Familiengeschichte erforschen – kostenlos und bequem von zu Hause aus
Innsbruck (lk) - Kirchenbücher sind historische Quellen ersten Ranges. Um sie zu sichern und öffentlich
zugänglich zu machen, begann das Tiroler Landesarchiv 1976 mit der Mikroverfilmung der Matriken der Diözese
Innsbruck. Ende 1983 folgten jene des Tiroler Anteils der Erzdiözese Salzburg. 2012 startete das Tiroler Landesarchiv
mit der Digitalisierung der mikroverfilmten Kirchenbücher. Das Ergebnis: „Matriken Tirol Online“. Auf der
neu eingerichteten Plattform können ab morgen, Donnerstag, mehr als 530.000 Datensätze von 284 Pfarren
der Diözesen Tirol und Salzburg bequem von zu Hause eingesehen und nach Belieben kostenlos heruntergeladen,
gelesen und bearbeitet werden.
„Bereits die Verfilmung sämtlicher katholischer Kirchenbücher Tirols zur Sicherung dieser wertvollen
Bestände hat unter anderem die Familienforschung enorm erleichtert, da Recherchen zentral durchgeführt
werden konnten“, betont Kulturlandesrätin Beate Palfrader. Trotz dieser zentralen Forschungsmöglichkeit
erwies sich diese Arbeit aber oft als komplex und zeitaufwändig. „Mit diesem neuen Angebot ist es nun möglich,
rund um die Uhr der Familiengeschichte und damit der eigenen Vergangenheit nachzuspüren“, freut sich LRin
Palfrader und dankt dem Team des Tiroler Landesarchivs für den akribischen und langjährigen Digitalisierungsprozess.
Was sind Matriken?
Kirchenbücher gelten als die wichtigste Quelle für die Familienforschung und stellen eine einzigartige
historische Dokumentation für die frühe Neuzeit sowie das 19. und 20. Jahrhundert dar. Denn in den sogenannten
Matriken wurden nicht nur kirchliche Handlungen wie Taufen, Geburten, Trauungen oder Begräbnisse festgehalten
– Kirchenbücher waren lange Zeit auch die einzigen Verzeichnisse, welche die Bevölkerungsentwicklung
der einzelnen Pfarren und damit des ganzen Landes dokumentierten. Erst seit 1939 ist es in Österreich Aufgabe
der Standesämter als staatliche Institutionen Geburt, Heirat und Tod von Personen in den Personenstandsbüchern
festzuhalten.
Die Online-Plattform „Matriken Tirol Online“ finden Sie unter https://apps.tirol.gv.at/bildarchiv
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