EU-Projekt steigert Energieeffizienz in Lebensmittelproduktion - Österreichisches Know-how
wird beim Klimagipfel in Paris präsentiert
Paris/Wien (pwk) - In der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie Europas schlummern beträchtliche
Potenziale zur Verbesserung der Energieeffizienz und zum Einsatz erneuerbarer Energien. Die Verringerung der Produktionskosten
und der Treibhausgasemissionen, die damit einhergehen, steigern die Wettbewerbsfähigkeit der Branche. Dies
zeigen die Ergebnisse von rund 250 Energieaudits in Betrieben, die im Rahmen des EU-Projektes GREENFOODS durchgeführt
wurden. Die rot-weiß-rote Beteiligung daran war groß: 73 Pilotaudits haben in österreichischen
KMU stattgefunden.
Damit kann das Projekt GREENFOODS, das im April 2013 von 14 europäischen Partnern gestartet wurde, zum Projektfinale
im November 2015 eine klare Erfolgsbilanz vorlegen.
GREENFOODS wird aus dem EU-Programm „Intelligent Energy Europe“ kofinanziert und in Österreich von AEE INTEC
(Projektleitung), der WKÖ gemeinsam mit dem Energieinstitut der Wirtschaft, sowie TU Graz, AEA und Bongfish
umgesetzt.
Beratung und begleitete Umsetzung durch Experten
Fazit der Audits: Insgesamt könnte in den europaweit 45 im Detail untersuchten Unternehmen der Energieverbrauch
um 150.000 MWh und der Treibhausgasausstoß um 30.000 Tonnen CO2e reduziert werden. Durchschnittlich 15 Prozent
Einsparungen (je nach Unternehmen teils auch beträchtlich mehr) sind wirtschaftlich rentabel und technisch
sinnvoll.
Elf Betriebe, davon in Österreich zwei Bäckereien und eine Kleinbrauerei, gingen mit gutem Beispiel voran
und setzten - in Begleitung der GREENFOODS-Fachleute - die aufgezeigten Optimierungsmaßnahmen auch gleich
um. Alle anderen teilnehmenden Betriebe erhielten detaillierte Empfehlungen und Tipps für die konkrete Umsetzung.
Österreichische GREENFOODS-Expertise beim Klimagipfel in Paris
Aufgrund des erfolgreichen Verlaufs darf sich GREENFOODS auch beim Weltklimagipfel präsentieren: Am 4.
Dezember 2015 findet im Rahmen der Weltklimakonferenz in Paris ein Workshop statt, der sich dem Beitrag der Lebensmittelindustrie
zur Erreichung der Klimaziele widmet. Die österreichischen GREENFOODS-Experten wurden von den französischen
Organisatoren eingeladen, die im Projekt erzielten Erfolge, Umsetzungen und erarbeiteten Werkzeuge für die
Branche zu präsentieren ( )
Unterstützung für die Branche auch über das Projekt hinaus
Die Projektpartner haben eine Reihe von Werkzeugen und Informationsmaterialien entwickelt, die nun europaweit für
Betriebe zur Verfügung stehen, um über die Projektlaufzeit hinaus Unterstützung für die Branche
anzubieten:
- GREENFOODS Branchenkonzept: Das Tool ermöglicht unterschiedliche Lösungen
zur Verbesserung der Energieeffizienz oder zur Integration von erneuerbaren Energiequellen einfach, schnell und
trotzdem umfassend zu bewerten. Es ist online kostenlos erhältlich.
- GREENFOODS WikiWeb: Ein kostenloses online-Nachschlagewerk mit Informationen
zu Energieeffizienz und Anwendung erneuerbarer Energiequellen auf Prozess- und Systemebene, zu technologischen
Alternativen, mit Best Practice Beispielen sowie Hinweisen zu Förder- und Finanzierungsinstrumenten für
einschlägige Investitionen in verschiedenen EU-Staaten.
- Förder- und Finanzierungsinstrumente: Empfehlungen an Entscheidungsträger
zu an die Bedürfnisse der Branche – und speziell der KMU - angepassten Förder- und Finanzierungsschienen.
GREENFOODS Trainings: Die kompakten dreitägigen Kurse bieten aktuelles Wissen zu allen genannten Themenbereichen
und wurden von den teilnehmenden Energiemanagern und Prozessingenieuren aus der Lebensmittelbranche sowie Energieberatern
sehr positiv beurteilt. Nach den erfolgreichen Pilotkursen in allen GREENFOODS-Ländern, schloss in Graz kürzlich
bereits die zweite österreichische Gruppe von Absolventen das Training ab, das von AEE INTEC und dem Energieinstitut
der Wirtschaft in Kooperation mit der Lebensmittelindustrie organsiert wurde. Weitere Termine im Frühjahr
und Herbst 2016 sind in Vorbereitung.
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