21er HAUS: Anne Schneider, Michael Part
 und Simon Dybbroe Møller

 

erstellt am
07. 12. 15
11:00 MEZ

Drei junge Positionen im Spiel mit Körperlichkeit und Materialität
Wien (belvedere) - Zum Jahresende präsentiert das 21er Haus ab 5. Dezember 2015 in drei neuen Ausstellungen spannende zeitgenössische Positionen: „Ich freue mich besonders, diese drei jungen innovativen Positionen im 21er Haus präsentieren zu können: Anne Schneider verleiht ihren zeitlos wirkenden Skulpturen körperähnliche Formen und Rundungen und Michael Part verknüpft auf spannende Weise Geschichte und Gegenwart, sowie das Experimentieren mit verschiedenen fotografischen Materialien. Auch bei unserem Artist in Residence, dem Grönländer Simon Dybbroe Møller geht es um Eingriffe in das jeweilige Material. Alle drei Positionen stehen paradigmatisch für das 21er Haus; wir zeigen internationale wie nationale Kunst, die relevante künstlerische und gesellschaftliche Fragen und Themenstellungen behandelt“, so Agnes Husslein-Arco, Direktorin des Belvedere und 21er Haus.

Anne Schneider: Ableger / Lessening Fold
In der Einzelausstellung "Ableger / Lessening Fold" zeigt die österreichische Künstlerin Anne Schneider bis 17. Jänner 2015 eine Reihe bildhauerischer Arbeiten. In Schneiders Praxis sind aus dem Alltag bekannte, wenig wertvolle Stoffe wie Wachs, Beton, Jute oder Metall die bevorzugten Materialien. So vernäht die Künstlerin etwa flexible Jutesäcke zu Negativformen, die sie mit Beton ausgießt. Dabei entstehen Objekte, die zwar an der strengen Formensprache des Modernismus orientiert sind, Abdrücke von Nähten, Falten und weiche Ausbuchtungen geben den Arbeiten jedoch eine organische, menschenähnliche Anmutung, die im Gegensatz zur harten Materialität steht. Viele der Betonarbeiten, die wesenhaft im Raum „sitzen“ oder stehen, sind zudem rosa bzw. hautfarben, was ihre Körperhaftigkeit, ihren subjektiven Charakter noch steigert. In Schneiders räumlichen Setzungen, die auf private, intime Wohnumgebungen hindeuten, wird der White Cube zu einem Rückzugsort, zu einem Ort der Entschleunigung. „Es geht daher um ein Innehalten, eine Vertiefung. Das physische Wahrnehmen wird so zu einer Erfahrung, die innerlich entspannen soll“, so Kurator Severin Dünser.

Michael Part: Mercury et al.
Ebenfalls bis 17. Jänner sind in der konzentrierten monografischen Präsentation "Mercury et al." Werke von Michael Part zu sehen. Im Zentrum seiner Arbeit mit und über Fotografie stehen die technischen Bedingungen des Mediums ab der frühen Geschichte der analogen Fotografie. Seine experimentellen Anordnungen und Kompositionen mit lichtempfindlichen Substanzen unterlaufen dabei die Funktion von Chemikalien. Das titelgebende Quecksilber hat Part in seinen Arbeiten jedoch nicht benutzt. In Anlehnung an die verschiedenen fotografischen Verfahren setzt der österreichische Künstler so seine Narration fort, die weniger auf das Darstellen von Motiven ausgerichtet ist, sondern vielmehr die chemischen Prozesse selbst zum Bildgegenstand macht – ein Unterfangen, das man als buchstäbliches „Zeichnen mit Licht“ beschreiben könnte.

Simon Dybbroe Møller: Lettuce
Simon Dybbroe Møller, zurzeit Artist in Residence des 21er Haus, beschäftigt sich mit Materialität und Körperlichkeit vor dem Hintergrund allgegenwärtiger medialer Repräsentation und des damit einhergehenden Wandels von unserem Naturbegriff. In seiner neuen, ebenfalls von Severin Dünser kuratierten Ausstellung "Lettuce" werden bis 31. Jänner 2016 im 21er Raum u. a. ein ausgestopfter Vogel, eine Skulptur aus Bronze, ein Küchenblock und eine bedruckte Marmorplatte gezeigt.

Die Ausstellungen sind bis 17. bzw. 31. Jänner im 21er Haus (Arsenalstraße 1, 1030 Wien) zu sehen.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.21erhaus.at

 

 

 

 

 

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