Geschenke und Präsente

 

erstellt am
10. 12. 15
11:00 MEZ

Von 11.12.2015 bis 21.2.2016 im Tiroler Volkskunstmuseum
Innsbruck (tlm) - Die Sammlung des Tiroler Volkskunstmuseum ist in den letzten fünfzehn Jahren vor allem durch Schenkungen angewachsen. Die Ausstellung zeigt erstmals eine Auswahl dieser über 1.500 Geschenke. Sie vereint Kleidungsstücke, Spielsachen und Möbel ebenso wie religiöse Bildwerke und Arbeitsgeräte. Diese oftmals unscheinbaren Kleinodien dokumentieren Facetten der Tiroler Kulturgeschichte. Die Geschichten hinter den Gegenständen erzählen von althergebrachten Handwerkstechniken, von freudigen Ereignissen, aber auch von Notzeiten. Sie zeugen von mühevoller Arbeit, familiären Bindungen und Migrationsbewegungen. Die Ausstellung gewährt zugleich Einblick in die Arbeit in einem Museum, von der Inventarisierung, über die Restaurierung, bis hin zur systematischen Einordnung im Depot. Mit dieser Präsentation soll den über 250 Privatpersonen gedankt werden, die das Volkskunstmuseum mit ihren Schenkungen unterstützt haben.

Gegenwärtig besteht die Sammlung des Tiroler Volkskunstmuseum aus etwa 38.000 inventarisierten Objekten. Bei vielen dieser Gegenstände handelt es sich um Ankäufe. Nichtsdestotrotz kommt den zahlreichen Schenkungen eine große Bedeutung zu. In den letzten fünfzehn Jahren gelangten über 1.500 Objekte unterschiedlichster Art – geschenkt von über 250 privaten GönnerInnen – ins Volkskunstmuseum.

„Die Bedeutung der geschenkten Objekte liegt darin, dass sie über Entwicklungen in unserer Kulturgeschichte erzählen“, betont PD Dr. Wolfgang Meighörner, Direktor der Tiroler Landesmuseen, und fährt fort: „Bei der Mehrzahl der Spenderinnen und Spender sind zwei Aspekte ausschlaggebend: Man will seine Stücke dauerhaft und gut aufbewahrt wissen und sie bewusst der Öffentlichkeit zugänglich machen. Diese Gedanken sind Garanten für den Aufbau aussagekräftiger Sammlungsbestände. Ohne sie gehen zahlreiche Zeugnisse der Geschichte verloren oder bleiben in Privathand. Für eine möglichst objektive, breite Vermittlung sind sie dann nicht mehr verfügbar.“ Dennoch seien natürlich gezielte Ankäufe durch die Museen auch weiterhin unverzichtbar, so der Direktor weiter.

Die Kuratorinnen und der Kurator der Ausstellung – Anna Horner, Katharina-Sophie Niedermüller und Karl C. Berger – stellen einen sorgfältig ausgewählten Querschnitt näher vor und legen das dahinterstehende Sammlungskonzept offen. „Der Entschluss, ob ein Geschenk angenommen wird oder nicht, ist keineswegs eine leichtfertige Entscheidung, sondern basiert auf der genauen Kenntnis des vorhandenen Bestands, dessen Sammlungslücken sowie der Intentionen, die das Museum verfolgt“, so das Kuratorenteam.

Schenken als Kommunikationsform
Schenken ist eine unentgeltliche Güterübereignung zwischen zwei Parteien. Charakteristisch ist, dass es für den Beschenkten in der Regel einen Gewinn, für den Schenkenden allerdings keinen Verlust darstellt. Ein Vorgang also, aus dem beide Parteien ihren Vorteil ziehen sollten. Schenken ist eine wesentliche Form der menschlichen Kommunikation, bei welcher eine Vielzahl von Botschaften mittransportiert wird. Geschenke bauen Beziehungen auf und festigen diese. Als soziale Handlung ist das Schenken stets von sich verändernden kulturellen und gesellschaftlichen Einflüssen geprägt. Es gibt die unterschiedlichsten Ausformungen des Schenkens vom Opfern, über das Mäzenatentum, bis zur Korruption. Die Ausstellung „Geschenke und Präsente“ im Volkskunstmuseum konzentriert sich auf den spezifischen Vorgang des Geschenkemachens an ein Museum.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.tiroler-landesmuseen.at

 

 

 

 

 

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