Wiedereingliederung von Leistungen und Personal sichert hohes Qualitätsniveau in Burgenlands
Spitälern – Leistungskennzahlen stabilisiert, Wiedereingliederung ausgegliederter Bereiche erhöht Qualität.
Eisenstadt (blms)- Den Geschäftsbericht der Burgenländischen Krankenanstalten- gesellschaft (KRAGES)
für 2014 präsentierten Gesundheitslandesrat Mag. Norbert Darabos und KRAGES-Geschäftsführer
DI(FH) Mag. René Martin Schnedl am 22.12. Die Leistungskennzahlen haben sich demnach stabilisiert; durch
die Wiedereingliederung bereits ausgegliederter Bereiche konnten neue Arbeitsplätze geschaffen, die Qualität
gesteigert und die Patientenzufriedenheit weiter erhöht werden. Für 2016 wird wieder ein Anstieg der
Leistungskennzahlen erwartet. Die KRAGES wird auch nach dem Bau des Krankenhauses Oberwart weiter in Eisenstadt
angesiedelt bleiben, bestätigte Darabos.
Mit ihren Beteiligungen und Töchtern und einem Gesamtpersonalstand von aktuell 2.300 Mitarbeitern ist die
KRAGES der größte private Arbeitgeber des Burgenlandes. 167 Mio. Euro beträgt das Budget des Unternehmens,
das Arbeitsplätze vom Hochschulabsolventen bis zur Hilfskraft bietet. „70 % der Gesamtkosten werden für
Personal aufgewendet“, erklärte Darabos. „Das ist notwendig, weil Strukturen und Rahmenbedingungen geschaffen
werden müssen, um ausreichendes und vor allem qualifiziertes Personal für eine flächendeckende und
hochwertige medizinische Versorgung der Bevölkerung sicherstellen zu können“.
Eine grundsätzliche Abkehr habe es von dem in den letzten Jahren allenthalben verbreiteten Ausgliedern von
Leistungen und Personal gegeben. „Die Devise ‚je günstiger, desto besser‘ hat sich als nicht zielführend
erwiesen, weil dabei die Qualität auf der Strecke geblieben ist. Die Anpassbarkeit von zugekauften Leistungen
in einem Krankenhaus hat dabei sehr gelitten“, so Darabos. Reinigungskräfte auf einer Station seien als Teil
des gesamten Teams zu sehen, weil sie auch wichtige Ansprechpartner für die anderen Berufsgruppen als auch
für die PatientInnen seien. „Eine Befragung dazu im heurigen Frühjahr hat gezeigt, dass 75 % das Wiedereingliedern
der Arbeitskräfte für gut befinden. Das bedeutet auch weniger Abhängigkeit von externen Firmen,
bessere Kooperation mit dem übrigen Personal und bessere Anpassung der Tätigkeit an das Krankenhaus“.
Das Wiedereingliedern sei allerdings noch nicht abgeschlossen, hier sei ein weiterer Qualitätsschub zu erwarten.
Erstmals seit zehn Jahren seien die Leistungskennzahlen – ein wesentlicher Faktor dabei sind die Patientenfallzahlen
– nicht weiter gesunken, erklärte KRAGES-Geschäftsführer Schnedl, der die Gründe für die
Trendumkehr auch im Auflösen der Verbünde sieht: „Seither haben sich die Leistungskennzahlen in Teilbereichen
signifikant gesteigert“. Es seien neue Arbeitsplätze geschaffen worden, und mit der Qualität konnte auch
die Zufriedenheit der Patienten weiter erhöht werden, freut sich Darabos: „Die kontinuierlich erhobenen Daten
zur Patientenzufriedenheit zeigen Bestnoten in den Bereichen Qualität der medizinischen Versorgung, Freundlichkeit
und Kompetenz der Mitarbeiter. Die allgemeine Zufriedenheit der Patienten mit ihrem Krankenhausaufenthalt hat
sich vom Berichtsjahr 2013 auf 2014 von 91% auf 93% weiter gesteigert. Das ist ein sensationeller Wert, auch im
Österreich-Vergleich“.
Der angedachten Übersiedlung der KRAGES in das neu zu errichtende Krankenhaus Oberwart erteilte Darabos endgültig
eine Absage. Die Krankenhäuser Eisenstadt und Oberwart sollen als Schwerpunktkrankenhäuser etabliert,
Kittsee, Oberpullendorf und Güssing mit Spezialressourcen ausgestattet und so weiter gesichert werden.
Im Rahmen der konsequenten Weiterentwicklung der Qualitätspolitik wird in den Krankenhäusern Güssing
und Oberwart eine Zertifizierung nach dem internationalen Standard KTQ (Kooperation für Transparenz und Qualität
im Gesundheitswesen) angestrebt. Dazu wurde im September 2014 mit den Vorbereitungen begonnen und ein umfangreicher
Selbstbewertungsbericht erstellt. Damit ist die KRAGES der erste Träger österreichweit, der eine Verbundzertifizierung
durchführt.
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