Neues Netzwerk: 9 steirische Industrie-Betriebe
 wollen bis 2019 bis zu 12 Prozent Energie einsparen

 

erstellt am
26. 11. 15
11:00 MEZ

5 mal mehr als das Energieeffizienzgesetz vorschreibt Gemeinsame Offensive von Energie Steiermark mit IV und Wirtschaftskammer
Graz (e-steiermark) - Gemeinsam mit neun großen Industriebetrieben startet die Energie Steiermark jetzt ein neues Netzwerk, das den Energieverbrauch der Unternehmen um bis zu 3 Prozent jährlich senken soll. Das ist 5 mal mehr als es das neue Energie-Effizienzgesetz vorschreibt. Das LEEN (Lernendes Energieeffizienz-Netzwerk) läuft über vier Jahre und baut auf eine gezielte Zusammenarbeit zwischen den Teilnehmern auf. Bei regelmäßigen Treffen und Fachvorträgen sollen die Unternehmen voneinander lernen und, um so ihre individuellen Spar-Potentiale – z.B. in den Bereichen Druckluft, Kraft-Wärme-Kopplung, elektrische Antriebe - noch besser nutzen zu können.

„Wir wollen damit unsere Effizienz-Partnerschaft mit der heimischen Industrie ausbauen – auch wenn wir dadurch weniger Strom und Gas verkaufen werden“, so Vorstandssprecher Christian Purrer. Das sei allerdings kein Widerspruch, „denn gleichzeitig wird in den Unternehmen in Sachen Energie kräftig investiert und geforscht, Konzepte völlig neu aufgestellt – damit tun sich neue Geschäftsfelder für uns auf“. „Wir wollen uns ganzheitlich den Energie-Herausforderungen unserer Groß-Kunden widmen und uns nicht nur auf die sichere Versorgung beschränken, Effizienz und Nachhaltigkeit bestimmen schließlich sowohl die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie als auch der Energie-Unternehmen“, so Vorstandsdirektor Olaf Kieser.

In der Steiermark gehen rund 90 Prozent des gesamten Gasabsatzes und fast 50 Prozent des Strombedarfs an die Industrie. Das Energieeffizienz-Gesetz mit einer Einsparungs-Vorgabe von 0,6 Prozent jährlich bedeutet damit eine brisante Herausforderung.

So auch für das Unternehmen AT&S AG, das Mitglied des LEEN-Netzwerkes ist. Heinz Moitzi, COO: „Für einen global produzierenden Konzern wie AT&S ist die Reduktion des Energieverbrauchs ökonomisch wie ökologisch enorm wichtig. Wir haben uns auf Basis unserer Mission „Wir reduzieren den ökologischen Fußabdruck“ ehrgeizige Reduktionsziele für CO2 und Frischwasserverbrauch gesetzt und konnten auch bereits signifikante Einsparungen erzielen. Derzeit stoßen wir aber an unsere Grenzen. Daher begrüßen wir die Initiative LEEN, die von der Energie Steiermark initiiert wurde. Wir erwarten uns mit Hilfe des LEEN-Netzwerkes weitere, signifikante Einsparungspotenziale, die unsere Reduktionsziele unterstützen. Die gegenseitige Vernetzung der teilnehmenden Betriebe, der Erfahrungsaustausch sowie die professionelle Begleitung durch LEEN ist dabei sehr wertvoll“.

Ebenso wie die Wirtschaftskammer Steiermark ist auch die Industriellenvereinigung Steiermark federführend bei dem Netzwerk mit an Bord.

Präsident KR Mag. Jochen Pildner-Steinburg: „Die Industrie steht selbstverständlich positiv zur Energieeffizienz. Erstens ist es insgesamt vernünftig den Energieeinsatz auf das Notwendige zu beschränken. Zweitens bedeutet Energieeffizienz Eigennutz, denn jede nicht verbrauchte Energieeinheit muss auch nicht bezahlt werden. Das ist insbesondere für die Steiermark wichtig, denn das Land hat eine große Gruppe energieintensiver Betriebe: Stahlindustrie, Papierindustrie, Baustoffindustrie aber auch die Elektronikindustrie, die für moderne Prozesse viel Energie benötigen.
Schon bisher wurden deshalb viele Effizienz-Maßnahmen gesetzt. Die steirische Industrie ist schon heute nachweislich Weltspitze! Aufgrund der Vorleistungen sind aber alle weiteren Schritte in Richtung Energieeffizienz leider nicht ganz trivial! Deshalb sind Kooperationspartner wichtig, um neue Ideen weiter zu entwickeln. Das LEEN ist ein vernünftiger Beitrag dazu und es wird helfen, Schritte genau dort zu setzen, wo es Unternehmen und Umwelt gleichermaßen hilft. Es entspricht auch unserer besonderen Kultur der Kooperation in der Steiermark, für die die IV-Steiermark steht. Allerdings kritisch anzumerken ist, dass man für all diese Maßnahmen in Österreich ein so bürokratisches und komplexes Energieeffizienzgesetz sicher nicht gebraucht hätte“.

Betreut wird das Netzwerk übrigens von der LEEN GmbH aus Karlsruhe, die bereits mehr als 30 ähnlicher Netzwerke in Deutschland managt und insgesamt weit über 4000 einzelne Energieeffizienz-Maßnahmen umgesetzt hat.

LEEN-Geschäftsführer Mirko Krück sieht ein Einsparungspotential für die Mitgliedsbetriebe von bis zu 12 Prozent der Energiemenge in vier Jahren „jedenfalls als realistisch“.

Als Teilnehmer sind die Unternehmen AT&S, Stahl Judenburg, Tondach Gleinstätten, Sattler AG, ATB Motorenwerke, Styromagnesit, Wuppermann Austria, Obersteirische Molkerei und die Landena Handelsgesellschaft.m.b.H. mit dabei.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.e-steiermark.com

 

 

 

 

 

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