Wien (bmbf) - „Als Bildungsministerin bekenne ich mich zur Chancengleichheit für alle Schülerinnen
und Schüler. Die schulische Förderung der Selbstbestimmung, insbesondere für SchülerInnen mit
Behinderungen, ist mir ein besonderes Anliegen. Eine wesentliche Zielsetzung eines inklusiven Schulsystems ist
der Abbau von Barrieren und somit die Erhöhung der Chancengerechtigkeit. Eine Schule für alle soll jedes
Kind mit seinen Bedürfnissen in den Mittelpunkt stellen und optimal innerhalb der Schulgemeinschaft fördern
und fordern“, so Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek am 03.12. zum Welttag der Menschen mit Behinderungen.
Inklusion erfordert ein Umdenken von einer differenzierenden, aussondernden Pädagogik zu einer Pädagogik
der Vielfalt, einer Pädagogik, die in der Heterogenität die Chance breit gestreuter Anregungen zu vielfältigen
Lernprozessen sieht. Die österreichische Bildungspolitik strebt daher eine flächendeckende Implementierung
inklusiver Regionen bis 2020 an, segregierende Einrichtungen sollen langsam „ausgleiten“ können. Die pädagogische
Qualität hat dabei Vorrang. Die sonderpädagogische Kompetenz muss dabei nicht nur erhalten, sondern ausgebaut
werden. Letzteres wird auch in der neuen PädagogInnenbildung mit dem verpflichtenden Schwerpunkt zur inklusiven
Pädagogik und den Spezialisierungen im Masterstudium angestrebt.
Der schrittweise Abbau der Sonderbeschulung ist jedoch nur ein Teilstück einer grundlegenden Reform hin zu
einem inklusiven Bildungssystem. Ziel ist es, zu einem allgemeinen Bekenntnis zum Grundprinzip der Diversität
und der Abschaffung von sozialen, kulturellen und sozio-ökonomischen Barrieren durch eine Reform der Regelschulen
zu kommen.
„Inklusion ist nicht nur eine Bildungsfrage, sondern ein gesamtgesellschaftliches Anliegen und verlangt Handeln
auf allen Ebenen. Daher ist es mir ein großes Anliegen, den begonnenen konstruktiven Dialog zur Weiterentwicklung
der inklusiven Bildung mit allen AkteurInnen fortzusetzen“, so Heinisch-Hosek abschließend.
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