Uni Graz beim ersten Molekül-Rennen der Welt am Start
Toulouse/Graz (universität) - Ein Nano-Auto, nur ein bis zwei Millionstel Millimeter groß, bewältigt
einen kurvenreichen Parcours auf einer zehn mal zehn Nanometer kleinen Gold-Oberfläche: Dieser Herausforderung
stellt sich Physiker Univ.-Prof. Dr. Leonhard Grill vom Institut für Chemie der Uni Graz mit seinem Team.
Die ForscherInnen starten beim weltweit ersten Nano-Grand-Prix im französischen Toulouse. Ihr „Fahrzeug“ wurde
von PartnerInnen der Rice University in Houston (USA) entwickelt und an der Karl-Franzens-Universität getestet.
Die molekularen Motoren, die bei diesem Rennen im Einsatz sein werden, könnten in ferner Zukunft für
vielfältige Anwendungen genutzt werden: „Sie könnten beispielsweise Oberflächen reinigen, Drähte
bauen, oder es ließen sich ganze Mini-Maschinen damit konstruieren“, weiß Grill. Derzeit befindet sich
die Wissenschaft allerdings noch am Anfang. „Es ist schon äußerst schwierig, die willkürliche Bewegung
der Teilchen gezielt in eine Richtung zu lenken“, so der Physiker. In der Grundlagenforschung will man verstehen,
welche chemischen Prozesse ablaufen und wie gerichtete Bewegung auf der atomaren Skala überhaupt entstehen
und nachgewiesen werden kann. Das sei alles andere als einfach.
Das „Nano-Auto“ des Amerikanisch-Österreichischen Teams wird – wie die molekularen Boliden der anderen fünf
TeilnehmerInnen – am 27. November 2015 auf der Futurapolis-Messe in Toulouse präsentiert. Der Grand Prix selbst
findet im Oktober 2016 statt. Die StarterInnen wurden vom Veranstalter, einer französischen Forschungsgruppe,
zum Rennen eingeladen.
Nähere Informationen:
Website des Molekül-Rennens:
http://www.cemes.fr/Molecule-car-Race
Website des Amerikanisch-Österreichischen Teams: http://tournas.rice.edu/website/nanoprix.html
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