Vorschlag der EU-Kommission wird kritisch geprüft
Wien (bmlfuw) - Umweltminister Andrä Rupprechter beurteilt den am 02.12. vorgelegten Vorschlag der
EU-Kommission zur Kreislaufwirtschaft kritisch. "Die Kommission hat ein ambitioniertes Papier versprochen.
Wir werden die vorliegenden Vorschläge sehr genau prüfen. Wichtig ist mir, dass wir uns am Ende auf wirklich
ambitionierte Ziele und Maßnahmen einigen und zwar für alle Mitgliedstaaten. Nur so können wir
die Chancen, die eine Kreislaufwirtschaft für Europa bietet, bestmöglich nutzen“ betont Rupprechter.
Zentrale Punkte des Pakets sind die verstärkte Wiederverwertung von Abfällen sowie die getrennte Sammlung
von Bioabfällen in allen EU-Ländern. Die vorgeschlagene Beschränkung der Deponierung von Siedlungsabfällen
bis 2030 ist für Rupprechter nicht ehrgeizig genug. "Es dürfen keine Hintertüren offen bleiben.
Die Ausnahmen für einzelne Mitgliedsstaaten bieten keinen Anreiz, mit der Reduktion der Abfälle zu beginnen."
Nachbesserungsbedarf ortet der Minister auch bei der Qualität der ins Recycling gehenden Abfälle. Recyclingprodukte
sollen möglichst frei von Problemstoffen sein, um nachteiligen Umweltauswirkungen entgegenzuwirken
Beim Abfallmanagement gibt es derzeit in Europa noch sehr große Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten.
Einige Länder deponieren noch immer mehr als 90 Prozent ihrer Abfälle, statt sie als wertvolle Ressource
zu nutzen. Österreich zählt mit seinen sehr hohen Recycling- und Verwertungsquoten bei Siedlungsabfällen
zu den europäischen Spitzenreitern.
Recycling trägt nicht nur zur Einsparung wertvoller Ressourcen und damit zur Rohstoffsicherheit in Europa
bei, sondern spart euch erhebliche Mengen Energie und Treibhausgase ein. So wird beispielsweise beim Recycling
von Kupfer oder Aluminium rund 80 Prozent weniger Treibhausgas emittiert als im Vergleich zur Herstellung aus Primärrohstoffen.
Das EU-Kreislaufpaket besteht aus Vorschlägen für die Überarbeitung von sechs Richtlinien im Abfallbereich
und einem Aktionsplan. Das Paket beinhaltet Vorschläge für den gesamten Lebenszyklus von Materialien
und Produkten beginnend vom Herstellungsprozess über das Produktdesign und die Gebrauchsphase bis hin zu Recycling
und Entsorgung. Das Paket ist ein Baustein auf dem Weg Europas hin zu einer ökologischen, klimafreundlichen,
ressourceneffizienten und wettbewerbsfähigen Wirtschaft. Unter anderem weist die Kommission auch auf derzeit
noch schlummernde Potenziale in den Bereichen „Green Jobs“, Chancen für Klein- und Mittelbetriebe sowie innovative
neue Geschäftsmodelle und Technologien hin.
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