Wien (öad) - 2015 lud das Wissenschaftsministerium erstmals alle Schülerinnen und Schüler in
Österreich ein, beim Citizen Science Award teilzunehmen. Einen ganzen Monat lang konnten sie bei vier ausgewählten
Citizen Science-Projekten mitforschen. Die Siegerklassen wurden bei einer Festveranstaltung am 15.12. im MuseumsQuartier
in Wien ausgezeichnet.
Im Young Science-Forschungsmonat Oktober übermittelten Jugendliche via Apps, E-Mails, Fragebögen und
Online-Formularen so viele Daten wie möglich an die jeweiligen Forschungsteams. Jene Teams, die den Forscherinnen
und Forschern die meisten Daten lieferten, konnten dabei zwischen 500 und 3.000 Euro für die Klassenkassa
gewinnen. Einen Sonderpreis gab es für die innovativste Strategie, einen besonders breiten Personenkreis für
die Mitwirkung an einem der Forschungsprojekte zu gewinnen. Insgesamt haben sich 150 Schulklassen aus ganz Österreich
am Citizen Science Award 2015 beteiligt, 15 davon erhielten eine Auszeichnung.
Die Gewinnerklassen
Beim Projekt „ALRAUNE – Allergien auf der Spur” ging der erste Preis an die 7B des „Pierre de Coubertin“-BORG
Radstadt (Salzburg). Die Jugendlichen konnten sich gegen 23 Klassen aus 22 Schulen durchsetzen. Für ihr besonderes
Engagement – Jugendliche spazierten u.a. als Allergene verkleidet durch die Salzburger Altstadt und motivierten
Passantinnen und Passanten zur Teilnahme am Projekt– erhielten die Schülerinnen und Schüler außerdem
den mit 3.000 Euro dotierten Sonderpreis: „Wir waren äußerst beeindruckt, dass aufgrund mehrerer Initiativen
dieser Klasse über 9.000 Bewertungen für unser Projekt eingelangt sind. Die innovative Integration von
Social-Media-Plattformen und die tollen Videos vom Einsatz der Jugendlichen haben uns überzeugt“, begründete
die Projektleiterin Gabriele Gadermaier von der Universität Salzburg die Nominierung für den Sonderpreis.
In „FarbVerrückt“, einem Projekt der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, dokumentierten 45
Klassen aus 20 Schulen, wann sich die Blätter im Herbst verfärben. Bei diesem Projekt konnten sowohl
Schülerinnen und Schüler der Oberstufen als auch der Unterstufen und Volksschulen mitmachen. Im Bereich
Oberstufe gewann die 5B des Wiedner Gymnasiums (Wien). In der Kategorie Unterstufe überzeugte die 4A der NMS
Virgental (Tirol) mit ihren Daten.
Das Beobachten und Kommentieren von politischen Alltagsbegegnungen stand im Mittelpunkt der Datensammlungen von
30 Klassen aus 24 Schulen beim Projekt „YAPES – Young Adults' Political Experience Sampling“, das die Universität
Wien leitete. Das Preisgeld holte sich die 7A des BORG Deutschlandsberg (Steiermark).
Beim Testen von Online-Laboren im Rahmen des Projekts „OnlineLabs4All” der FH Kärnten setzte sich die NMS
St. Marienkirchen (OÖ) gegen weitere 48 Klassen aus elf Schulen durch und sicherte sich das Preisgeld von
Euro 1.500.
Wissenschaft und Gesellschaft
Der Citizen Science Award wird von Young Science, das das BMWFW initiiert und finanziert, koordiniert. Das
beim OeAD angesiedelte Zentrum für Wissenschaft und Schule informiert seit nunmehr fünf Jahren über
Initiativen und organisiert zahlreiche eigene Projekte, um jugendlichen Forschergeist zu fördern. 2015 wurden
in Kooperation mit dem neuen, ebenfalls beim OeAD beheimateten, Zentrum für Citizen Science erstmals zum Citizen
Science Award eingeladen. Ab 2016 soll die Teilnahme am Citizen Science Award neben Schulen auch allen weiteren
Interessierten möglich sein.
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