Franziskus nimmt Ansuchen um Entpflichtung vom Amt "nunc pro tunc" ("jetzt für
später") an - Verfahren zur Findung eines Nachfolgers startet nicht vor Ende 2016
St.Pölten (kap) - Die Amtszeit des St. Pöltner Diözesanbischofs Klaus Küng ist vom Papst
um ein Jahr verlängert worden. Gleichzeitig hat Franziskus das alterbsbedingte Ansuchen von Bischof Küng
um Entpflichtung vom Amt "nunc pro tunc" (= "jetzt für später") angenommen, wie die
Diözese St. Pölten am 03.12. mitteilte. Bischof Küng, der am 17. September 75 Jahre wurde, leitet
seit 2004 die Diözese, die den westlichen Teil Niederösterreichs umfasst.
Im Schreiben der Nuntiatur an Bischof Küng werden als Gründe für die Amtsverlängerung um ein
weiteres Jahr die "gute Gesundheit" und "ordentliche Führung der Diözese" genannt,
die Papst Franziskus zu dieser Entscheidung bewogen haben. Bischof Küng zur Entscheidung: "Ich bin dankbar
für diese Entscheidung, auch für die Klarheit der Vorgangsweise. So kann man sich in etwa auch zeitlich
darauf einstellen."
Mit dem kirchenrechtlichen vorgesehen Verfahren zur Suche eines Nachfolgers durch die Nuntiatur werde frühestens
Ende 2016 begonnen werden, hieß es weiter. Bis dahin bleibt Bischof Küng mit vollen Befugnissen weiterhin
im Amt.
Eine ähnliche Vorgangsweise bei einem österreichischen hatte der Vatikan zuletzt bei der Diözese
Graz-Seckau gewählt, wo Anfang 2011 Bischof Kapellari im Amt verlängert wurde.
Küng hatte am 17. September seinen 75. Geburtstag gefeiert und wie im Kirchenrecht vorgesehen, dem Papst seinen
Rücktritt angeboten. Gegenüber dem Pastoralrat der Diözese St. Pölten hatte er daraufhin erklärt,
dass er kein Problem, damit habe, sich zurückzuziehen. "Ich bin dazu bereit", betonte der Bischof:
"Wir sind im Grunde alle abrufbar." Das habe etwas Gutes an sich: "Man sieht besser, was das Bleibende
ist." Entscheidungen würden so "einzig und allein mit dem Blick auf das Wohl der Diözese"
getroffen, "denn ich kann nichts mitnehmen", so Küng.
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