Wien (rk) - „Ab 1. Jänner 2016 können auch berufstätige Wienerinnen und Wiener den Lehrabschluss
kostenlos nachzuholen“, bekräftigt Wiens Wirtschafts- und Finanzstadträtin Renate Brauner: „Die Hälfte
aller Wiener Arbeitslosen hat höchstens Pflichtschulabschluss. Menschen mit abgeschlossener Lehre tragen hingegen
nur ein Drittel des Risikos, arbeitslos zu werden. Deswegen unterstützen wir im Rahmen des Qualifikationsplan
Wien 2020 die Wienerinnen und Wiener umfassend beim Nachholen dieses wichtigen Bildungsabschlusses.“
Mehr als 2.000 erwachsene WienerInnen treten pro Jahr in Wien zu einem „außerordentlichen Lehrabschluss“
an. Etwa die Hälfte davon bereitet sich mit Unterstützung des AMS Wien auf die Prüfung vor und kann
somit kostenlos Kurse absolvieren.
„Gerade für Berufstätige ist es keine Selbstverständlichkeit den Lehrabschluss nachzuholen. Mit
dem waff-Chancenscheck fördern wir schon jetzt alle notwendigen Weiterbildungsmaßnahmen zu 90 Prozent
bis zu maximal 3.000 Euro inklusive sämtlicher Prüfungsgebühren. Ab 2016 bekommen alle, die die
Prüfung bestanden haben, auch den 10-prozentigen Selbstbehalt zurück“, unterstreicht Brauner.
Die Sinnhaftigkeit dieser neuen Regelung lässt sich auch an Hand von Zahlen belegen: Rund 400 berufstätige
Wienerinnen und Wiener bereiten sich pro Jahr mit Hilfe des waff (Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds)
auf diesen wichtigen Bildungsabschluss vor. 95 Prozent schaffen die Prüfung auch tatsächlich.
Neuer Qualifikationspass Wien: lückenlose Qualifizierung bei Wechsel von Beschäftigung in Arbeitslosigkeit
und umgekehrt sichergestellt
Eine weitere Erleichterung sowohl für arbeitslose als auch berufstätige WienerInnen, die nur Pflichtschulabschluss
haben und sich weiter qualifizieren oder den Lehrabschluss nachholen wollen, bietet der vor kurzem eingeführte
Qualifikationspass Wien - ein neues gemeinsames Service von AMS Wien und waff. In dem von einer speziellen Datenbank
gestützten Dokument wird erfasst, welche Kompetenzen die betreffende Person bereits mitbringt, was das konkrete
Ausbildungsziel ist, welche Qualifizierungsschritte in diese Richtung schon gesetzt wurden und welche noch offen
sind.
„Der Qualifikationspass ist der Kompass für einen sicheren und guten Weg zu neuen beruflichen Perspektiven,
weil er auf direktem Weg zu einem Ausbildungsabschluss führt. Ein wesentlicher Vorteil: Beschäftigte
werden im Falle eines Jobverlustes bei den noch ausständigen Bildungsschritten lückenlos durch das AMS
weiter unterstützt. Das gilt auch im umgekehrten Fall. Da erworbene Kompetenzen und Berufserfahrungen im Pass
festgehalten werden, leistet der Qualifikationspass Wien insgesamt einen wichtigen Beitrag zur Stärkung des
Selbstvertrauens, um das berufliche Ziel auch zu erreichen“, zeigt sich Brauner überzeugt.
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