Anschober: Weltklimakonferenz in Paris auch für OÖ in
 vielen Bereichen entscheidend für Zukunftsentwicklung
 

 

erstellt am
07. 12. 15
11:00 MEZ

Es braucht einen verbindlichen Weltklimavertrag zur massiven Verringerung der CO2-Emissionen - das ist entscheidend für Oberösterreichs Klimaentwicklung, für Begrenzung der Auswirkungen und für unsere Wirtschaft
Paris/Linz (lk) - In den letzten Jahren jagt ein Rekord an Jahrestemperaturen oder Wetterphänomenen den nächsten: 2015 könnte das weltweit heißeste Jahr seit Wetteraufzeichnung werden. In Oberösterreich wurde das bisherige Rekord-Temperatur- Jahr erst letztes Jahr gemessen, auch heuer könnte es in den Bereichen Zentralraum, Mühl- und Innviertel neuerlich zu einem Rekordjahr kommen. Die Temperaturen 2015 liegen im jeweiligen Monat in OÖ bis zu +4 Grad Celsius über dem langjährigen Temperaturmittel.

Landesrat Rudi Anschober: „Mit diesen alarmierenden Fakten im Rücken, mit Rückmeldungen zu Klimaschutzmaßnahmen aus 170 Ländern, mit Vorschlägen aus den USA und China muss es bei dieser Weltklimakonferenz in Paris in den nächsten Tagen gelingen, einen Weltklimavertrag zu verabschieden. Hauptziel: Drastische Verringerung von Treibhausgas-Emissionen – verbindlich, für alle. Wir müssen weltweit raus aus den Fossilen und rein in die Erneuerbaren, wie Wasser, Wind, Sonne. Nur so können wir eine Lebenswelt erhalten, die auch für unsere nächsten Generationen noch lebenswert ist! Denn klar ist: Je höher die Temperaturen steigen, desto größer sind die negativen Auswirkungen der Klimakrise auch für OÖ - mehr extreme Witterung, mehr extremes Hochwasser, mehr Dürrephasen, mehr Schwierigkeiten für die Landwirtschaft uvam. Klar ist, dass die weltweite Flüchtlingsbewegung in den nächsten Jahren durch zunehmende Klimakrise massiv verstärkt werden kann.“

Modellregion Oberösterreich – Klimavertrag kann Wirtschaftsturbo werden
LR Anschober hat den Klimaschutz von 2005-2015 durch die Energiewende zu einem zentralen Schwerpunkt der Landespolitik gemacht – trotz der oö. Bedeutung als Großindustrie-Standort wurden die CO2-Emissionen seit 2005 um fast 10 % gesenkt. Die Emissionen bei der Energieversorgung bzw. beim Kleinverbrauch von 1990 bis 2013 konnten sogar um 43 bzw. 42 % in OÖ verringert werden. Das war aber erst der Beginn.

LR Anschober: „Oberösterreich ist eine Modellregion des Klimaschutzes. Wir haben es – obwohl Standort der nationalen Stahlindustrie sowie weiterer energieintensiver Großindustrie – geschafft, pro Jahr bereits acht Millionen Tonnen CO2-Emission zu vermeiden. Durch Energieeffizienz und die Umstellung auf erneuerbare Energieträger. Das schafft Klimaschutz und Arbeitsplätze und senkt die Betriebskosten. Damit sind wir Vorbild in der Weltgemeinschaft! Wird Paris zu einem Erfolg, dann bedeutet dies einen klaren verbindlichen Kurs Richtung noch deutlich stärkerer CO2-Einsparungen weltweit - und damit auch in OÖ. Für Oberösterreichs Wirtschaft kein Problem, da sie vielfach Technologieführer ist und eine weltweite Verbindlichkeit des Klimaschutzes auch Konkurrenznachteile verhindert.“

Weltweiter verbindlicher Klimaschutz bedeutet für Oberösterreich aber auch eine enorme Wirtschaftschance - denn OÖ ist in vielen grünen Technologien Weltmarktführer und steht für den Fall großer weltweiter Investitionen in den Klimaschutz vor einer enormen internationalen Marktchance. Ein verbindlicher Weltklimavertrag kann für Oberösterreich zum Turbo für Wirtschaft und Arbeitsplätze werden.

Szenarien des Klimawandels konkret in Oberösterreich
Die Folgen des Klimawandels mit extremeren Temperaturen, extremeren Niederschlägen, mehr Hitze- und Trockenperioden, mit schmelzenden Gletschern oder höheren Meeresspiegeln sind weltweit schon spürbar. In einer Studie der BOKU Wien/ Prof. Herbert Formayer wurden heuer speziell für OÖ Szenarien der Klimaentwicklung skizziert. Die alarmierenden Ergebnisse: Eine deutliche Erhöhung der Temperaturen in OÖ um rund 2°C ist nicht mehr vermeidbar. Sollte jedoch international der Klimaschutz weiterhin nicht angegangen werden und die Emissionen weiter steigen, dann zeigt das worst case-Szenario eine Temperaturerhöhung um bis zu 6,5 Grad bis Ende des Jahrhunderts und eine bis zu Verzehnfachung der Hitzetage in Linz.

Anschober: "Es wäre völlig verantwortungslos den nächsten Generationen gegenüber, so eine Welt zu hinterlassen. Wir brauchen daher einen Weltklimavertrag – Jetzt!"

 

 

 

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