Donau-Universität Krems weitet Forschung und Lehre zum Schwerpunkt Kulturerbe aus
Krems (donau universität) - Am 09.12. wurde im Rahmen eines Festaktes das Zentrum für Kulturgüterschutz
an der Donau-Universität Krems offiziell eröffnet. Das am Department Bauen und Umwelt angesiedelte Zentrum
widmet sich Forschung und Lehre im Feld des Schutzes von Kulturgütern und bei bewaffneten Konflikten, wie
er durch die Haager Abkommen von 1954 zum Schutz des Kulturgutes geregelt ist.
In seiner Begrüßung betonte der Rektor der Donau-Universität Krems, Mag. Friedrich Faulhammer,
die Bedeutung des Kulturgüterschutzes. Der Kulturgüterschutz, so Faulhammer, sei ein wichtiger Bereich,
den es interdisziplinär zu bewältigen gilt: „Interdisziplinarität ist ein gelebtes Wesensmerkmal
der Donau-Universität Krems, im Falle des Kulturgüterschutzes können wir zeigen, Disziplinen bestmöglich
in Beziehung zu setzen“.
Für Univ.-Prof. Dr. Christian Hanus, Dekan der Fakultät für Bildung, Kunst und Architektur der Donau-Universität
Krems und Leiter des Departments für Bauen und Umwelt ist die Gründung des Zentrums für Kulturgüterschutz
ein wichtiger Meilenstein. Hanus betonte die Bedeutung, Kulturgüterschutz als Querschnittsmaterie anzulegen.
So ist geplant, die Expertisen aus allen drei Fakultäten an der Donau-Universität Krems in die Arbeit
einfließen zu lassen und in der Forschung an bestehende Projekte anzuknüpfen. Die Einreichung des Donau-Limes
als UNESCO-Welterbe sei hier ein hervorragendes Anschauungsbeispiel, so Hanus. Darüber hinaus betonte Hanus
die wichtige Rolle der Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner, allen voran Blue Shield sowie die Österreichische
Gesellschaft für Kulturgüterschutz (ÖGKGS).
Breiter Ansatz
Das Zentrum für Kulturgüterschutz verfolgt einen breiten, umfassenden und praxis-orientierten Ansatz.
Dank enger Zusammenarbeit mit dem Zentrum für baukulturelles Erbe am Department für Bauen und Umwelt
der Donau-Universität Krems können die speziellen Bedürfnisse und Anforderungen auch für UNESCO-Welterbestätten
umfassend und praxisgerecht Berücksichtigung finden. Der Beitrag zur praktischen Umsetzung des Kulturgüterschutzes
wird durch die effiziente Kooperation mit den Offizieren für den Kulturgüterschutz beim österreichischen
Bundesheer, mit Museen, Archiven und mit Bibliotheken gewährleistet. Ein regelmäßiger Wissens-
und Erfahrungsaustausch mit fachrelevanten NGOs, Einrichtungen auf Bundes- und Landesebene, der UNESCO sowie mit
VertreterInnen von Rettungsorganisationen erlaubt eine praxisnahe Umsetzung und Weiterentwicklung des Kulturgüterschutzgedankens.
Wissenschaftlicher Zentrumsleiter ist Prof. Dr. Jirí Toman, PhD. Die administrative Zentrumsleitung liegt
bei MMag. Dr. Peter Strasser, LL.M., juristischer Experte für Welterbe und Kulturgüterschutz.
Sommeruniversität und Lehrgang in Planung
Unter dem Titel „Emergency and Evacuation Plans for World Heritage Sites” werden internationale Studierende,
Museumspersonal und Einsatzkräfte vom 22.-26. August 2016 bei einer Sommerakademie den effektiven und praktischen
Schutz von Kulturgütern bei Naturkatastrophen diskutieren.
Weiters plant das Zentrum einen Universitätslehrgang „Kulturgüterschutz“ als berufsbegleitende Weiterbildung
zum nationalen sowie internationalen Kulturgüter- und Denkmalschutz.
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