Schwaighofer: Wahre Fundgrube für zukunftstaugliche Konzepte und
Ideen
Salzburg (lk) - Das "Salzburger Zukunftslabor" als Teil von "Salzburg 20.16" ist ein
Wettbewerb, bei dem die Salzburgerinnen und Salzburger eingeladen waren, sich mit ihren Ideen für die Entwicklung
des Bundeslandes Salzburg einzubringen. Es sollen möglichst viele Menschen motiviert und aktiviert werden,
sich mit den auf uns zukommenden Herausforderungen zu identifizieren und Lösungsmodelle in den Bereichen Arbeit
und Wirtschaft, Soziales und Gemeinden, Kultur und Bildung zu entwickeln. Das Zukunftslabor richtete sich an Privatpersonen
und Unternehmen, an Vereine, Kultureinrichtungen, Gemeinden und Schulen.
Nach drei Monaten endete am 16. Dezember die Einreichfrist. "Die Anzahl der Einreichungen übertraf die
kühnsten Erwartungen der Betreiber des Zukunftslabors. Insgesamt stellen sich 237 Projekte aus allen Regionen
des Landes dem Wettbewerb der Ideen", so Cyriak Schwaighofer, der stellvertretende Vorsitzende des Kuratoriums
Salzburg 20.16 am 18.12. in einem gemeinsamen Informationsgespräch mit Projektleiter Günther Marchner
und Friedrich Urban, dem Geschäftsführer der Salzburg 20.16 GmbH.
"Mir war es besonders wichtig, im Jubiläumsjahr 2016 einen starken Fokus auf die künftigen Herausforderungen
für unser Land und auf Ideen und Konzepte zu deren Bewältigung zu legen. Daher nimmt das Salzburger Zukunftslabor
in der Programmatik von Salzburg 20.16 auch einen prominenten Platz ein", führte Schwaighofer weiter
aus. "Und nicht zu Unrecht, wie sich jetzt zeigt: Ich bin wirklich überwältigt von der großen
Zahl an Projekteinreichungen, die unsere Erwartungen bei Weitem übertrifft. Ich nehme das auch als Beweis,
dass wir mit dem Zukunftslabor auf das richtige Pferd gesetzt haben und es vielen Salzburgerinnen und Salzburgern
aus allen Schichten der Bevölkerung und allen Regionen des Landes ein Anliegen ist, einen Beitrag zu noch
mehr – zukünftiger – Lebensqualität in Salzburg zu leisten. Mehr als 230 Bewerbungen können eine
wahre Fundgrube für zukunftstaugliche Konzepte und Ideen sein."
"Der erste Ausgangspunkt für unseren Wettbewerb lautete: Für viele Herausforderungen in unserer
Gesellschaft – sei es in Wirtschaft und Arbeit, in Gemeinden und für unser Zusammenleben – braucht es neue
Lösungen und Modelle", betonte Marchner. "Der Wettbewerb hat dabei nicht nur nach neuen Projektideen
gefragt, sondern gleichzeitig auch nach bereits bestehenden erfolgreichen Ansätzen. Der zweite Ausgangspunkt
für uns war, dass es ein oft ungeahntes und zu wenig wahrgenommenes Potenzial an Engagement, Wissen und Kreativität
gibt – in Gemeinden und Unternehmen, in Vereinen oder Sozial-, Kultur- und Bildungseinrichtungen, bei Bürgerinnen
und Bürgern, jungen Kreativen oder bei Künstlerinnen und Künstlern. Uns freut es sehr, dass unsere
Erwartungen bezüglich der Anzahl an Einreichungen bei Weitem übertroffen wurden. Unabhängig davon,
dass von der Jury nur eine begrenzte Anzahl an Projekten ausgewählt werden kann, sehen wir darin ein Signal
für die Kraft der Zivilgesellschaft. Im Jahr 2016 geht es dem Zukunftslabor darum, dieses Potenzial sichtbar
zu machen und die Frage nach einer tiefergehenden und nachhaltigeren Unterstützung dieses Potenzials in den
Mittelpunkt zu stellen."
Wettbewerb mit zwei Schwerpunkten
Die Einreichungen für den landesweiten Wettbewerb waren in zwei Projektkategorien möglich:
Good Practice: Zukunft ist schon vorhanden, meist in vielen kleinen, bereits praktizierten, oft wenig bekannten
Beispielen im Land. Träger von bereits umgesetzten Projekten wurden dazu eingeladen, ihr Modell als Good-Practice-Beispiele
für die Zukunftsentwicklung Salzburgs einzureichen. Die ausgezeichneten Projekte sollen als Vorbild vor den
Vorhang geholt und zur Nachahmung empfohlen werden.
Regionale Zukunftsprojekte: Den zweiten Schwerpunkt bilden noch nicht realisierte Projekt-Ideen, die für die
zukünftige Entwicklung ihrer Region und darüber hinaus einen innovativen, zukunftsweisenden und modellhaften
Charakter aufweisen, die aber ohne finanzielle Unterstützung oder Förderung nicht realisiert beziehungsweise
gestartet werden können. Initiatorinnen und Initiatoren von derartigen neuen Projekten werden eingeladen,
sich mit ihren Projekt-Ideen für die Realisierung eines regionalen Zukunftsprojektes zu bewerben.
Eingereicht werden konnten Projekte zu den Themenkreisen Arbeit und Wirtschaft, Soziales, Gemeinschaften, Gemeinden,
Kultur, Bildung.
Thematische und regionale Verteilung der Einreichungen
Von den insgesamt 237 Projekteinreichungen betreffen 90 die Kategorie "Good-Practice-Projekte", 100 "Regionale
Zukunftsprojekte" groß (maximal 20.000 Euro Fördersumme) und 47 "Regionale Zukunftsprojekte"
klein (maximal 10.000 Euro Fördersumme).
Nach Sparten zugeordnet (Mehrfachnennungen möglich) kommen die meisten eingereichten Projekte aus den Bereichen
"Soziales, Gemeinschaft, Gemeinden" (181) und "Bildung" (153). In einer Betrachtung nach Bezirken
beziehungsweise Regionen kommen die meisten Einreichungen aus der Stadt Salzburg (63 Prozent), gefolgt vom Flachgau
(13,5 Prozent). Zieht man auch die Größe der Bezirke (nach Einwohnerzahl) mit heran, ist nach der Stadt
(45 Prozent) der Lungau die zweit-aktivste Region, gefolgt vom Tennengau und dem Pinzgau.
Wenn man die bereits umgesetzten Projekte ("Good Practice") mit den offenen ("Regionale Zukunftsprojekte")
nach Themenschwerpunkt und regionaler Verteilung betrachtet, zeigen sich keine gravierenden Unterschiede zwischen
den beiden Projektkategorien.
Bewertungskriterien für die Projekte
Die Kriterien für Einreichungen wurden in einer Expertinnen- und Expertengruppe mit viel Erfahrung im Bereich
Innovation entwickelt. Mitglieder dieser Expertengruppe unter der Leitung von Günther Marchner (Consalis Beratung)
sind: Armin Mühlböck, Politikwissenschafter an der Universität Salzburg; Waltraud Winkler-Rieder,
Regionalentwicklerin; Erika Pircher, Sozialwissenschafterin; Romy Sigl, CoworkingSalzburg/City Labor Salzburg;
Ursula Liebing, Plattform für Menschenrechte; Bernhard Jenny, Kommunikations- und PR-Experte.
Als Bewertungskriterien bei der Auswahl der Siegerprojekte gelten Neuartigkeit, Innovationsgrad, Bedeutsamkeit,
Nachhaltigkeit, Mehrdimensionalität, Kooperationsorientierung, Förderung von Beteiligung, Chancengleichheit,
Demokratie, Berücksichtigung von Vielfalt, Übertragbarkeit und Lernbarkeit, Förderung von Inklusivität
und Zusammenhalt und Anregung zum Nachahmen.
Insgesamt 180.000 Euro für prämierte Projekte
Für "Good-Practice-Beispiele" stehen insgesamt 30.000 Euro zur Verfügung. Von der Jury werden
zehn Good-Practice-Beispiele ausgewählt und mit einem Preisgeld von jeweils 3.000 Euro (ohne Verwendungsnachweis)
bedacht.
Für "Regionale Zukunftsprojekte" stehen insgesamt 150.000 Euro zur Verfügung. In dieser Kategorie
konnten entweder "kleine" Projekte (Finanzierungshöhe: 10.000 Euro) oder "große"
Projekte (Finanzierungshöhe: 20.000 Euro) eingereicht werden. Insgesamt werden von der Jury aus den Einreichungen
jeweils fünf kleine und fünf große Projekte ausgewählt.
Unabhängige Jury
Die eingereichten "Good-Practice-Beispiele" und regionalen Zukunftsprojekte werden Ende Jänner 2016
von einer unabhängigen Jury bewertet. Die Jury-Mitglieder verfügen über Erfahrung und Kompetenz
im Bereich der Kriterien und der Themenbereiche, über Kenntnisse des Bundeslandes Salzburg und seiner Regionen.
Die Jury besteht aus Günther Scheer (Wien, Gründer der ÖAR Regionalberatung GmbH, Pionier der eigenständigen
Regionalentwicklung, seit 35 Jahren als Berater von innovativen Projekten und Initiativen tätig), Birgit Maier
(Bramberg, Unternehmerin, Geschäftsführende Gesellschafterin der Firma Holzbau Maier), Gottfried Hattinger
(Ottensheim, Organisator des Festivals der Regionen in Oberösterreich), Tina Trofer (Wien, Technologie- und
Unternehmensexpertin), Josef Hochgerner (Zentrum für Soziale Innovation, Wien), Leonhard Madreiter (langjähriger
Bürgermeister der Gemeinde Fusch an der Glocknerstraße mit viel Erfahrung in der Gemeinde- und Regionalentwicklung)
und Karin Beer (Arbeiterkammer Salzburg, Schwerpunkt Chancengleichheit).
Erster "Zukunfts-Dialog" am 4. Februar im Schloss
Die ausgewählten Good-Practice-Beispiele und regionalen Zukunftsprojekte werden 2016 in mehreren Veranstaltungen
auf die Bühne geholt und präsentiert. Im Besonderen sollen "Dialogforen" dazu dienen, die ausgezeichneten
Beispiele und Projekte in einen Dialog mit Interessierten, Multiplikatorinnen und Multiplikatoren und Opinion Leaders
in Salzburg zu bringen und damit Anstöße für ihre Verbreiterung und nachhaltige Verankerung geben.
Der erste "Zukunfts-Dialog" mit der Präsentation aller Einreichungen und der Vorstellung der Preisträger-Projekte
wird am 4. Februar im Schloss Goldegg stattfinden.
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