LH Kaiser: Verständnis schaffen, Respekt einfordern und damit Fundament für eine
bunte sich gegenseitig ergänzende Gesellschaft schaffen - Schon vieles erreicht - Es gibt aber noch Handlungsbedarf
in Kärnten
Klagenfurt (lpd) - Integration ist aktuell und im Zusammenhang mit der aktuellen Flüchtlingsbewegung
ein oft ausgesprochenes Schlagwort. In Kärnten wird seit einem knappen Jahr im Auftrag von Landeshauptmann
Flüchtlings- und Integrationsreferent Peter Kaiser an einem eigenen Integrationsleitbild gearbeitet. Nach
den ersten Ergebnissen, die in zahlreichen Regionalveranstaltungen, Workshops und Sitzungen unter Miteinbeziehung
der Bevölkerung und Experten, erarbeitet wurden, steht fest: Es gibt in Kärnten viel Handlungsbedarf
rund um das Thema Integration.
„Wir müssen den Zuzug von Menschen aus anderen Ländern in geordneten Bahnen koordinieren und natürlich
auch durch europäische und international zu ergreifende Maßnahmen entsprechend beschränken. Jedoch
wäre es fatal und würde uns keinen Schritt weiter bringen, den Kopf in den Sand zu stecken oder die Augen
vor der Realität zu verschließen. Vielmehr muss eine verantwortungsvolle Politik alles tun, um aufzuklären,
zu informieren und einen geordneten Zuzug als Chance für Kärnten begreifen und nutzen. Dafür braucht
es eine von allen Seiten mitgetragene Integrationskultur“, beschreibt Kaiser Ziel und Erwartung an das Integrationsleitbild.
Ziel sei es, in einem Zeitrahmen von maximal zwei Jahren ein Integrationskonzept zu erarbeiten, mit sich möglichst
viele Menschen identifizieren können, das auch umsetzbar ist und längerfristig Grundlage für ein
gelingendes Miteinander in Vielfalt sein soll.
Mittlerweile wurden in insgesamt 18 Arbeitskreissitzungen verschiedene Handlungsfelder von den TeilnehmerInnen
und ModeratorInnen bearbeitet. Diskutiert wurde über den jeweiligen Handlungsbedarf, die Herausforderungen
aber auch über die Chancen. Dazu fand im Juni unter dem Titel „Gemeinsam in Kärnten“ die erste Integrationskonferenz
statt. Mehr als 130 interessierte und engagierte Menschen mit und ohne Migrationshintergrund aus Politik, Wissenschaft,
Verwaltung, Wirtschaft, NGOs, Religionsgemeinschaften und der Kärntner Zivilgesellschaft folgten der Einladung
und arbeiten seither an diesem breit und partizipativ angelegten Prozess mit.
Parallel dazu startete im September die erste Reihe der Regionalveranstaltungen in allen Bezirken Kärntens.
Auf dem Programm standen dabei neben der Präsentation des Status quo und einem Input zur Zuwanderung und Integration,
auch eine Podiumsdiskussion mit ExpertInnen und RepräsentatInnen der Regionen. Im Zuge dieser Zusammentreffen
konnten über 400 Bürgerinnen und Bürger erreicht werden.
Der ExpertInnenrat will sich künftig folgenden Themen verstärkt widmen: Sensibilisierung der Gesamtbevölkerung,
flächendeckender Deutschunterricht/Deutsch als Voraussetzung für Integration, Schaffung einer Willkommenskultur,
„Integrationsnetzwerk Kärnten“ als Koordinations- und Beratungsstelle, Orte und Möglichkeiten der Begegnung
schaffen, gleichberechtigte Teilhabemöglichkeiten für ZuwanderInnen und die Verantwortung der Medien
in Erinnerung rufen.
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