Erweitertes Informationstechnologie-Abkommen auf WTO-Ebene vereinbart - Für über
200 High-Tech-Produkte fallen schrittweise die Zölle weg
Brüssel/Wien (bmwfw) - "Nach jahrelangen Verhandlungen haben sich 53 Mitgliedsstaaten der Welthandelsorganisation
WTO am 16.12. in Nairobi über eine wichtige Erweiterung des plurilateralen Informationstechnologie-Abkommens
geeinigt. Damit werden die Zölle für 201 Hightech-Produkte aus dem Bereich der Informationstechnologien
schrittweise abgeschafft. Es handelt sich um die erste Übereinkunft über eine weitreichende Zollsenkung
in der WTO seit fast zwei Jahrzehnten. "Das ist ein wichtiger Verhandlungserfolg, von dem auch Österreichs
exportorientierte Wirtschaft profitieren wird. Die Abschaffung von Zöllen erleichtert den Zugang zu neuen
Märkten und globalen Vertriebsketten. Und wenn IT-Produzenten weltweit Kosten sparen, werden davon auch die
Konsumenten profitieren, zum Beispiel durch günstigere Handys und Computer", sagt Vizekanzler und Wirtschaftsminister
Reinhold Mitterlehner.
Das Abkommen umfasst ein jährliches Handelsvolumen von rund 1,2 Billionen Euro und damit einen Anteil von
zehn Prozent des heutigen Welthandels. Die teilnehmenden Länder decken rund 90 Prozent des Welthandels mit
IT-Produkten ab. Umfasst sind Produkte wie Halbleiter der neuesten Generation, integrierte Mehrkomponenten-Schaltkreise,
Navigationsgeräte, Elektrogeräte, Multimediaprodukte sowie hochentwickelte medizinische Ausrüstung.
Ab dem Anwendungszeitpunkt mit 1. Juli 2016 sollen die Zölle dafür innerhalb von drei Jahren abgeschafft
werden.
Das neue Informationstechnologie-Abkommen ist offen für den Beitritt von weiteren interessierten WTO-Mitgliedern.
Gemäß dem WTO-Prinzip der Meistbegünstigung können auch jene WTO-Mitglieder, die dem Abkommen
nicht angehören, von der Zollabschaffung profitieren.
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