Spendenaufkommen und -beteiligung weiterhin auf Rekordniveau – Westösterreich führend
Wien (fundraising) - Am Vormittag des 01.12. präsentierte der Fundraising Verband Austria den Spendenbericht
2015. Dieses Jahr wird das Aufkommen voraussichtlich 600 Millionen Euro erreichen – mit 12 Millionen wurde in den
letzten Wochen die Flüchtlingshilfe unterstützt. Die Spendenbeteiligung bleibt damit auf Rekordniveau.
Im Bundeslandvergleich spenden die Westösterreicher am meisten. Immer mehr Bürger nutzen auch die Vorteile
der Spendenabsetzbarkeit. Der Fundraising Verband hofft, dass im Zuge der parlamentarischen Diskussion die Spendenabsetzbarkeit
für Tierschutz und Bildung eingeführt wird.
Entgegen vieler Befürchtungen ist die Solidarität der Österreicher weiterhin ungebrochen. Für
2015 erwartet der Fundraising Verband in seiner Prognose, dass das Aufkommen weiter wachsen wird. „Die Österreicher
sind solidarisch wie noch nie. Auch wenn es enger in ihren Geldbörsen geworden ist, erkennen sie die Not und
spenden dieses Jahr 600 Millionen Euro. Österreichs NGOs sagen DANKE!“, zeigt sich Günther Lutschinger,
Geschäftsführer des Fundraising Verbands, beeindruckt. Abzuwarten bleibt, wie sich die Sammlungen rund
um die Weihnachtszeit auf das Gesamtaufkommen auswirken werden. Diese betragen in der Regel 25 bis 30 Prozent des
gesamten Aufkommens. Das ursprünglich für 2014 erwartete Spendenaufkommen von 550 Millionen Euro haben
die Österreicher klar übertroffen. Mit 570 Millionen Euro unterstützten sie die Projekte der gemeinnützigen
Organisationen tatkräftig.
Flüchtlingshilfe: Österreicher spenden tatkräftig
Die Hilfsmaßnahmen der Organisationen in der Flüchtlingshilfe laufen auf Hochtouren. Die Österreicher
unterstützten dabei tatkräftig. So wurden für die aktuell laufenden Sammlungen für die Flüchtlingshilfe
12 Millionen Euro gespendet (Stand Anfang November). „Es ist ein gutes Zeichen, dass die Hilfsbereitschaft der
Österreicherinnen und Österreicher nicht nachgelassen hat. Unsere Hilfe für Unterbringung und Integration
von Flüchtlingen wird noch lange notwendig sein, daher danke ich allen, die Flüchtlinge willkommen heißen,
aktiv sind und dabei auch finanziell unterstützen. Sie alle leisten einen wichtigen Beitrag für die Hilfe
für Menschen in Not!“ erklärte Erich Fenninger, Bundesgeschäftsführer Volkshilfe Österreich.
Westösterreicher spenden viel, Ostösterreicher häufig
Die Oberösterreicher sind im Bundesvergleich dieses Jahr am großzügigsten. Mit 154 Euro ist
die durchschnittliche Spende hier besonders hoch und liegt klar über dem bundesweiten Schnitt von 112 Euro.
Bei der Spendenbeteiligung hingegen sind die Wiener, Niederösterreicher und Burgenländer klar vorne.
Hier spenden mit fast 7 von 10 Menschen so viele Menschen wie nirgends anders in Österreich. Schlusslicht
bei der Spendenbeteiligung und -höhe ist die Steiermark und Kärnten.
Spendenabsetzbarkeit wirkt
Zu dem positiven Gesamtergebnis haben einmal mehr die Rahmenbedingungen der steuerlichen Absetzbarkeit von
Spenden beigetragen. Bereits über 840.000 Österreicher nutzen die Absetzbarkeit und jeder dritte Spendeneuro
wird in den Steuererklärungen angegeben. „Die steuerliche Absetzbarkeit von Spenden ist bei den Spendern angekommen
und hat sich massiv auf das Spendenaufkommen der Organisationen ausgewirkt!“, sind sich Fenninger und Lutschinger
hier einig. Die Absetzbarkeit für Kultureinrichtungen wird diese Zahlen weiter steigen lassen.
Gemeinnützigkeitsgesetz: Hoffnung auf Absetzbarkeit für Tierschutz und Bildung
In der gerade laufenden parlamentarischen Diskussion um das Gemeinnützigkeitsgesetz fordert der Fundraising
Verband eine rasche Umsetzung der geplanten Maßnahmen. Diese werden die Rahmenbedingungen für den gemeinnützigen
Sektor maßgeblich positiv beeinflussen. Nachbesserungsbedarf sieht der Fundraising Verband im Bereich der
Spendenabsetzbarkeit „Wir sehen bei der Spendenabsetzbarkeit eine massive Benachteiligung für den bei den
Österreichern so beliebten Tierschutz und bei den Bildungseinrichtungen. Wir appellieren daher an die Parlamentarier,
Spenden für diese ebenfalls zu begünstigen.“, erklärt Lutschinger und ergänzt „Spenden für
Schulen in entwickelten Ländern wie Serbien oder der Türkei sind absetzbar, für österreichische
Schulprojekte allerdings nicht“.
Österreich im europäischen Mittelfeld
Die Österreicher sind keine „Spendenweltmeister“. Es spenden zwar im internationalen Vergleich sehr viele
Menschen, die Spendenhöhe ist aber geringer. „Insgesamt ist aber erfreulich, dass sich bereits 6 von 10 Österreichern
zu den Spendern zählen und die durchschnittliche Spende in den vergangenen Jahren gestiegen ist.“, erklärt
Bernhard Hofer, Geschäftsführer des Umfrageinstituts Public Opinion. Beim Spenden unterstützen die
Österreicher am liebsten Kinder, Tiere und die Katastrophenhilfe im Inland. Die Sicherheit, dass die Spenden
zweckgemäß ankommen, ist dabei das wichtigste Motiv, gefolgt von der Sympathie der Organisation.
|