Gemeinsame Verkehrsplanung zwischen Österreich, Ungarn, Slowakei und Tschechien
St. Pölten (nlk) - Bei den centrope-Partnern handelt es sich um den Zusammenschluss von Regionen zwischen
Österreich, Ungarn, Slowakei und Tschechien über Grenzen hinweg. Wesentlicher Bestandteil ist die gemeinsame
Entwicklung und Planung der Region. Kürzlich tagte in St. Pölten das politische Gremium von centrope,
das sich heuer in erster Linie mit Mobilitäts- und Infrastrukturprojekten befasste. „Allein die Tatsache,
dass der Fortschritt bei der Umsetzung des hochrangigen Schienen- und Straßennetzes über nationale Grenzen
hinweg evaluiert wurde, zeigt, dass die centrope-Partner gut gearbeitet haben. Von fast 100 hochrangigen Projekten
wurden in drei Jahren 20 abgeschlossen bzw. sind in Bau. Darüber hinaus gibt es bereits wieder zehn neue Projekte,
die hinzugekommen sind. Das zeugt von einer großen Entwicklungsdynamik und einer Aufbruchsstimmung, die im
centrope-Raum vorhanden ist“, stellte Landesrat Mag. Karl Wilfing im Rahmen der Staaten übergreifenden Konferenz
fest.
In der Umsetzung eines gemeinsamen centrope-Zukunftsbildes bilden Mobilität und gemeinsam abgestimmter Ausbau
der Verkehrsinfrastruktur die wichtigsten Kernprioritäten der Kooperationsagenda, da sie eine funktionale
grenzübergreifende Region erst ermöglichen. Der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur bei Straße, Schiene
und Angebote im Umweltverbund mit Rad, Bus, Bahn bilden dabei den Schlüssel für die prosperierende Region
im Herzen Europas.
Niederösterreich hatte 2015 den Vorsitz in centrope inne und behandelte schwerpunktmäßig das Thema
Mobilität. Verkehrsplaner und Experten haben dazu eine Evaluierung der laufenden und geplanten Straßen-
und Schieneninfrastruktur vorgenommen. Das politische Board mit Repräsentanten aus 16 Regionen und Städten
in Österreich, Tschechien, der Slowakei und Ungarn hat beschlossen, dass die Regionen bei der Umsetzung wichtiger
Projekte weiterhin die Verantwortung bei den nationalen Regierungen einfordern. Alle drei bis fünf Jahre soll
eine periodische Evaluierung der Straßen- und Schieneninfrastruktur in centrope durchgeführt werden.
Der grenzüberschreitende Öffentliche Verkehr ist für centrope mit seinen 6,5 Millionen Einwohnern
eine große Herausforderung. Ein Team bearbeitet Fragen des öffentlichen Verkehrsangebotes in centrope,
um praktikable Lösungen für grenzüberschreitende Mobilitätsangebote anzubieten. Im Zentrum
stehen dabei die sensiblen Fragen der Tarife und die Entwicklung eines mehrsprachigen Auskunftssystems, das von
den vier Regionen genutzt werden kann. Im Rahmen der Interreg-Programme 2014 bis 2020 sollen grenzüberschreitende
Initiativen im Bereich der umweltfreundlichen Mobilität (Rad, Bahn, Bus) mit konkreten Projekten in den Grenzregionen
Niederösterreichs, des Burgenlandes, Ungarns, der Slowakei und Südmährens belebt werden. Konkret
geht es um die verbesserte Anbindung der Radwege, Marchbrücken und Grenzübergänge an den Öffentlichen
Verkehr.
Die österreichischen centrope-Partner werden 2016 die Arbeitsgruppe Mobilität weiterhin koordinieren.
Im Jänner tritt das centrope-Steuerungsteam zusammen, um das Programm der Vorsitzführung 2016 zu beschließen.
Turnusmäßig geht die Vorsitzführung an einen ungarischen Partner.
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