Bozen (lpa) - Unter Open Data sind Datenbestände gemeint, die im Interesse der Allgemeinheit und ohne Einschränkung
zur freien Nutzung, Weiterverbreitung und Wiederverwendung zugänglich gemacht werden. Der Strategieplan zur
digitalen Entwicklung Südtirols "Südtirol Digital 2020", der kürzlich von der Landesregierung
genehmigt wurde, sieht in der Schaffung eines Portals für offene Verwaltungsdaten, den sog. "Open Government
Data", ein wichtiges Handlungsfeld. Am 09.12. hat IT-Landesrätin Waltraud Deeg das Open Data Portal Südtirol,
das bereits online ist, gemeinsam mit Kurt Ferdinand Pöhl, dem Leiter der Landesabteilung Informationstechnik,
und Alfredo Iellici, Vize-Generaldirektor der Südtirol Informatik Ag (SIAG), vorgestellt.
"Mit offenen Daten können wir Informationsflüsse beschleunigen, demokratische Beteiligung ermöglichen,
Forschung und Entwicklung fördern, Transparenz und Vertrauen in die öffentliche Verwaltung schaffen und
öffentliche Dienste verbessern", fasste Landesrätin Deeg die Vorteile des Open-Data-Portals zusammen.
Darüber hinaus könnten unnötige Kosten für die Verwaltung vermieden, die Qualität der
Datensätze laufend optimiert und Ressourcen durch den schnelleren und einfacheren Zugang zu Daten eingespart
werden. "Das Open-Data-Portal ist ein wichtiges Projekt in einer Reihe von Maßnahmen, um die öffentliche
Verwaltung moderner, bürgernäher und transparenter zu gestalten und die Beteiligung von Bürgern
und Unternehmen zu stärken."
Momentan befinden sich in Open Data Südtirol rund 250 Datensätze. Neu ist, dass die öffentlichen
Daten damit an einer einzigen Stelle abrufbar sind: "Es ist der zentrale, digitale Ort, an dem alle als Open
Data publizierten Daten aller öffentlichen Verwaltungen Südtirols zugänglich sind", erklärte
Pöhl. Momentan sind das die Landesverwaltung, die SASA AG, die Region Trentino Südtirol und die EURAC.
Open Data Südtirol wurde auf der Opensource-Plattform CKAN realisiert und steht Bürgern, gemeinnützigen
Organisationen, Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen ab sofort kostenlos zur Verfügung. So können
derzeit unter anderem geografische Daten (z.B. Bauleitpläne), Fahrpläne, Statistiken, Verzeichnisse der
Museen und Wahlergebnisse abgerufen werden.
"Es ist ein erster Schritt", unterstrich Iellici, der das Portal gemeinsam mit Mitarbeitern der SIAG
erstellt hat: "Die Menge von Datensätzen soll unter Mitsprache von lokalen Unternehmen und der Einbeziehung
öffentlichen Körperschaften kontinuierlich erhöht werden", betonte Iellici. Auch würden
die öffentlichen Verwaltungen dahingehend sensibilisiert, die Daten in geeigneter Form zu liefern. "Wir
erwarten uns einen Quantensprung in Richtung Beteiligung und einen Mehrwert für die Gesellschaft mittels neuer
Web- und mobiler Anwendungen durch kreative Bürger und Unternehmen", so Pöhl.
Vorgesehen ist auch eine Zusammenarbeit mit der Provinz Trient für die Weiterbildung der Landesbediensteten
und den Zusammenschluss der Portale beider Provinzen. Abschließend verwies Landesrätin Deeg auf den
im Sommer eingesetzten behörden- und bereichsübergreifenden Steuerungsausschusses (IT-Governance Board),
welcher derzeit an einem Dreijahresplan zur einheitlichen Entwicklung des öffentlichen IT-Bereichs arbeitet.
"Im digitalen Zeitalter begünstigt die Datenverfügbarkeit die Attraktivität des Gebietes, ermöglicht
neue Marktchancen für Unternehmen und trägt somit zu mehr Wettbewerbsfähigkeit bei", sagte
Deeg.
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