Neue Technopol-Studie präsentiert
St. Pölten (nlk) - Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll, Landesrätin Dr. Petra Bohuslav und Dr.
Christian Helmenstein vom Economica Institut für Wirtschaftsforschung präsentierten am 24.11. die neueste
Studie über das niederösterreichische Technopol-Programm. „Niederösterreich hat sich national und
international als Hotspot der Wissenschafts- und Forschungsarbeit etabliert“, sagte dabei Landeshauptmann Pröll.
Dies sei vor allem auf drei Schwerpunktsetzungen zurückzuführen, betonte er: „In finanzieller Hinsicht
haben wir in den zurückliegenden Jahren rund 600 Millionen Euro in die Wissenschafts- und Forschungsinfrastruktur
investiert und unser Budget für Wissenschaft und Forschung verdreifacht. In strategischer Hinsicht haben wir
quer durch Niederösterreich eine Wissenschafts- und Forschungsachse aufgebaut und die FTI-Strategie aufgesetzt.
Was das organisatorische Umfeld betrifft, legen wir großen Wert auf vernetztes Arbeiten in den Bereichen
Forschung, Wirtschaft und Bildung.“
Das Technopolprogramm sei in diesem „Kräftedreieck“ von Forschung, Wirtschaft und Bildung die „wichtigste
Säule“, so Pröll: „Das Programm läuft seit 2004 und zählt mit Wieselburg, Krems, Tulln und
Wiener Neustadt vier Standorte.“ Der Landeshauptmann über die bisherige Bilanz: „162 Projekte wurden im Rahmen
der Technopole umgesetzt, und zwar mit einer Größenordnung von 355 Millionen Euro. An den vier Technopolen
arbeiten 2.500 Personen, davon 1.400 Forscherinnen und Forscher in den für den Standort spezifischen Technologiefeldern.“
Nachdem bereits 2010 eine Studie über das Technopolprogramm präsentiert werden konnte, könne man
heute die Folgestudie vorstellen. „Die Technopole sorgen für höchste Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte,
sie unterstützen langfristig den strukturellen Wandel der niederösterreichischen Wirtschaft und sie wirken
sehr positiv auf die Standortattraktivität der jeweiligen Region“, fasste Pröll die wichtigsten Ergebnisse
der neuesten Studie zusammen.
Mit diesen Ergebnissen wolle man auch die Zielsetzungen Niederösterreichs weiter untermauern, betonte er:
„Wir wollen die Wettbewerbsfähigkeit Niederösterreichs weiter steigern, denn Wissenschaft ist der Motor
für wirtschaftliche Entwicklung. Wir wollen neue Arbeitsmarktperspektiven schaffen und wir wollen auch die
Standortqualität weiter erhöhen.“
„Wir sehen das Technopolprogramm als Spitze einer Innovationspyramide: Wir wollen die Unternehmen auf jeder Ebene
begleiten, um innovativ zu sein. Wir wollen die Unternehmen nicht nur mit Forschungseinrichtungen vernetzen, sondern
auch mit Bildungseinrichtungen“, sagte Wirtschafts- und Technologie-Landesrätin Bohuslav in ihrer Stellungnahme.
Die Technopol-Standorte haben alle ein klares inhaltliches Profil, informierte die Landesrätin: „So beschäftigt
sich Krems mit Gesundheitstechnologien, Tulln mit natürliche Ressourcen und biobasierte Technologien, Wieselburg
mit Bioenergie, Agrar- und Lebensmitteltechnologie und Wiener Neustadt mit Medizin- und Materialtechnologien.“
Im Blick nach vorne stellte Bohuslav fest: „Die finanziellen Mittel sind bis 2020 durch EU-Mittel und Landesmittel
gesichert.“
„Die verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte in Niederösterreich liegen 38 Prozent über dem
EU-Durchschnitt“, leitete der Wirtschaftsforscher Helmenstein seine Ausführungen ein. Wohlstand entstehe „hochkonzentriert
an Hotspots der Leistungsfähigkeit“, so Helmenstein, der auf die Bedeutung der Technopol-Standorte für
diesen Wohlstand hinwies: „Die Technopol-Standorte in Niederösterreich erzielen 685 Millionen Euro an Wertschöpfung
pro Jahr. Jeder 75. Euro, der in Niederösterreich erwirtschaftet wird, entsteht an einem dieser vier Technopol-Standorte.“
„93 Prozent der gesamten Wertschöpfung an den Technopol-Standorten verbleiben in Niederösterreich, 94
Prozent beträgt der regionale Beschäftigungsimpact: das heißt, von 100 Jobs die von den Technopolen
geschaffen werden, verbleiben 94 in Niederösterreich“, präsentierte Helmenstein weitere Kennzahlen. Die
Technopol-Standorte hätten auch entsprechende fiskalische Effekte, betonte er: „Jedes Jahr entsteht durch
die Technopol-Standorte ein Steueraufkommen von 194 Millionen Euro.“ Helmenstein zusammenfassend: „Die Technopole
leisten einen sehr substanziellen Beitrag zur Wertschöpfung und Beschäftigung in Niederösterreich,
sie treiben den Strukturwandel der niederösterreichischen Wirtschaft voran und sie erhöhen die Standortattraktivität
des jeweiligen Bezirkes.“ Den Erfolg des Technopol-Programmes in Niederösterreich begründete er folgendermaßen:
„Es gibt fantastisch ausgebildete Menschen, es gibt verlässliche Rahmenbedingungen und es gibt eine leistungsfördernde
Wirtschaftspolitik.“
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