Creditreform KMU-Umfrage, Herbst 2015: mehr als jedes 5. Unternehmen hat Personal abgebaut
Wien (creditreform) - Creditreform hat im Rahmen seiner Wirtschafts- und Konjunkturforschung im Herbst 2015
wieder rund 5.000 Klein- und Mittelunternehmen nach der aktuellen wie auch zukünftigen Personalentwicklung
befragt. Einhergehend mit der angespannten konjunkturellen Situation sind die Unternehmen des österreichischen
Mittelstands sehr zurückhaltend beim Thema Personaleinstellungen. Per Saldo gab es im Herbst 2015 keinen Beschäftigungszuwachs
(Personalsaldo: minus 7,1 Prozentpunkte; Vorjahr: minus 0,4 Prozentpunkte). So haben 15,5% der Befragten ihre Mitarbeiterzahl
erhöht (Vorjahr: 20,8%), während 22,6% (Vorjahr: 21,2%) - somit mehr als jedes 5. Unternehmen - ihren
Personalstock verkleinert haben.
Handel und Bau verzeichnen größten Rückgang
Die meisten Neueinstellungen gab es beim Dienstleistungsgewerbe (21,1%; Vorjahr: 27,1%), das als einzige Branche
einen positiven Beschäftigungssaldo (plus 8,1 Prozentpunkte) erzielte. Auch das Verarbeitende Gewerbe zeigte
sich recht einstellungsfreudig. So gaben hier 18,2% der Mittelständler an, neue Arbeitsplätze geschaffen
zu haben (Vorjahr: 22,8%), allerdings verringerten im selben Zeitraum auch 24,5% die Zahl ihrer Beschäftigten
(Vorjahr: 24,8%). Einen spürbaren Rückgang der Mitarbeiterzahl verzeichneten auch die Branchen Handel
(Personalsaldo: minus 12,0 Prozentpunkte) sowie Bau (Personalsaldo: minus 20,4 Prozentpunkte).
Verschärfung in den kommenden Monaten - nur 8% wollen neue Arbeitsplätze schaffen
In den kommenden Wochen wird es bei den mittelständischen Betrieben keinen Beschäftigungszuwachs geben.
Betrug der Erwartungssaldo vor einem Jahr bereits minus 14,9 Prozentpunkte, so sind es heuer sogar minus 18,3 Prozentpunkte.
Derzeit planen lediglich 8,0% (Vorjahr: 7,9%) der Befragten, neue Arbeitsplätze zu schaffen, während
26,3% (Vorjahr: 22,8%) eine Verkleinerung ihrer Personaldecke in Erwägung ziehen.
Fast jedes 2. Bauunternehmen möchte Mitarbeiter abbauen
Alle Branchen haben durch die Bank einen negativen Erwartungssaldo. Beim krisengeschüttelten Baugewerbe denkt
notgedrungen sogar die Hälfte der befragten Unternehmen (49,0%) über eine Verringerung ihrer Mitarbeiterzahl
nach (Vorjahr: 32,6%), während im Herbst dieses Jahres niemand Neueinstellungen (0,0%; Vorjahr: 4,2%) plant.
Den größten Anteil einstellungsfreudiger Betriebe haben derzeit das Verarbeitende Gewerbe mit 12,7%
(Vorjahr: 7,9%) sowie die Dienstleistungsbranche mit 10,6% (Vorjahr: 7,8%).
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