Schwarz/Hinterholzer: Zuschuss für langjährig tätige Tageseltern beschlossen
St. Pölten (nlk) - Bilanz über die aktuelle Kinderbetreuungssituation in Niederösterreich
zogen Bildungs- und Familien-Landesrätin Mag. Barbara Schwarz und LAbg. Michaela Hinterholzer, Präsidentin
des NÖ Hilfswerks, am 25.11. im Rahmen einer Pressekonferenz in St. Pölten. „Bis 2017 werden 55,4 Millionen
Euro in den Ausbau der Kinderbetreuung investiert. Schwerpunkte werden dabei in die Betreuungsformen für unter
dreijährige Kinder gelegt“, so Landesrätin Schwarz.
Die Bemühungen des Landes in bedarfsorientierte Lösungen für Vereinbarkeit von Familie und Beruf
würden Früchte tragen, so Schwarz, die aktuelle Zahlen dazu präsentierte: „Wir liegen im Spitzenfeld
bei den Betreuungsquoten. In der Altersgruppe zwischen drei und fünf Jahren haben wir eine Quote von 98 Prozent
und sind damit nach dem Burgenland bestes Bundesland.“ Die österreichweite Quote in dieser Altersgruppe betrage
94 Prozent. In der Altersgruppe null bis zwei Jahre habe man die Betreuungsquote von 24,9 Prozent im Jahr 2013
auf 26,6 Prozent im Jahr 2014 gesteigert. Damit liege Niederösterreich nach Wien und Burgenland im Spitzenfeld,
der österreichweite Durchschnitt liege bei 25,9 Prozent.
Insgesamt habe man in Niederösterreich 1.051 Kindergärten mit rund 51.000 betreuten Kindern ab 2,5 Jahren.
Dazu kommen 193 Tagesbetreuungseinrichtungen und 762 Tageseltern, wo jeweils etwa 3.600 Kinder betreut werden,
so die Landesrätin. Einen Schwerpunkt werde man in Zukunft auf die Schaffung von Betreuungsplätzen für
Kinder unter drei Jahren legen. „Im Laufe des kommenden Jahres werden wir 59 weitere Betreuungsgruppen eröffnen“,
so Schwarz. Damit werde man im Schnitt wöchentlich mindestens eine neue Betreuungsgruppe eröffnen.
Parallel zur 15a-Bund-Länder-Vereinbarung habe man in Niederösterreich die gesamte Förderschiene
im Bereich der Kinderbetreuung neu geordnet, so Schwarz. Diese sei nun übersichtlich und transparent, damit
jede Trägerorganisation nachvollziehbar wissen könne, mit welchem Budget sie rechnen könne. So gebe
es monetäre Verbesserungen für die Eltern: „Wir haben die Einkommensgrenzen nach oben gehoben“, so Schwarz.
Die Gruppenförderung für institutionelle Einrichtungen sei verbessert worden, so gebe es in Zukunft eine
Förderung pro Gruppe und nicht pro Kind, damit gebe es keine Schwankungen mehr und eine Planungssicherheit
für die Träger sei gegeben. Privat-Kindergärten bekämen ebenfalls eine angepasste Gruppenförderung
von 40.000 Euro pro Jahr.
Im Zuge der 15a-Vereinbarung gebe es vom Bund einen Investitionskostenzuschuss für Tageseltern, die neue Gruppen
schaffen. Das Land Niederösterreich stelle den gleichen Zuschuss nun auch für bestehende Gruppen zur
Verfügung. Damit werden einmal 750 Euro pro Tagesmutter/-vater bereitgestellt, so die Landesrätin. Insgesamt
rechne man mit rund 250.000 Euro.
Das Hilfswerk sei „Partner des Landes Niederösterreich“, so Präsidentin Hinterholzer, die betonte: „Seit
jeher ist die Kinderbetreuung ein wichtiges Geschäftsfeld beim Hilfswerk.“ Es sei dabei ein besonderes Anliegen,
bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu unterstützen. Flächendeckende Betreuungsangebote seien
daher wichtig. Von den 762 Tageseltern in Niederösterreich seien 600 beim Hilfswerk, zudem habe man 60 Kinderbetreuungseinrichtungen,
so Hinterholzer, die weiters festhielt: „Das Tageselternmodell ist uns ein sehr wichtiges.“ Die pädagogische
Arbeit dabei sei eine sehr gute. „Wir legen sehr viel Wert auf die Ausbildung“, so Hinterholzer. Diese sei modular
aufgebaut und enthalte sowohl theoretische als auch praktische Teile. Die Präsidentin des NÖ Hilfswerks
bedankte sich dafür, dass das Land Niederösterreich auch einen Investitionskostenzuschuss für bestehende
Gruppen bereitstelle. Das sei „ein Zeichen der Wertschätzung und Anerkennung“. „Wir wissen, dass die Berufswelt
immer flexiblere Arbeitszeiten verlangt“, betonte Hinterholzer, dass es die Tageseltern seien, die auf diese Anforderung
reagieren könnten, ein Kindergarten könne niemals diese Öffnungszeiten anbieten.
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