Linz (lk) - Das Jahr 2015 ist für Oberösterreich ein Jahr der Jubiläen – vor 70 Jahren endete
der Zweite Weltkrieg, seit 60 Jahren ist Österreich frei und seit 20 Mitglied der Europäischen Union.
„Es beschäftigen uns in diesem Jahr auch politische Themen, die nicht vorhersehbar waren“, betonte Landtagspräsident
KommR Viktor Sigl in seiner Ansprache im Rahmen der Budgetsitzung des Oö. Landtages am 15.12.
Vor allem in den letzten Monaten beschäftigte Oberösterreich das Flüchtlingsthema – und wird es
auch noch in nächster Zeit tun. Vor rund einem Monat erschütterten uns auch noch die terroristischen
Anschläge in Paris. „Die Attentäter waren zwischen 20 und 30 Jahre alt und wuchsen großteils in
demokratischen Systemen auf. Wie ist eine derartige Radikalisierung in unserem System möglich? Diese Frage
müssen wir uns stellen und eine Antwort finden. Demokratie ist sicherlich nichts, das wir irgendwo erwerben
können. Wir müssen in der Gesellschaft den „Virus Demokratie“ verbreiten und vor allem an die Jugendlichen
die Faszination dieses Systems weitergeben“, so Sigl und kritisiert dabei auch die Einsparungen in den Schullehrplänen,
denen oftmals das Thema Politische Bildung zum Opfer fällt. Laut Sigl Einsparungen an der falschen Stelle.
„Auch der Oö. Landtag steht in der Bringschuld und ist jetzt gefordert, Maßnahmen zu setzen. Mit der
Fortführung der Werkstatt für Demokratie setzen wir einen weiteren Schritt in die richtige Richtung“,
betont Sigl. Auch die Informationsplattform „Fit fürs Wählen“, die aktualisierten Landtagsmaterialien
und die Diskussionsrunden mit den Jugendlichen im Rahmen der Plenarsitzungen tragen maßgeblich zur politischen
Bildung bei. „Es sollten uns aber künftig nicht nur Jugendliche im Landhaus besuchen, sondern Direktorinnen
und Direktoren uns zu Diskussionen in die Schulen einladen. So können wir den „Virus Demokratie“ freisetzen“,
fordert Sigl parteiübergreifende Diskussionen in Schulen.
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