LH Kaiser, LR Holub und ÖBB-Vorstandsvorsitzender Kern präsentierten Kärnten-Paket
für weitere Infrastrukturausbauprojekte
Klagenfurt (lpd) - Ein Kärnten-Paket mit rund 60 Mio. Euro für Bahninfrastrukturprojekte bis 2023
stellten Landeshauptmann Peter Kaiser und Landesrat Rolf Holub gemeinsam mit ÖBB-Vorstandsvorsitzendem Christian
Kern am 17.12. vor. Den Schwerpunkt dabei bilden die sehr erfolgreich laufenden S-Bahnen. Konkret sollen Strecken
elektrifiziert, Bahnhöfe und Haltestellen modernisiert werden. Das Land Kärnten schafft sich für
dieses Paket Investitionsfreiräume, indem es von 2016 bis 2019 seine Beiträge für den Bau der Koralmbahn
in jährlicher Höhe von 7,78 Mio. Euro aussetzt. Diese Beitragszahlungen sollen dann von 2026 bis 2029
– ohne Zinsaufschläge – nachgeholt werden.
Kaiser nannte das am Dienstag bereits in der Landesregierung beschlossene Paket ein sensationelles Ergebnis. Es
schaffe eine Win-win-win-Situation: Das Land bekomme Luft für Investitionen, die Beschäftigung schaffen
und die Konjunktur ankurbeln. Die ÖBB könnten ihren Erfolgsrun in Kärnten fortsetzen und die Fahrgastzahlen
weiter erhöhen. Die Bevölkerung profitiere durch noch mehr Qualität sowie barrierefreie Bahnhöfe
und Haltestellen. „Es tut gut, einen Partner wie die ÖBB zu haben, mit dem wir gemeinsam intelligent sparen
und wirtschaften können“, betonte Kaiser und dankte vor allem auch Infrastrukturminister Alois Stöger
für seine Unterstützung. Der Landeshauptmann erinnerte an die Pressekonferenz mit dem Minister im heurigen
Oktober, bei der dieser bis 2020 Investitionen von 2,6 Milliarden Euro für Straße und Schiene in Kärnten
angekündigt habe. Hier würden jetzt nochmal 60 Mio. Euro dazukommen, für eine verbesserte Mobilität
der Kärntnerinnen und Kärntner.
Mit diesem Paket gelinge es, vernünftig zu sparen und zu investieren, sagte Umwelt- und Verkehrslandesrat
Holub. „Infrastruktur braucht Geld“, erklärte er. Dadurch seien die freigemachten Mittel durch die späteren
Ratenzahlungen bei der Koralmbahn sinnvoll eingesetzt.
Basis des Maßnahmenpakets ist der Mobilitätsmasterplan Kärnten, der das ehrgeizige Ziel verfolgt,
den Öffentlichen Verkehr bis 2035 um 50 Prozent zu erhöhen. Das Kärnten-Paket wurde bereits mit
Fahrgast Kärnten diskutiert und wird in der Umsetzung auch mit den Bedürfnissen der Bevölkerung
im Detail abgestimmt.
Holub hob den umwelt- und klimapolitischen Nutzen hervor, wenn Kärnten das erste Bundesland werde, dessen
Bahnstrecken vollelektrifiziert werden. So werde auch die Strecke Arnoldstein – Hermagor ab 2016 elektrifiziert,
zudem ist der Umbau aller Bahnhöfe zwischen Arnoldstein und Hermagor auf S-Bahn-Qualität vorgesehen.
Sie werden auch alle barrierefrei gestaltet.
Die Strecke von Hermagor nach Kötschach wird auf einen verbesserten Busbetrieb umgestellt, ebenso die Strecke
Rosenbach-Weizelsdorf. Die Gleise werden aber weiterhin erhalten und deren Nachnutzung mit der Region entwickelt
werden, sagte Holub. So gebe es interessante und attraktive Anschlusskonzepte aus dem oberen Gailtal, das als Mobilitätsmodellregion
ausgebaut werden soll, dies sei auch ein Ergebnis aus den bisherigen Arbeiten zum Mobilitätsmasterplan. Es
sei immer an die gesamte Wertschöpfung zu denken. Als weiteres Beispiel erwähnte er das Lavanttal, auch
hier soll es bis 2023 zu einer Verlängerung der S 3-Strecke bis nach Wolfsberg kommen. Holub dankte allen
Beteiligten, insbesondere den ÖBB und der Abteilung 7 des Landes.
„Die Bahn in Kärnten ist eine Erfolgsgeschichte“, sagte ÖBB-Vorstandsvorsitzender Kern. Hier gebe es
die größten Fahrgastzuwächse unter allen Bundesländern. Kärnten werde zum Bahn-Vorzeigeland.
So könne man auf einen Fahrgastzuwachs in den letzten fünf Jahren auf über 50 Prozent verweisen.
Die ÖBB seien auch einer der größten Investoren und Arbeitgeber in Kärnten. Das nun präsentierte
60 Mio. Euro-Paket sei „ein Aufsperrkonzept, kein Zusperrkonzept“. Es stelle einen wichtigen Schritt für Bahnfahrer
in Kärnten dar, denn es werde in zukunftsfähige Lösungen investiert. Die Bahnhöfe würden
attraktiver und das Reisen komfortabler, so Kern. Er dankte dem zuständigen Bundesminister Alois Stöger
sowie dem Land Kärnten für die gute Partnerschaft und Zusammenarbeit, insbesondere LH Kaiser, LR Holub
und LAbg. Manfred Ebner. Diese Partnerschaft solle fortgesetzt werden. Ziel sei es, durch das Paket 400.000 bis
500.000 zusätzliche Fahrgäste zu mobilisieren.
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