Allianz Studie: Österreich spart sich arm

 

erstellt am
15. 12. 15
11:00 MEZ

Geldvermögen: Niederländer mit größtem Wachstum seit 2010 Österreicher mit niedrigster Realrendite „Arm und reich“: Veranlagungserfolg in Österreich ähnlich
Wien (allianz) - In ihrer aktuellen Studie „Die Rendite der privaten Geldvermögen“ untersuchte die Allianz, wie sich das Geldvermögen der privaten Haushalte in neun Euroländern unter den Bedingungen der Niedrigzinspolitik seit 2010 entwickelt hat. Dabei zeigten sich international deutliche Unterschiede im Veranlagungsmix, den damit erzielten Renditen sowie dem Anlageverhalten ärmerer und reicherer Einkommensgruppen. „Österreichs private Haushalte betreiben Armsparen für Fortgeschrittene“, kommentiert Martin Bruckner, Vorstandssprecher der Allianz Investmentbank AG und Chief Investment Officer der Allianz Gruppe in Österreich, die Ergebnisse.

Österreich mit niedrigster realer Rendite bei Geldvermögensbildung
Auf den ersten Blick haben sich die österreichischen Sparer im Niedrigzinsumfeld achtbar aus der Affäre gezogen: Das Geldvermögen stieg seit 2010 im Durchschnitt um 2,7 Prozent pro Jahr. Die höchste Wachstumsrate weisen die Niederländer auf, deren Vermögen um durchschnittlich 6,2 Prozent pro Jahr wuchs, gefolgt von den Finnen (5,2 Prozent), Belgiern (4,0 Prozent), Deutschen (3,8 Prozent) und Franzosen (3,4 Prozent). Hinter Österreich liegen Spanien (2,4 Prozent) und Portugal (1,2 Prozent). Schlusslicht ist Italien (1,1 Prozent).

Die österreichischen Sparer verfolgen seit jeher eine im internationalen Vergleich sehr konservative Anlagepolitik: Seit 2010 erzielten die österreichischen Haushalte im Mittel eine jährliche Rendite von 2,6 Prozent und schnitten damit im internationalen Vergleich am schlechtesten ab. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Österreicher noch stärker in Bankeinlagen (etwa 50 Prozent) und noch schwächer in Aktien (4,5 Prozent) investiert sind als jedes andere untersuchte Land. An der Spitze stehen dagegen die Niederländer mit einer durchschnittlichen jährlichen Gesamtrendite von 7,2 Prozent, vor den Finnen (6,5 Prozent). Bereinigt man die Gesamtrendite um die Inflationsrate, so sieht es hierzulande noch düsterer aus: Österreich bildet auch hier mit einer realen Rendite von nur 0,3 Prozent das Schlusslicht, nach Deutschland (1,2 Prozent) und Italien (1,5 Prozent). Spitzenreiter sind auch hier die Niederlande, welche eine durchschnittliche jährliche Realrendite von 5,4 Prozent aufweisen.

Rendite bei Einkommensgruppen in Österreich beinahe gleichverteilt
Vermögenshöhe und -struktur differieren jedoch nicht nur zwischen einzelnen Ländern, sondern auch innerhalb der Länder zwischen den einzelnen Einkommensgruppen. Mit Ausnahme der Niederlande weist in allen anderen untersuchten Ländern die oberste Einkommensgruppe auch die höchste Vermögensrendite auf. Besonders ausgeprägt ist dieses Renditegefälle in Finnland, wo die Renditedifferenz zwischen den ärmsten und reichsten Einkommensgruppen am größten ist (2,5 Prozent vs. 7,6 Prozent). In Österreich, Belgien und Spanien führt die über alle Einkommensklassen relativ gleich ausgeprägte Neigung, Spargelder vor allem bei Banken zu parken, zu einer gewissen Verflachung der Renditeunterschiede. So beträgt in Österreich in der ärmste Einkommensgruppe die durchschnittliche Gesamtrendite 1,7 Prozent, während die reichste Einkommensgruppe eine durchschnittliche Gesamtrendite von 2,2 Prozent erzielt.

Fazit: Veranlagungsmix überdenken
Als Fazit lässt sich festhalten: Auch im Niedrigzinsumfeld der letzten Jahre können Sparer hohe reale Renditen erzielen. Der Schlüssel liegt in der Zusammensetzung des Vermögensportfolios: „Hier zahlt sich eine stärkere, direkte oder indirekte, Orientierung hin zu den Kapitalmärkten aus“, erklärt Bruckner. Dies dürfte auch der Grund sein, warum zum Beispiel die Haushalte in Spanien und Portugal, zwei Ländern, die in den letzten Jahren schwere Krisen durchlebten, dennoch reale Renditen auf ihr Geldvermögen erzielen, die zehnmal so hoch sind wie die der österreichischen Haushalte. Unterm Strich bleibt daher eine ernüchternde Erkenntnis: „Die österreichischen Haushalte sparen viel, aber wenig erfolgreich. Niedrige Renditen lassen sich nicht allein durch widrige Umstände erklären, sondern sind in erster Linie Folge des eigenen Verhaltens. Es ist höchste Zeit, dass Österreich ‚umspart‘“, erklärt Bruckner.

Möglichkeiten zum Umsparen bietet hierzulande das System Lebensversicherung: Seit Anfang des Jahres bietet die Allianz mit „Fixkosten Plus“ eine neue Form der klassischen Lebensversicherung an, die von den Kundinnen und Kunden sehr gut angenommen wird:
Derzeit wählen acht von zehn Neukunden dieses Produkt zur Pensionsvorsorge. Die gesamte Gewinnbeteiligung liegt bei „Fixkosten Plus" um durchschnittlich 0,3 Prozentpunkte höher als bei einer konventionellen Lebensversicherung mit Garantiezins.

Mit dem Jahreswechsel werden auch fondsgebundene Lebensversicherungen noch attraktiver: Während per 01.01.2016 bei Wertpapieren die KESt auf Kursgewinne und Dividenden von 25 auf 27,5 Prozent erhöht wird, bleiben Wertpapiere im Versicherungsmantel weiterhin davon ausgenommen. Wer neben den steuerlichen Vorteilen auch höhere Renditechancen wahrnehmen möchte, kann eine fondsgebundene Lebensversicherung mit einem höheren Aktienanteil wählen: Die Allianz bietet eine Bandbreite an Dachfonds an, die einen Aktienanteil zwischen 25 Prozent und 100 Prozent aufweisen. „Über lange Laufzeiten von über zehn Jahren werden Kursschwankungen geglättet, deshalb lohnt es sich, in Form von monatlichen Beiträgen zu investieren", so Bruckner abschließend.

 

 

 

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