende eingeladen werden. Der Dornbirner Kulturamtsleiter Roland Jörg bringt
es auf den Punkt: „Wir sind uns einig, dass die Idee der Kulturhauptstadt 2024 nur im breiten Dialog mit den Kulturschaffenden
realisiert werden kann.“ Zu dieser von Oliver Scheytt moderierten Klausur werden dann beispielsweise auch Initiativen
wie „allerArt“ aus Bludenz oder das Klostertalmuseum eingeladen, „um die Bedeutung dieser Initiative über
das Rheintal hinaus und somit für das ganze Land aufzuzeigen“, ergänzt der Feldkircher Kulturamtsleiter
Harald Petermichl. „Jedenfalls zeigte sich dieser gemeinsame, ergebnisoffene Prozess schon in den ersten Monaten
als sehr fruchtbar hinsichtlich der Vernetzungen der Städte und kulturell Tätigen innerhalb der Region“,
so Martin Hölblinger (Kulturreferat Hohenems).
|