Grazer Menschenrechtspreis 2015 verliehen
Graz (stadt) - Gerade in diesen Tagen helfen viele Menschen mit, anderen aus der Not zu helfen und sie zu
unterstützen. Drei von diesen Personen wurden am 10.12., dem Tag der Menschenrechte, vor den Vorhang gebeten.
"Sie und alle anderen Initiativen beweisen, dass ein friedliches Miteinander funktioniert, dafür möchten
wir Ihnen besonders danken." Mit diesen Worten verlieh Bürgermeister Siegfried Nagl gestern den Menschenrechtspreis
2015 an Ruth Seipel, die den Verein Mentorus gründete, den Leiter der Krisenintervention Edwin Benko sowie
an Günther Ebenschweiger, der sich für Kriminalprävention stark macht.
Rund 80 Personen waren zur Preisverleihung in den Gemeinderatssaal gekommen, unter ihnen Pfarrer Wolfgang Pucher,
Superintendent Hermann Miklas, Ex-Stadtrat Klaus Gartler, sowie Vizebürgermeisterin Martina Schröck und
Stadträin Lisa Rücker. Den richtigen Ton trafen bei der stimmungsvollen Feier die Mitglieder der Familienmusik
Strunz.
Gelebte Integration
Ihre "Jungs" liegen ihr am Herzen und für sie hat sie beinahe rund um die Uhr ein offenes Ohr:
Die Grazerin Ruth Seipel gründete für junge Asylwerber den Verein Mentorus, um ihnen Möglichkeiten
zu bieten, gemeinsam Deutsch zu lernen oder gemeinsam Sport und andere Aktivitäten zu betreiben. Seipels Initiative
wurde als Paradebeispiel für gelebte Integrationskultur durch den Grazer Menschenrechtspreis 2015 ausgezeichnet.
Seelische Erste Hilfe
Wie wichtig das Kriseninterventionsteam ist und wie gut dieses Netzwerk funktioniert, war heuer nach der Amokfahrt
am 20. Juni deutlich geworden. Hunderte Grazerinnen und Grazer, die sich in der Herrengasse aufhielten, waren potenzielle
Opfer und Zeuginnen einer unfassbaren Tat geworden. Ihnen stand das sofort herbeigerufene steirische KIT-Team zur
Seite. Unter der Leitung von Edwin Benko und Katharina Purtscher-Perz arbeitet ein professionell ausgebildetes
Team 400 aus freiwilligen HelferInnen und bietet seelische Erste Hilfe in Ausnahmesituationen. Stellvertretend
für die vielen Ehrenamtlichen Personen nahm Edwin Benko den Menschenrechtspreis entgegen.
Weniger Kriminalität
Er ist einer, der sich nicht abfinden will, immer dann erst zu kommen, wenn schon etwas passiert ist. Der Leiter
der Polizeiinspektion Jakomini Günther Ebenschweiger entwickelt Präventionsprogramme, um seinem Ideal
ein Stück näher zu kommen: Nämlich eine Welt zu erschaffen, in der es weniger Kriminalität
und damit weniger Opfer gibt. Ebenschweiger entwickelt und organisiert Schulungen, Workshops und auch große
Veranstaltungen wie den Österreichischen Präventionskongress. Für diese Leistungen wurde er ebenfalls
mit dem Menschenrechtspreis ausgezeichnet.
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